Liebe Stillberaterinnen,
Auf Anraten meiner Hebamme wiege ich seit drei Tagen die Windeln meines Sohnes. Dieser ist nun 6 Wochen alt und hat schon von Beginn an recht langsam zugenommen. Jedoch in Absprache mit der Hebamme ausreichend. Durch eine sekundäre Sectio und einen dadurch bedingten anstrengenden Stillstart, hat es gut drei Wochen gedauert, bis er sein Geburtsgewicht wieder erreicht hatte. Allerdings ist er seit der Geburt gut 6-7 cm gewachsen, er kam mit 51 cm und ich habe heute auf Größe 62 gewechselt, da ihm die 56 häufig sehr kknapp war. Seit einigen Tagen hat er überdies grünen Stuhl. In den Wachphasen ist er sehr interessiert, vor allem bei seinem Mobile über dem Wickeltisch. Auch so macht er einen guten Eindruck.
Nun meine konkrete Frage: Ich wiege ALLE Windeln (auch Stuhl) - was wäre nun abzüglich der frischen Windeln ein zufriedenstellendes Gewicht. Ich weiß, dass Kummer, Stress und Sorge der größte Feind der Milchbildung sind - aber als Mama ist man halt doch ein bisschen gefangen in seiner eigenen Haut.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
Viele Grüße
von
kirsche184
am 28.08.2018, 14:18
Antwort auf:
Was ist ein "gutes Gewicht" beim Windeln wiegen?
Liebe kirsche184,
wenn die Kleinen älter sind, dann nimmt natürlich auch die Urinmenge zu, dann liegt sie zwischen 460 und 600 ml in 24 Stunden. Wie du siehst, eine ziemlich große Spanne, darum sind die Zahlen allein nicht so aussagekräftig. Es braucht schon das Gesamtbild.
1. + 2. Tag: 15 – 60 ml pro Tag
3. – 10. Tag: 50 – 300 ml pro Tag
2. Monat: 250 – 400 ml pro Tag
3. – 12. Monat: 400 – 500 ml pro Tag
Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass die Häufigkeit des Wasserlassens nachlässt. Wichtig ist daher wie der Urin aussieht. Ist er klar und fast geruchlos oder dunkel, konzentriert und mit scharfem Geruch?
Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Wenn dein Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 150 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen.
Wie gesagt, schau dir dein Baby an, tägliches Wiegen ist nicht notwendig. Hier noch einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.08.2018