Vermehrtes Stillen nach Krankenhausaufenthalt

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Vermehrtes Stillen nach Krankenhausaufenthalt

Liebe Biggi, meine fast 20 Monate alte Tochter wurde bis vor einer Woche nur noch zum Einschlafen und 1-2 mal in der Nacht bzw. am Morgen gestillt. Also max. 3 mal in 24 Stunden. Das fand ich auch ganz gut, weil ich sie gerne mit 2 Jahren so langsam abstillen wollte. Vor einer Woche hatte sie ihren ersten, hoffentlich auch letzten Fieberkrampf. Wir sind dann mit dem Krankenwagen in die Kinderklinik und sind dort drei Tage geblieben, weil sie weiterhin hohe Temperaturen hatte. Seit dem wir zu Hause sind, haben wir folgendes Problem: Meine Tochter möchte tagsüber vermehrt und in der Nacht fast stündlich an die Brust. Wenn ich die Brust verweigere schreit sie fürchterlich. Vor allem in der Nacht gebe ich dann nach, bzw. sag gar nicht erst nein. Meine Brustwarze ist schon wund und dass ich Nachts nicht schlafen kann zerrt schon sehr an meinen Kräften, zumal ich 3mal die Woche früh aufstehen und arbeiten muss. In der Zeit betreut sie mein Mann bzw. ihre Oma. Woran kann das liegen? Sie hat sich während dem Krampf auf die Zunge gebissen, diese ist aber wieder verheilt und im Krankenhaus hat sie in den ersten Stunden sehr geweint, als man sie untersuchen wollte. Danach hat sie sogar bei der Blutabnahme kein Mucks von sich gegeben ihr Gesicht in meiner Brust versteckt und alles über sich ergehen lassen. Können das die Gründe dafür sein. Ich habe Sorge, dass sie sich daran gewöhnt und längere Zeit so oft gestillt werden möchte.... Eigentlich sollte ich das einfach so hinnehmen, damit sie nicht das Gefühl hat abgelehnt zu werden, aber die wunden Brustwarzen und die Schlaflosigkeit lassen mich leider schnell ungeduldig werden... Lieben Gruß Emelie

von Emelie1980 am 16.11.2012, 08:02



Antwort auf: Vermehrtes Stillen nach Krankenhausaufenthalt

Liebe Emelie, ich bin keine Psychologin, aber mein Einfühlungsvermögen sagt mir, dass deine kleine Maus etwas traumatisiert scheint. Es ging ihr sehr schlecht und sie hat Dinge über sich ergehen lassen, sie sie nicht wollte. Ihr Sicherheitsgefühl ist also angeknackst, und sie versucht wieder ins Lot zu kommen, in dem sie ganz von vorn anfängt: Mit der Geborgenheit an Mamas Brust. Es ist absolut verständlich, dass das bei dir an den Nerven (und am Körper zehrt. Vielleicht findest du aber dennoch eine Möglichkeit, ihr das zu geben, was sie braucht. Kannst du ihr eine "Erholungsfrist" einräumen, noch zwei oder drei Wochen, in dem sie alle Nähe bekommt, die sie einfordert, und mehr noch? Kannst du sie dir noch ins Tragetuch packen und ihr körperliche Nähe schenken, wann immer das möglich ist (zuhause vielleicht sogar in dem du unterm Tuch "oben ohne" bist)? Du hast absolut recht: Wenn sie spürt, dass du sie annehmen kannst, wie sie ist, und auch ihr Bedürfnis nicht versuchst zu unterdrücken, dann wird es ihr sicher leichter fallen, sich wieder zu entspannen. Wenn deine Brüste überstrapaziert werden, erkläre deiner kleinen Maus, dass es dir weh tut und bitte sie, sich einfach nur ganz ganz nah mit dem Gesicht an deine Brust zu kuscheln. Auch das befriedigt! Ein Schnuffeltuch am Mund (in einem Fall wie eurem auch ein Schnuller) kann die orale Befriedigung geben. Hast du jemanden, der dich entlasten kann? Wenn du auch tagsüber ab und zu ausruhen (liegen!!) kannst, wird es auch dir selbst sicher bald besser gehen... Sieh es einfach als eine Art "Krankheit" an: Wenn deine Maus hochfiebrig im Bett läge, würdest du auch nicht daran zweifeln, ob du ihr zur Seite stehst oder nicht... Das jetzt ist eben eine Form "emotionalen Fieberns"... :-) Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du ihr mit "zuviel" Aufmerksamkeit schaden könntest, oder sie gar verziehen würdest. "Zuviel" ist ja nur das, was sie gar nicht braucht, und DASS sie es braucht, zeigt sie ja. Befriedigte Bedürfnisse aber sind die Grundfeste für ein gesundes Selbstwertgefühl, aus dem Selbstvertrauen wachsen darf. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 16.11.2012



