Warum bekomm ich mein Kind nicht von der Brust los?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Warum bekomm ich mein Kind nicht von der Brust los?

Hallo! Meine Tochter ist jetzt fast 10 Monate alt und ich Stille noch immer, was ja grundsätzlich nicht verkehrt ist! Allerdings hat sie sich zur Dauertrinkerin entwickelt! Sie möchte ständig an die Brust! auch wenn sie keinen Hunger hat, sie will nuckeln! Ich gebe ihr seit sie 5monate alt ist schon Beikost zu Mittag! Brei morgens und abends verschmäht sie mir, sie isst auch Mittag meistens nur ein halbes Gläschen, denn danach braucht sie die Brust! Abends zum einschlafen braucht sie die Brust und nachts hängt sie ständig am Busen! Bin wirklich schon abgenervt! Mittlerweile schläft sie in ihrem Bettchen bei uns im Schlafzimmer, allerdings nur, wenn ich sie vorher Stille! Das heißt, sie trinkt, sie nuckelt, schläft irgendwann ein und dann dann kann ich se niederlegen :-S! Wenn sie aber noch nicht voll eingeschlafen ist, dann gibt es wieder Tränen ! Ich möchte es soweit schaffen, dass mein Partner sie auch mal ins Bett bringen kann, ich habe noch einen 9-jährige Tochter und die fühlt sich ziemlich benachteiligt, da meine kleine Süße ein totales Mamamäderl ist! Muss noch bemerken, dass sie nachts oft wach wird, um am Busen zu nuckeln! Gebe ihr untertags so Maisstangerl zum essen, damit sie auch mal was anderes isst, als nur Busen und hin und wieder Obstglaserl! Kann es sein, dass ihr Magen das noch nicht so verträgt und ihr nachts schwer im Magen liegt? Fragen über Fragen :-)! Lg

von Ragazza-27 am 09.11.2012, 09:10



Antwort auf: Warum bekomm ich mein Kind nicht von der Brust los?

Liebe Ragazza-27, Babys, die ständig an der Brust sein wollen, versuchen möglicherweise ihr Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und Sicherheit auf diese Weise zu befriedigen. Vielleicht spürt sie deine Zerrissenheit, das "schlechte Gewissen" gegenüber der Großen. Trägst du sie viel? Wenn nicht, probiere doch mal aus, ob es nicht hilft, wenn du sie so viel wie möglich tagsüber im Tragetuch oder einer GUTEN Tragehilfe hast. Da bekommt sie dann "Mama intensiv", und du hast trotzdem beide Hände frei für Aktivitäten mit der großen Schwester. Allerdings ist es völlig normal, wenn ein Baby mit 10 Monaten die Brust noch lieber mag als die Beikost - bei ganz vielen Kindern ist das so, und das ist ok, denn die Milch sollte bis zum 1. Geburtstag die Grundlage der Ernährung sein, alles andere ist BEI-Kost. Es liegt meist NICHT an der Ernährung, ob unsere Kleinen durchschlafen, bzw. WIE sie schlafen. Die Kinder erleben in diesem Alter die Welt sehr konkret, und müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Vielleicht nimmst du sie doch lieber (wieder) direkt zu dir ins Elternbett in der Nacht? Mütter, die gemeinsam mit ihren Stillkindern schlafen, berichten, dass sie gar nicht genau sagen können, wie oft das Kleine gestillt hat, weil sie gar nicht wirklich wach werden dabei. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 09.11.2012



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