Liebe Stillberaterinnen,
bisher war ich nur stille Mitleserin, nun habe ich auch eine Frage bzw. 2.
Meine Tochter ist gerade 9 Monate alt geworden und bekommt 3x tgl Brei (+Fingerfood) und wird in 24 Std 5x gestillt -> 6h Stillen - 9h Brei - 12h Mittagessen - 15h Stillen - 18h Brei - 19h Stillen & ins Bett bringen - 24h Stillen - 3h stillen
Nun zu meinen Fragen:
1) Ab Mitte Januar kommt meine Tochter zur Tagesmutter in Betreuung, so dass das Stillen nach dem Mittagsschlaf wegfallen wird. Wie lange muss ich ca. einplanen, um diese Stillmahlzeit zu ersetzen? Wahrscheinlich gegen eine Zwischen- und keine Milchmahlzeit?
2) Meine Tochter hat seit ca. 2 Wochen nun auch ihre oberen Schneidezähne, die unteren hat sie schon seit 4 Monaten. Leider dockt sie momentan in einem so blöden Winkel an, dass sich die Hauer in mein Fleisch bohren, während sie trinkt :-( Also sie beißt nicht, sondern drückt mit den Zähnen rein. Ich docke sie dann immer ab und danach geht es für 30 Sek gut, bis sie wieder in der alten Position ist. Haben Sie noch einen Tipp, wie ich meine Kleine dazu bekomme, ihre Beißerchen "aus der Bahn zu nehmen"?
Vielen Dank für Ihre Tipps!
P.S. Wir hatten einen richtig schlechten Still-Start und ich bin froh um die vielen Tipps aus dem Forum und möchte allen Mamas Mut machen, bei denen Stillen am Anfang auch mehr als holprig ist!
von
Fischlein2017
am 07.12.2017, 15:14
Antwort auf:
Vorlauf eine weitere Stillmahlzeit ersetzen/ Zähne zwicken beim Stillen
Liebe Fischlein2017,
ich würde einfach erst die Breimahlzeit einführen und dann evtl. noch abgepumpte Muttermilch anbieten.
Es wird wahrscheinlich schnell klappen und Dein Baby wird mehr essen.
Wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die „neuen
Dinger“ in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der
Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter „eingräbt“.
Zunächst einmal, kannst Du die Stillpositionen häufig wechseln, damit nicht immer die gleichen
Stellen belastet werden und deine Brust sich wieder erholen und die wunden Stellen abheilen
können. Eventuell kannst Du auch etwas hochgereinigtes Wollfett (gibt es unter den
Handelsnamen Lanosin, Lansinoh oder Purelan in der Apotheke) dünn auf deine Brustwarzen
auftragen, um die Heilung zu unterstützen.
Außerdem kannst Du deinem Baby vermitteln, dass seine derzeitige Trinktechnik dir weh tut.
Dabei kannst Du so vorgehen, wie bei einem beißenden Baby, bei dem sich die folgenden
Strategien bewährt haben:
das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in deine
Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals
zusammenzucken lassen kann.
etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem
Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es
weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf.
das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger
reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es
beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu
unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht
loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert
werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es
wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die
Brustwarze zu verlieren.
mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt
vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Ich wünsche euch bald wieder ein problemloses Stillen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.12.2017