Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Hallo, meine Tochter ist jetzt rund 7 Wochen alt. Am Anfang mussten wir laut Hebamme zufüttern, weil es lange keine Gewichtszunahme gab. Wir haben dann eine Flasche Pre Nahrung mit ca 80-100 ml pro Tag zugefüttert. Das Gewicht ist jetzt von Geburt 3.160 g auf 4.010 g gestiegen. Da die Hebamme vermutet hat, dass ich zu wenig Milch habe (Baby trinkt fast ununterbrochen an der Brust, ständige Hungerzeichen Schmatzen, Zunge an den Lippen, Hungerzeichen, schläft sehr wenig, beim Abpumpen kam in 40 min nur 40 ml), habe ich Bockshornkleesamen Kapseln genommen. Danach habe ich gemerkt, dass mehr Milch vorhanden war. Zumindest habe ich mir das eingebildet. Beim Ausstreichen und auch beim Abpumpen war mehr Milch vorhanden. Aber trotzdem hat sich das Trinkverhalten nicht verändert. Ich stille die meiste Zeit des Tages. Also mindestens 1 ½ Stunden am Stück. Wenn ich dann mal wickel oder kurz mit ihr spiele, zeigt sie auch schon wieder Hungerzeichen (Zunge an den Lippen, schmatzen, an den Händen saugen). Dann geht’s wieder weiter mit dem Stillmarathon.Meistens liegen zwischen dem langen Stillen Pausen von 15-30 min. Wir geben noch ca alle zwei Tage eine Flasche Pre (80 ml) oder abgepumpte Milch. Daher kommt wahrscheinlich die Gewichtszunahme?! Wir haben sogar einmal einen Flaschentag auf Anraten der Hebamme gemacht. Da war das Trinkverhalten ähnlich. Sie wollte oft wenig. D.h. sie hat ca 30 ml getrunken, hat dann verweigert, nach 20 min wollte sie wieder was aber auch wenig und so ging das den ganzen Tag. Ich habe mir immer gesagt, dass es irgendwann besser wird zumal wir einen sehr schlechten Start hatten (nach eingeleiteter Geburt, PDA, Wehentropf, Notkaiserschnitt mit Vollnarkose wegen schlechtem PH-Wert, Baby danach 5 Tage auf Kinderstation). Aber nach 7 Wochen bin ich langsam kraftlos geworden. Es ist einfach anstrengend, wenn man stundenlang fast den ganzen lieben Tag lang stillt, die Kleine kaum schläft (selten im Bettchen, fast nur im Tuch oder bei mir an der Brust) und man wirklich selten eine Verschnaufpause hat. Dazu kommt das Problem bei Terminen wie z.B. beim Arzt. Ich komme noch nicht mal zum Einkaufen o.ä. weil sie nicht mal ½ Stunde ohne Brust auskommt. Mittlerweile haben wir ab nachmittags das Problem, dass sie an der Brust anfängt zu weinen, zu schreien und rudert mit Armen und Beinen, ich nehme sie dann kurz hoch und wechsel die Seite, dann trinkt sie eine Weile und dann geht’s wieder los. Habe sie testweise ins Tragetuch genommen, weil ich dachte sie ist vielleicht übermüdet (schläft in 24 Stunden höchstens 10 Stunden). Manchmal klappt es, manchmal nicht. Es könnten auch Bauchweh sein, denn es gluckert stark und das scheint sie zu beunruhigen. Man kann sie dann auch nicht auf den Rücken legen. Das weinen hört sich ganz anders als sonst an. So schmerzerfüllt. Haben Sie einen Rat für mich, wie ich an der Situation vielleicht etwas verbessern kann? Denn das halte ich nicht bis zum 6. Monat aus! Vielen Dank!

