Hallo,
Mein sohn ist jetzt 3 Monate alt und seit drei Tagen verweigert er die linke Brust komplet. Er fängt an zu schreien, wendet sich ab und macht dich ganz steif. Ich hatte mit der Brust schon einige Probleme - dreimal einen Milchstau. Der letzte war richtig schlimm und saß zum Schluss in der Brustwarze. Da fing es schon langsam an, dass er dort nicht gern getrunken hat... Aus der Brust kommt auch deutlich weniger Milch als aus der anderen.... Woran kann sein Streik liegen und was kann ich dagegen tun? Und wenn er sie weiterhin verweigert, bekomme ich ihn denn mit einer Seite vollgestillt? Möchte ihn doch gern sechs Monate voll stillen... Bin für jede Hilfe dankbar! LG Nadine
von
emmaerik
am 07.01.2013, 20:19
Antwort auf:
Verweigerung der linken Brust, was kann ich tun?
Liebe emmaerik,
fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere.
Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei deinem Sohn dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist
im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus.
Manche Babys lassen sich auch überlisten. Lege Deinen Sohn zuerst an der rechten Seite an.
Sobald der Milchspendereflex ausgelöst wurde, wechsle, ohne die Stillhaltung zu verändern,
an die andere Seite. Du kannst auch den Milchspendereflex durch Massage auslösen und
Deinen Sohn dann an der ungeliebten Seite anlegen.
Vielleicht lässt Du ihn vom Kinderarzt anschauen, um eine medizinische Ursache auszuschließen.
Möglicherweise tut ihm beim Trinken an der linken Seite etwas weh. Hat er eine Erkältung? Babys mit Ohrenschmerzen verweigern häufig eine Seite, wenn nur ein Ohr betroffen ist, weil es ihnen unangenehm ist auf dem erkrankten Ohr zu liegen.
Ein Schlüsselbeinbruch während der Geburt (kommt gar nicht so selten vor), kann dem Baby
ebenfalls Probleme bereiten und sein Stillverhalten auf einer Seite beeinflussen. In diesen Fällen hat es sich bewährt, das Baby in einer eher Position zu stillen.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.01.2013
Antwort auf:
Verweigerung der linken Brust, was kann ich tun?
Liebe Biggi,
Ich war heute beim Kinderarzt - körperlich ist alles in Ordnung. Im Krankenhaus nach der Geburt hat ihn auch eine Osteopathin untersucht und da war auch alles unauffällig. Nur die oberen schneidezähne schieben sich durch und auf der rechten Seite ist sein Tränenkanal wohl etwas verstopft... Kann denn das Verweigern auch am zahnen liegen?
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort :-)
LG Nadine
von
emmaerik
am 09.01.2013, 14:09