Vermeidung von Milchstau bei Pumpstillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Vermeidung von Milchstau bei Pumpstillen

Sehr geehrte Stillberaterin. Mein 2.Kind ist jetzt 11 Wochen alt.Aufgrund einer Mastitis rechts in der 3.Woche(wurde erfolgreich mit Antibiotikum behandelt) pumpe ich seitdem die Milch ab und gebe das Fläschen.Rhythmus alle 4 Stunden, da sich sonst zuviel Mich bildet.Meist ist immer noch Überschuss da.Stillen an der Brust war zu schmerzhaft.Habe auch das 1.Kind 1 Jahr lang pumpgestillt.Daher gute Erfahrung damit gemacht. Leider habe ich mir nun wieder eine Mastitis rechts eingefangen.Nehme wieder Antibiotikum, da ich 39Grad Fieber bekommen habe und der Quarkwickel nicht mehr half.Muß ich mir Sorgen machen,dass die Milchmenge zu sehr zurückgeht? Was kann ich tun um eine weitere Mastitis zu vermeiden?Möchte meinem Kind nicht nochmal Antibiotikum zumuten.Habe auch immer wieder während des Abpumpens Schweißausbrüche und danach Frösteln. Ich wäre Ihnen für Ihre Hilfe dankbar. Beste Grüße! Stefanie

von Steffie am 11.02.2013, 13:03



Antwort auf: Vermeidung von Milchstau bei Pumpstillen

Liebe Stefanie, das hört sich nach einem argen Milchstau an und wird genau so behandelt, wie wenn frau an der Brust stillt. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen bzw. Abpumpen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen oder Pumpen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Pumpmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden abgepumpt werden Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). Wichtig ist, dass Sie sofort etwas Milch abpumpen, wenn sich die Milch staut und nicht noch länger warten! Sie können also zwischendurch gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann auch helfen, immer wiederkehrende „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 11.02.2013



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