von Milli13 am 17.06.2013, 11:45



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Liebe Milli13, ein so kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Vielleicht ist ja auch nicht eine Veränderung bei der Ernährung (deren Ausgang sehr ungewiss ist) der Weg, der Ihnen weiter hilft. Gibt es die Möglichkeit, dass jemand Sie bei der Hausarbeit entlastet? Können Sie vielleicht einen zuverlässigen Teenager finden, der bereit ist sich stundenweise mit Ihrem Kind zu beschäftigen, so dass Sie etwas Luft zum Ausruhen und Entspannen finden können? Wenn es einen Weg gibt, dass Sie wieder mehr Zeit für sich finden können und so zu etwas Erholung kommen, sind die häufigen Stillzeiten unter Umständen nicht mehr so ein großes Problem. Haben Sie ein Tragetuch? Für meine Begriffe gehört ein Tragetuch zu den wichtigsten Dingen der Babyausstattung. Es gibt Ihnen mehr Mobilität und gleichzeitig kann Ihr Baby Ihre Nähe spüren und Sie haben mindestens eine Hand andere Tätigkeiten frei. Wo schläft Ihr Baby denn? Falls es nicht in Ihrer unmittelbaren Nähe schläft, versuchen Sie einmal, es direkt neben Ihnen (entweder auf einer Matratze oder in einem Korb neben Ihrem Bett oder gleich mit in Ihrem Bett) schlafen zu lassen. So bekommen Sie nachts mehr Ruhe als wenn Sie aufstehen müssen. Bitten Sie Ihren Partner, Ihnen am Morgen einen Teller mit Häppchen zurechtzumachen, die Sie mit einer Hand essen können. So können Sie immer wieder einmal etwas aus dem Kühlschrank nehmen und essen. Stellen Sie sich an die Plätze, an denen Sie stillen ein Flasche Mineralwasser, eine Flasche Saft und ein Glas. So können Sie bei jedem Stillen immer etwas trinken. Fahren Sie den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Sie Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden. Sie schreiben, dass Ihr Baby oft an der Brust weint, evtl. ist es doch saugverwirrt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für den Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal „es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Falls Sie noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin haben, sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sie beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Ihr Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 17.06.2013



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Liebe Milli13, bei uns war es genauso. Manchmal war ich so erschöpft, dass kurz vorm Weinen war. Ich konnte nichts ohne meine Tochter an der Brust machen und ich hatte schon die Angst, dass es immer so weitergehen würde. Biggi hat mir damals geschrieben, dass das normal sei und es auf jeden Fall besser werden würde. Ehrlich gesagt habe ich es nicht geglaubt aber ich habe dem Stillen eine Chance gegeben und einfach abgewartet. Die ersten 2 oder 3 Monate habe ich fast nur auf dem Sofa gesessen und gestillt, habe sehr selten Termine wahrgenommen und wenn doch, dann nur die wirklich wichtigen. Meine Freunde kamen in der Zeit eher vorbei auch wenn ich sie vorwarnen musste, dass der Haushalt furchtbar aussah. Ich kam ja zu nichts.... Meine Tochter hat in der Zeit auch nur auf mir geschlafen.... Achso, ich dachte auch natürlich, dass meine Milch nicht reicht weil sie ja ständig an die Brust will. Das war aber gar nicht so und vielleicht ist es bei euch ähnlich. Deine Tochter braucht ganz viel Mama, ganz viel Körperkontakt und an der Brust ist es halt sehr sehr schön :-) Irgendwann, mit ca. 4 Monaten oder so (also bei euch in ein paar Wochen), wurde es viel viel viel besser. Mein Mann konnte dann mit ihr im Tragetuch einiges erledigen und ich hatte Zeit für mich. Dann war es für sie auch kein Problem dort für 2 Stunden zu schlafen. Ich kann dir nur raten, lass den Haushalt liegen, deinen Partner einkaufen und versuch die Zeit mit Töchterlein an der Brust zu genießen. Soviel lesen oder TV schauen kannst du bald nicht mehr :-) Auch wenn du es vielleicht nicht glauben wirst, es wird auf jeden Fall besser! Es braucht aber vielleicht seine Zeit aber wenn dann eine Besserung auftritt merkst du auch, dass es ja eigentlich nur eine kurze Zeitspanne in eurem Leben war. Gib nicht auf! Ich schwöre dir, irgendwann kannst du auch wieder ohne Kind an der Brust essen oder duschen oder oder oder :-)

von mausejule2010 am 17.06.2013, 13:09



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Achso was ich noch ganz super fand (habe ich aber leider erst nach ein paar Monaten ausprobiert, versuch sie doch mal im Tragetuch zu stillen. Ok, vielleicht ist sie noch etwas klein dafür aber wenn es dann mal klappt, ist es so praktisch. Vorallem weil es keiner mitbekommt :-)

