Hallo Biggi, ich habe ein Problem mit meinen wunden Brustwarzen. Meine Tochter ist fast 6 Monate alt und faengt langsam an zu zahnen. Das ist immer der Moment wenn meine Brustwarzen einreissen und sehr sproede werden. Ich benutze Lansinohsalbe, und versuche soviel Luft wie moeglich dran zu lassen, aber es wird nicht besser. Die Stilltechnik ist nicht das Problem da sie mein 7. Baby ist. Ich moechte sie gerne noch etwas weiterstillen und weiss jetzt echt nicht mehr was ich tun soll. Ich arbeite Teilzeit und wenn ich nicht zu Hause bin bekommt sie Flaschennahrung, da ich nicht genug abpumpen kann. Sie hat auch keine Probleme mit der Flaschenmilch. Was kann ich machen damit meine Brustwarzen wieder normal werden und ich noch ein bisschen weiterstillen kann? Soor ist es glaub ich nicht da ich bei ihr im Muendchen nichts gesehen habe. Denkst du es wird besser? Meine Brustwarzen waren noch nie so empfindlich und so lange wund. Auf der rechten Seite ist es am schlimmsten. Da kann ich sie schon garnicht mehr saugen lassen da der Warzenvorhof unter der Brustwarze sehr wund ist und naesst. Ich muss diese Brust im Moment trocken halten und habe sie da nicht mehr trinken lassen damit ihre Spucke nicht dran kommt, und alles wieder aufreisst, jetzt naesst es auch nicht mehr. Muss halt ausstreichen. Ich hoffe du hast einen Rat. Danke schon mal.
Mitglied inaktiv - 18.08.2011, 17:15
Antwort auf:
Was kann ich gegen wunde Brustwarzen tun?
Liebe Elamamma,
die erste Ursache, an die frau denken muss, wenn die Brustwarzen nach so langer problemloser Stillzeit wund werden, ist eine Soorinfektion. Lass deshalb unbedingt die Brust und dein Kind vom Arzt anschauen, denn wenn es ein Soor ist, muss er vom Arzt behandelt werden (und zwar sowohl bei dir als auch bei deinem Kind).
Während der Zahnungsperioden kann sich der Speichel des Kindes so verändern, dass er die Haut der Brustwarze und des Warzenhofes reizt und es zu Wundsein kommt. Eventuell reibt auch ein neu durchgekommener Zahn an deiner Brust. Hier hilft abwarten, ständiges Wechseln der Stillposition und dünnes Eincremen der Brust mit hochgereinigtem Wollfett.
Dein Kind ist Beikost. Auch das kann dazu führen, dass deine Brustwarzen wund werden. Achte darauf, dass es immer den Mund leer hat, ehe Du es anlegst. Nahrungsreste im Mund können wie Scheuersand wirken beim Stillen. Eventuell lässt Du deine Tochter erst einen Schluck Wasser trinken, ehe sie an der Brust trinkt.
Es kommt gelegentlich auch vor, dass die Mutter auf etwas allergisch reagiert, was das Kind isst, wenn es unmittelbar nachdem es das jeweilige Nahrungsmittel gegessen (oder getrunken) hat, an der Brust trinkt. Hier ist dann manchmal Detektivarbeit angesagt.
Nach längerer Stillzeit wird frau oft nachlässig, was das korrekte Anlegen und Saugen des Kindes angeht. In den meisten Fällen ist das dann auch nicht mehr dramatisch, aber in einigen Fällen kommt es doch dadurch zu wunden Brustwarzen. Achte also in der nächsten Zeit wirklich auf die Anlegeposition.
Die letzte Möglichkeit für das Wundsein, die ich dir noch aufzählen möchte, ist eine erneute Schwangerschaft. In einer erneuten Schwangerschaft kann es zu sehr empfindlichen und auch wunden Brustwarzen kommen, die sich leider durch keine der üblichen Maßnahmen zur Linderung und Heilung von wunden Brustwarzen beeinflussen lassen. Falls es möglich ist, dass Du schwanger bist, zieh auch das als Ursache in Betracht.
Ich werde dir jetzt noch einige Tipps geben, wie Du die Heilung von wunden Brustwarzen beschleunigen kannst, vielleicht ist ja etwas dabei, was dir hilft:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch reinschneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient.
Ich hoffe, dass Du bald wieder eine schmerzfreie Stillzeit genießen kannst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.08.2011