Warum kommt meine Kleine nachts alle 2 Stunden?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Warum kommt meine Kleine nachts alle 2 Stunden?

Hallo, meine Kleine ist jetzt 5. Monate alt und seit Ihrem ersten Impftermin schläft Sie nicht mehr durch. Am Anfang kam Sie dann 1 mal um halb 1 und schlief dann weiter bis 7. Nach einer Zeit kam dann halb 4 - 4 Uhr dazu. Und jetzt wird es immer mehr.Zwischen 19 und 20 Uhr geht Sie ins Bett und dann kommt Sie zwischen 21.30 und 22Uhr dann zwischen 23.30 und 00.30 und soweiter. Sie bekommt seit einem Monat, mittags Brei das klappt echt super. Wir wollten auch abends anfangen damit um wenigstens ein bisschen zu schlafen aber das möchte Sie nicht alle 3-4 Tage ok aber nicht jeden abend. Mittlerweile will Sie auch immer öfter beide Brüste aber der Abstand bleibt gleich. Was kann ich machen um den Abstand zwischen den Mahlzeuten zu erhöhen. Reicht Ihr meine Milch nicht mehr? Wir wollten mal testen wie viel Sie trinkt aber Flasche verweigert Sie völlig. Obwohl wir Sie ganz am Anfang zu füttern mussten da Sie zu schwach war. LG

von Gritje am 04.12.2012, 21:05



Antwort auf: Warum kommt meine Kleine nachts alle 2 Stunden?

Liebe Gritje, sie wird so häufig wach, weil das ihrem Altern entspricht! Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, aber sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Zu versuchen, die Stillabstände bewusst zu verlängern führt meist nur dazu, dass die Kleinen noch unruhiger werden und noch häufiger trinken, weil da eine archaische Angst ist, dass vielleicht nichts mehr kommen könnte. Deine Milchmenge wird sicher noch genügen, solange dein Baby weiterhin zunimmt ist da kein Zweifel nötig! Es liegt meist NICHT an der Ernährung, ob unsere Kleinen durchschlafen, bzw. WIE sie schlafen. Die Kinder erleben in diesem Alter die Welt sehr konkret, und müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Auch dir kann ich nur vorschlagen: Vielleicht nimmst du sie doch lieber (wieder) direkt zu dir ins Elternbett in der Nacht? Mütter, die gemeinsam mit ihren Stillkindern schlafen, berichten, dass sie gar nicht genau sagen können, wie oft das Kleine gestillt hat, weil sie gar nicht wirklich wach werden dabei. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 04.12.2012