Hallo! Meine kleine Tochter ist jetzt zehn Monate alt. Es hat bei uns beiden von Anfang an super geklappt mit dem Stillen. Mittlerweile bekommt sie natürlich auch Brei, ich habe ihr aber noch nie irgendwelche Premilch o.ä. gegeben. Es hat sich für uns in den letzten Monaten gezeigt, dass sie am besten einschläft, wenn ich mit ihr ins Bett gehe (sie schläft noch im Beistellbettchen neben meinem Bett) und sie in den Schlaf stille. Wir machen das mittags für den Mittagsschlaf und abends. In den meisten Fällen klappt das wunderbar, sie schläft an der Brust ein, meistens nehme ich sie dann irgendwann ab, indem ich meinen kleinen Finger in ihren Mundwinkel schiebe, dann lässt sie los und schläft weiter, und dann kann ich sie in ihr Bettchen legen. Jetzt soll die Kleine ab Dezember zur Eingewöhnung zur Tagesmutter und ich habe Sorge, dass sie dann nicht einschläft, weil sie ja dort nicht die Brust bekommen kann. Ich habe jetzt schon mal versucht, sie abzunehmen, bevor sie richtig eingeschlafen ist, wie das meine Hebamme empfohlen hat, das quittiert sie aber mit lautem verzweifelten Weinen solange, bis ich sie wieder anlege. Dann pennt sie meistens ganz schnell ein. Sie ist aktuell noch so fixiert auf die Brust, dass ich es nicht übers Herz bringe, ihr sie zu verweigern. An Einschlafen ohne Stillen ist nicht zu denken. Wenn sie abends nochmal wach wird wegen Pups, Bäuerchen oder ähnlichem, und eigentlich noch nicht wieder hungrig sein kann, schläft sie auch ein, wenn sie kurz nochmal nuckeln darf. Ist das okay? Oder sollte ich das Abnehmen vor dem Einschlafen durchziehen und mit ihr trainieren? Oder ist es so, dass sie einfach noch nicht so weit ist und ich ihr noch etwas Zeit geben sollte? Letztlich haben wir ja auch noch zwei Monate Zeit, bis es „ernst“ wird. Ich hatte mir eigentlich mal überlegt, sie noch so weiter zu stillen, bis sie ein Jahr alt ist und dann sanft abzustillen.
Können Sie mir da noch Tipps geben? Gibt es auch Kinder, die man quasi zum Abstillen „zwingen“ muss? Vielen Dank für die Hilfe!
von
Julischäfchen
am 20.09.2020, 19:09
Antwort auf:
Wann und wie Abstillen ohne Tränen?
Liebe Julischäfchen,
ich würde GAR NICHTS ändern. Dein Baby liebt das Stillen und auch Dir scheint Eure innige Zweisamkeit gut zu tun, warum solltest Du das aufgeben?
Für Dein Kind wird die Umstellung sowieso groß sein und es weiß ab dem ersten Tag, dass es nur bei DIR Milch bekommt. Unsere Kinder sind flexibel und Deine Tochter wird lernen, zu warten, bis Du wieder da bist. Es kann gut sein, dass deine Kleine sich die ersten Tage auf Dich stürzen wird, aber auch das ist ok :-).
Lass Dir nicht jetzt schon Druck machen und genieße die Zeit, die Du Dein Baby jetzt noch für Dich alleine hast ;-).
Die Tagesmutter wird einen Weg finden, Dein Baby in den Schlaf zu begleiten, ob Du stillst oder nicht.
Hör in Dich hinein, was für Dich und Dein Baby wichtig ist und zählt und wenn Du noch nicht abstillten möchtest, dann ist das völlig okay.
Und wenn Du es doch möchtest, dann wird Dein Baby lernen, ohne Brust einzuschlafen, wenn es auch jetzt wahrscheinlich nicht tränenlos klappen wird.
Herzlichen Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.09.2020
Antwort auf:
Wann und wie Abstillen ohne Tränen?
Ich kann Dir da auch ein bisschen mit und Optimismus zusprechen.
Wir haben hier gerade eine ähnliche Situation.
Mein Kleiner ist ein Jahr und gerade in der Kita-Eingewöhnung.
Ich hab bis davor auch noch mittags, abends und nachts gestillt und er ist dabei eingeschlafen.
Mit dem ersten Mal in der Kita, wo er länger und zum Mittagsschlaf blieb, hat es super plötzlich auch mittags ohne Brust geklappt
Er hat sich mit den anderen Kindern hingelegt und ist ganz lieb direkt eingeschlafen.
Nach dem Abholen haben wir dann das Trinken „nachgeholt“. Aber mittlerweile, nach zwei Wochen, trinkt er jetzt manchmal morgens vor dem losgehen und dann erst abends wieder zum Einschlafen. Hat sich also prima alles umgestellt und wir stillen einfach so lange weiter, bis er das nicht mehr braucht. Seid einfach ganz entspannt. Viel Erfolg für Euch!
von
Mondlicht
am 25.09.2020, 09:37
Antwort auf:
Wann und wie Abstillen ohne Tränen?
Hallo! Diese Ängste kenne ich und irgendwie hört man überall, dass man abstillen müsste wenn man das Kind in Betreuung gibt. Bei mir war es so: meine Tochter war ein regelrechter Milchvampir und ich hatte wahnsinnig viel Milch. Sie nuckelte extrem viel und hatte mit 10 Monaten auch noch keine Zähne in Sicht. Sie nuckelte auch immer zum einschlafen Tag und Nacht. Aber ich musste wieder arbeiten und wollte sie in die Krippe eingewöhnen. Ich sagte der Erzieherin, dass sie noch gestillt wird und gab sogar abgepumpte Milch mit. Ich war unsicher und hatte Angst, dass ohne mich nix funktioniert. Aber es war ganz toll: meine Tochter fand es super in der Krippe, die Eingewöhnung konnte ich mir sogar sparen. Und geschlafen hat sie auch wunderbar in der Krippe. Meine Brust gewöhnte sich daran nur noch ab nachmittags zu stillen und meine Kleine auch! Umso mehr konnten wir die innige Zweisamkeit genießen. Ich stillte sie tatsächlich noch über drei Jahre ( natürlich immer weniger im laufe der Zeit)
Sie ist ein überdurchschnittlich neugieriges, offenes Kind voller Selbstvertrauen ohne Trennungsängste!
Also ich habe immer auf mein Gefühl gehört wie ich es mit ihr machen soll und das war bisher genau richtig! Jeder sollte seinem Gefühl folgen und selbst entscheiden wie es sich richtig anfühlt. Nur Mut!
von
Aura
am 26.09.2020, 13:12