Hallo,
da ich eigentlich nicht stillen wollte, nun aber, da ich eine Frühgeburt bekommen habe abpumpen soll bin ich total hilflos was dieses Thema betrifft. Mich würde mal interessieren, was man denn eigentlich nicht essen sollte (ich meine damit das Kind keine Blähunngen o.ä. bekommt).
Und als zweites mache ich mir sorgen ob ich genug Milch habe. Ich pumpe alle 4 Stunden ab und bekomme so ca. 50-60 ml zusammen. Mir erscheint das recht wenig. Aus meiner linken Brust kommt allerdings auch kaum was raus während aus meiner rechten viel mehr Milch kommt. Ist das in Ordnung?
Danke schon mal für Ihre Antwort
Gruß Verona
Mitglied inaktiv - 29.11.2001, 14:31
Antwort auf:
Was darf man essen???
?
Liebe Verona,
Es kommt viel, viel seltener vor, als immer wieder angenommen, dass ein Baby auf Orangen, die die Mutter isst, tatsächlich mit einem wunden Po reagiert. Wenn Sie auf alles verzichten wolltest was angeblich Blähungen oder einen wunden Po beim Baby verursachen soll, dann enden Sie recht bald bei einer „Diät", die aus Reis und Wasser besteht.
Eine stillende Mutter muß weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Eine Einschränkung gilt lediglich für Alkohol. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können - auch Schokolade und stark gewürzte Speisen - ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft.
Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden.
Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich.
Doch viel wichtiger als die Ernährungsfrage für Sie, ist jetzt eine gute Betreuung durch eine Stillberaterin vor Ort. Sie brauchen jemanden, die Ihnen zeigt und erklärt, wie Sie die Pumpe optimal verwenden. Für den Anfang sind 50 bis 60 ml pro Pumpsitzung recht gut, doch Ihr Baby wird im Laufe der Zeit immer mehr Milch brauchen und es ist sinnvoll, wenn eine Frühchenmutter „auf Überschuss" pumpt, damit für den wachsenden Bedarf des Kindes genügend Muttermilch vorhanden ist.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
Ihnen und Ihrem Baby alles Gute.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.11.2001