von mausejule2010 am 17.06.2013, 13:11



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Oh wie gut ich das auch kenne!!! Ich kam in den ersten knapp 3 Monaten nicht von der Couch vor lauter STillen, mein Mann und ich bekamen sogar mal Krach wegen dem Haushalt. Aber dann hat er mir prima geholfen und wir haben eine Menge Fertiges und Schnelles gegessen. Jeder Metzger hat guten Kartoffelsalat und gutes Hähnchenfleisch fertig paniert und gebraten oder was auch immer :-) Und: es geht wirklich vorbei! Es kommen aber immer mal wieder Zeiten, die schwieriger sind, weil sie eben anstrengender sind. Aber wenn Ihr Euch eine Chance gebt, das Stillen beizubehalten und es durchzuhalten, wirst Du merken, dass Stillen auf Dauer sogar einfacher ist und auch in anderen Situationen wie Krankheit enorm hilft! Und dann wirst Du auch merken, dass es nicht nur körperlich dsa Beste ist für Dein Baby, sondern auch für seine kleine Seele. Ich will damit nicht sagen, dass Flasche geben schlecht wäre, aber stillen ist eben das Beste. Vertrau ein wenig auf Dich und Deine Kleine. Ich wünsche Dir Kraft für diese erste so aufregende und anstrengende und eben ganz andere Zeit LG Britta

von brittawirdmama am 17.06.2013, 13:46



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Liebe Milli13, ich kann Dir auch nur Mut machen! Bei uns war das ähnlich, und ich habe die ersten Monate fast ausschließlich stillend verbracht. Ich fand es auch sehr schwer, nach voller Berufstätigkeit voll runterzufahren, immer rumzusitzen - ich kam ja kaum aufs Klo - und scheinbar nichts zu tun. Aber genau das ist in dieser Zeit nötig und wichtig. Das ist wohl etwas, was wir Mütter lernen müssen, wenn unser Kind da ist. ;-) Unser Kind kam allerdings in einer ganz leichten Hausgeburt in 4,5h problemlos zur Welt. Warum sage ich das? Weil Dein Kind etwas ganz Schlimmes erlebt hat, genau wie Du! Es klagt darüber ganz sicher viel und weint darum auch viel. Du kannst es ihm und Dir vielleicht erleichtern, wenn Du die Hinweise von biggi und der anderen Mama umzusetzen versuchst, die Zeit für Euch anhältst und "einfach nur" für Dein Kleines da bist. Ihr tragt sie um Tuch. Das ist wunderbar! Lass sie wissen, dass Du verstehst, wie schwer dieser Wechsel von Innen nach Außen für sie war und dass sie sich bestimmt sehr erschreckt hat und Angst hatte. So komisch das klingt, die Kinder können das auf irgendeiner Ebene verstehen und fühlen sich verstanden. Du kannst ihr auch berichten, dass es auch für Dich sehr schwer war, Du kannst mit ihr weinen, denn auch Du hast bei der Geburt ja tausend Ängste und Sorgen gehabt und sicher war es auch für Dich traumatisch! Lass sie "erzählen" und versichere ihr, dass es vorbei und sie jetzt sicher bei Mama ist. Sie kann ohne Angst schlafen, niemand wird sie wegholen, ES IST VORBEI. Babys nach traumatischen Geburten brauchen diese Versicherung oft. Villeicht hat sie geschlafen, als sie quasi rausgeprügelt wurde. Babys geben normalerweise selbst das Startzeichen, wenn sie soweit sind. Sie erwarten, dass sie selbst dabei das Kommando haben. Wenn eine Geburt eingeleitet wird, erst recht, wenn das für das selig schlafende Kind auch noch sehr aprupt kommt, kann das Folgen haben. Vielleicht hat Dein Kind auch darum Angst vor dem Schlafen. Das ist möglich. Du kannst ihm immer wieder mit ganz viel innerer Sicherheit sagen, dass es sicher bei Mama ist, sicher bei Mama schlafen und bleiben kann, Tuch und alles, und dass diese Situation nicht mehr wiederkommt. Deine Tochter wird weinen, aber wenn sie merkt, dass Du sie verstehst und auch mit dem Weinen annimmst, wird es möglicherweise seine Tonart verändern und langsam immer weniger werden. Es gibt auch speziell ausgebildete Hebammen und Therapeutinnen, die Dir dabei helfen können, wenn Du das möchtest. Hier noch ein Link, der Dir vielleicht helfen kann und über den Du noch weitere Hilfe finden kannst: http://www.greenbirth.de/html/naehe_geben.html Wenn Du noch mehr wissen willst, schau mal unter www.ambulante-regressionstherapie.de nach. Da gibts den wissenschaftlichen Hintergrund für das, was ich hier schreibe. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft, Gelassenheit und einen hoffentlich ganz liebevollen, unterstützenden Partner, der Dir so viel wie möglich abnimmt! Liebe Grüße Sileick

