Frage: wann ist eine Seite leer

Hallo, meine Tochter ist 12 Tage und wird gestillt. Manchmal ist meine Brust so voll, das sie es meiner Meinung nach, nicht schafft sie auszutrinken. Nun spüre ich den Milchspendereflex sehr genau und ich würde gern wissen nach wievielen "Milchspendereflexen " die Brust "leer" ist b.z.w so "leer" ist das man die andere Seite gibt (wenn die Brüste dann nicht mehr so voll sind). Ich lege sie nämlich dann immer mehrmals an einer Seite an, weil ich das Gefühl habe , dass noch zuviel Milch drin ist. Ich will ihr nicht zu früh die andere Seite geben damit sie auch die fettere Hintermilch bekommt. Im Krankenhaus sagte man mir eine Viertelstunde pro Seite, aber ich finde die Zeit ist eine blöde Angabe, denn manchmal hab ich in einer Viertelstunde 5 mal den Milchspendereflex ausgelöst und manchmal nur 3mal oder so. Kommt ganz auf meine Konzentration an. Wie gesagt, gibt es da eine halbwegs pauschale Angabe? Dann würde ich gern noch wissen warum die Muttermilch irgendwie metallisch riecht oder bilde ich mir das ein? LG

von fischlein2012 am 26.04.2012, 23:10



Antwort auf: wann ist eine Seite leer

Liebe fischlein2012, die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht "aufdrängen". Es gibt auch keine festen Zeiten, lassen Sie Ihr Baby einfach trinken, so lange es mag. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt "Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift "es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Sie können nun immer dann, wenn ihre Brust prall und voll wird und Ihre kleine Tochternicht mehr trinken mag, vorsichtig gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Bitte keinesfalls mehr Milch als unbedingt notwendig aus der Brust entleeren, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Es gibt auch homöopathische Mittel und naturheilkundliche Mittel, die zur Regulation der Milchmenge eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Haben Sie ein wenig Geduld, die Milchmenge wird sich auf den Bedarf Ihres Kindes einpendeln und auch die "Einseitigkeit" wird sich wieder egalisieren. Warum Ihre Milch metallisch riecht, kann ich Ihnen leider nicht sagen, sprechen Sie einmal mit der Hebamme oder einem Arzt darüber. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 27.04.2012