Hallo, meine Maus ist nun 9 Monate alt und wird noch gestillt. Sie hat von Geburt an Schnulli, und später auch sämtliche Milchflaschen verweigert. Sie fängt sofort an zu würgen, wenn man mit so etwas kommt. Das stillen finde ich jetzt nicht so schlimm. Man hat sich ja doch im laufe der Zeit daran gewöhnt. Trotzdem ist es oft nervig, gerade weil ja auch niemand anderes sie füttern könnte als ich. Ich versuche schon seit einiger Zeit sie an den Becher & Schnabeltasse zu gewöhnen und gebe ihr zu den Brei-Mahlzeiten Wasser und Tee. Das spuckt sie mir aber großteils entgegen.
Ich denke, sie bekommt zu wenig Flüssigkeit denn ihr Stuhl ist fast immer dick wie Knete und neuerdings finde ich auch kleine, schwarze, harte Kügelchen in der Windel. Probleme hat sie nicht. Sie hat kein Bauchweh oder empfindet Schmerzen. Sie ist nach wie vor sehr ausgeglichen und immer am lachen.
Wie oft sollte sie in dem Alter denn noch gestillt werden sodass sie genug Flüssigkeit bekommt ? Ich stille sie frühs um 8, gegen 11.30h, um 12 gibt es ein halbes bis ganzes Glas Mittagsbrei und etwas Wasser, gegen 16h wird sie gestillt, um 18h gibt es ein halbes bis ganzes Glas Abendbrei mit etwas Wasser, danach nochmal stillen und Nachts auch in etwa 2-3 Mal die Brust. Man sollte doch denken dass das reicht damit es nicht zu Verstopfungen kommt, oder ?
Meine nächste Frage wäre, wie stille ich sie denn allmählich ab ? Gebe ich ihr dann Kindermilch oder was empfehlen Sie ? Und meine größte Sorge dabei ist - was soll ich tun wenn sie mir auch diese Milch aus dem Becher entgegen spuckt und kaum etwas aufnimmt ?
Ich danke schon im Voraus.
SCHÖNE OSTERN :-)
LG
von
Olivia2012
am 01.04.2013, 08:28
Antwort auf:
Wann und wie stille ich ab ? Und ziemliche Verstopfung...
Liebe Olivia2012.
ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung.
Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird.
So hast Du keinen Stress mit einem Becher und dein Kind hat so die Möglichkeit, seinen Durst immer zu stillen.
Wenn Du das nicht möchtest, brauchst Du Geduld.
Wie sieht der Urin denn aus? Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass die Häufigkeit des Wasserlassens nachlässt. Wichtig ist daher wie der Urin aussieht. Ist er klar und fast geruchlos oder dunkel, konzentriert und mit scharfem Geruch?
Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Wenn sicher ist, dass sie gesund ist, dann hab‘ Geduld. Dein Kind wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Baby dennoch nicht mehr trinken mag, dann mach aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe.
LLLiebe Grüße und frohe Ostern! Solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da!
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.04.2013