Mitglied inaktiv - 17.06.2013, 14:07



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

War bei uns genauso. Meine Hebamme meinte auch noch, ich sei schuld das mein Kleiner so oft trinken würde und dauernd Blähungen usw hätte. ich müßte ihn zwangsweise wach halten und dürfte nur alle 2 Std stillen. Weil sonst alte auf frische Milch kämme und er davon Bauchweh bekommen würde. nach ein paar tagen habe ich sie angelogen und irgendwelche Anstände erfunden weil ich es satt hatte. Udn weiter gestillt wie mein Kleiner wollte, notfalls halt auch 3 Std am Stück (seiten immer weider gewechselt). gerade abends war es teils arg schlimm, tagsüber hatte ich mitunter auch mal 1-2 Std Stillpause wenn er wo abgelenkt war, wir also unterwegs waren. Mir hat geholfen das ich zum Stilltreff gegangen bin. Und siehe da, mein Kind war völlig normal. fast alle Frauen hatten das gleiche in den ersten 2-4 Monaten mitgemacht. Einige wenige hatten irgendwann mit Zufüttern angefangen aus Angst das die Milch nicht reichen würde, und bei denen wurde es eher schlimmer als besser. zwar wurden teils die Stillabstände länger, aber dafür kam früher oder später die Saugverwirrung. ich glaube ich kenne keien aus der Gruppe die länger als 6 Monate gestillt hat, alle haben spätestens dann mit beginn der beikost auch abgestillt. Nur die welche weiter voll gstillt haben, haben das auch größtenteils paralell zur Beikost weitergemahct bzw machen es noch. ich hoffe das kann dir etwas Mut machen durchzuhalten. Udn evtl komplett von der Flasche wieder wegzukommen. Es lohnt sich durchzuhalten, auch wenn gerade die ersten Wochen echt hart sein können.

Mitglied inaktiv - 17.06.2013, 17:24



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Hallo Biggi, vielen Dank für die Antwort! Die letzte Flasche haben wir letzte Woche Donnerstag gegeben und heute kommt die Hebamme und kontrolliert bestimmt auch das Gewicht. Da bin ich mal gespannt, wie es ohne Zufüttern aussieht und ob sich das Dauerstillen mittlerweile lohnt ;-) Mein Mann macht schon so gut wie alles im Haushalt und überhaupt. Die ersten vier Wochen hatte er Elternzeit, so passte es ganz gut. Ich mach höchstens mal was, wenn sie tagsüber tatsächlich mal ein wenig schläft. Wir haben übrigens ein Tragetuch. Das benutzen wir, damit sie überhaupt mal schläft. Im Betto.ä. wacht sie nach kurzer Zeit wieder auf. Und nachts habe ich sie neben mir. Da kann sie sich sozusagen "bedienen", wenn ihr danach ist. Wie soll ich sie noch öfter anlegen. Das würde nur gehen, wenn wir den Schlaf, der ja nicht viel ist, verkürzen. Dass sich jemand stundenweise um die Kleine kümmert, damit ich mal entspannen kann, ist eine gute Idee. Nur wie ist es dann mit dem Füttern (es gibt ja tatsächlich kaum Momente ohne Hunger und wenn sie schläft, weiß ich nie, ob sie nicht doch in 15 min wieder aufwacht). Soll dann abgepumpte Milch gefüttert werden? An Saugverwirrung habe ich auch schon gedacht, aber sie hat von Anfang an in der Kinderklinik schon Fläschchen dazu bekommen. Müsste sie es dann nicht gewohnt sein? So sagte es meine Hebamme... Ich habe von der Kinderärztin die Nr. einer Stillberaterin bekommen und in unserem Krankenhaus finden regelmäßig Stilltreffen statt. Da werde ich mal hingehen. Ich habe auch schon überlegt, ob sie einfach nur die Nähe sucht und gar keinen richtigen Hunger hat. Aber dann wäre die Gewichtsentwicklung wohl etwas anders, oder?

von Milli13 am 18.06.2013, 13:01



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Und an alle User: Danke für Eure Zusprüche! Ich muss mich hier noch reinfuchsen, kann man auf einzelne Antworten was schreiben?! Hab ich leider nicht hinbekommen. Man hört immer, dass Babys ca alle 3-4 Stunden gestillt werden und geht davon aus, dass es bei den meisten so ist. Selbst beim ersten Kinderarzt Termin wurde ich gefragt, wie oft gestillt wird und die Arzthelferin meinte, dass es bei den meisten so alle 3-4 Stunden sei... Und die Ärztin sagte, dass muss man nicht durchmachen, ich solle mich an eine Stillberaterin wenden. mit welcher Wickeltechnik stillt man denn im Tuch? Hört sich akrobatisch an ;-) Ich denke auch, dass die Geburt für uns alle ein schlimmes Erlebnis war und dass die Kleine deswegen so viel Nähe sucht.Und die soll sie ja auch bekommen Wenn es bei euch auch so war, habt ihr dann am Anfang z.B. Kurse (Babymassage usw) mitgemacht? Kann mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll. Das finde ich eigentlich schade.

von Milli13 am 18.06.2013, 13:11



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Jaja, bei vielen (leider auch Ärzten und Krankenschwestern) spukt noch dieses Gerücht vom Stillen-im-4-Stunden-Takt rum. Das ist aber schon total veraltet, hier werden dir die meisten und auf jeden Fall auch Biggi zum Stillen-nach-Bedarf raten. Das heißt in den meisten Fällen sehr oft Stillen in den ersten Wochen und irgendwann findet das Kind seinen eigenen Rhythmus. Ehrlich gesagt so vier Stunden Stillpause gab es bei uns erst nach 8 Monaten oder so. Dafür werden die Kinder aber viel schneller beim Trinken und brauchen nicht mehr so lange für eine Mahlzeit. Der Magen eines so kleinen Babys ist noch so klein, da passt gar keine Mahlzeit rein die vier Stunden lang sättigt. Muttermilch ist halt nicht so sättigend, sie ist genau angepasst auf die Bedürfnisse eines Kindes. Ein paar Freundinnen haben den vier-Stunden-Takt eingehalten (weil der Arzt es ja so sagte) und die Kinder schrieen oft sehr sehr lange, vor Hunger! Die ersten Monate benutzte ich ein elastisches Tuch zum binden, danach kam meine Tochter in eine Mei Tai, da ließ sich super drin stillen. Es kann aber gut sein, dass deine Maus noch etwas zu klein dafür ist. Wir waren relativ zeitig bei der Babymassage angemeldet. Beim ersten Mal habe ich schon germerkt, dass das viel zu früh für meine Tochter ist. Haben dann abgebrochen. Wenn man so Kurse einfach ein paar Monate später macht ist auch nicht so schlimm, daran soll es nicht liegen ;-) Ich habe mir eine IBCLC-Stillberaterin gegönnt und würde es immer wieder machen. Bei weiteren Fragen kannst du die auch gerne hier stellen: http://www.rund-ums-baby.de/stillforum/ Ich war oft total froh, dass ich die anderen Muttis hatte!

von mausejule2010 am 18.06.2013, 20:25



Antwort auf: Warum trinkt meine Tochter fast ununterbrochen?

Hi, ich hatte auch anfangs noch diese Uraltvorstellungen durch meine Schwägerin und ein Buch, das mir die Schwiegermutter vorher schenkte. Meine Tochter hat dadurch zwischenzeitlich zu schlecht zugenommen, und ich habe mir dann auch Beratung durch eine ICBLC-Laktationsberaterin herangezogen. Das war unheimlich hilfreich! Von da an habe ich längere Zeit quasi ausschließlich stillend verbracht. Stillen-schlafen-stillen-schlafen und mich noch lange mit inneren Vorwürfen herumgetragen, dass ich mein Kind habe hungern lassen, obwohl ich es doch hätte so oft wie gewünscht stillen können. Das ist zum Glück überwunden. Mit dem Dauerstillen nahm sie schon innerhalb von ZWEI sensationellen Wochen heftig zu. Das war, was sie brauchte. Die ganze Geschichte von wegen frische Milch auf saure und zwei Stunden warten usw. wurde mir auch von Kinderarzt und sogar der homöopathischen Ärztin erzählt. Das ist längst wissenschaftlich widerlegt. Ich kann Dich so gut verstehen!!! Es ist wunderbar, wie Du Deinem Kind nun alle Nähe gibst, die es braucht. Wir hatten auch ein elastisches Tuch, das wir auch immer noch verwenden (mit 19 Monaten und knapp 9 kg). Die optimale Haltung ist immer die Anhock-Spreiz-Haltung, also mit der Wickel-Kreuz-Trage. Wenn Du das loser bindest, kommt Dein Kind gut an die Brust. Auch hier habe ich mir damals die Beratung einer Trageberaterin gegönnt, was ich immer wieder empfehlen würde. Das hat uns ganz viel Hilfe und Sicherheit gegeben! Alles, alles Gute! Sileick

Mitglied inaktiv - 18.06.2013, 23:52



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