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Habe einen 4 tägigen Krankenhausaufenthalt vor mir wie mache ich das mir dem stillen?

Hallo, vermutlich steht mir in den nächsten 1 - 2 Wochen eine Operation und ein 3- 4 tägiger Krankenhausaufenthalt bevor (Bandscheibenvorfall)! Mein Sohn ist 12 Wochen alt und ich stille ihn voll! Am Tag der Operation kann ich ihn vermutlich gar nicht stillen, bis die Narkosemittel komplett aus dem Körper sind (muss ich aber noch abklären!...


Fast keine Milch mehr nach Krankenhausaufenthalt

Hallo liebes Expertenteam, meine Kleine ist jetzt 2 Wochen alt. Anfangs hatte ich viel zu viel Milch (die Brüste taten beide sehr weh) und habe viel abgepumpt. Weil die Brüste sehr wehtaten, die Kleine nicht mal eine Brust schaffte und nach dem Stillen gerne mehr als vier Stunden schlief, riet mir meine Hebamme dazu, die Brust nach dem Stillen z...


Wie oft abpumpen nach Krankenhausaufenthalt?

Liebe Biggi, bisher habe ich meine Tochter, 23 Monate, noch mittags und abends/nachts zum (Wieder-)Einschlafen gestillt. Nun hatte ich vor 1 1/2 Wochen eine Notoperation und musste danach eine Woche im Krankenhaus bleiben. Da ich keine Probleme mit der Brust hatte und mir überlegt hatte, bei dieser (unerfreulichen) Gelegenheit dann gleich abzust...


Abstillen wegen Krankenhausaufenthalt?

Hallo, ich stille meine Tochter (2,5J) immer noch ab und zu nachts. Da sie vermehrt aufschreckt, sucht sie auch so die Brust um sich zu beruhigen. Im Grunde stellt das kein Problem für uns da, aber ich werde jetzt im Januar operiert und werde eine Woche dort bleiben müssen. Ich bin mir sicher, dass ich anscheinend abstillen muss, um möglichst ke...


Stillen trotz Krankenhausaufenthalt oder doch bessere Abstillen?

Hallo, ich bin am Verzweifeln und hoffe bei Ihnen eventuell Antworten zu erhalten. Kurz zur Geschichte: Meine Tochter (2 Jahre,4 Monate) wird im Familienbett noch zum Einschlafen mittags und abends, beim Aufwachen und nachts gestillt. Meist schläft sie jedoch jetzt schon ca. 8 Std. ohne stillen durch. Das variiert phasenweise. Nun muss ich j...


Krankenhausaufenthalt ohne Säugling

Liebe Stillberatung, vielen Dank, dass ich hier meine Fragen stellen kann. Ich muss kurzfristig nächste Woche in die Klinik, wo an Tag 1 Technetium 99 verabreicht und an Tag 2 eine OP erfolgt. Tag 2-4 muss ich stationär bleiben. Die Nacht zwischen Tag 1 und 2 darf ich zuhause verbringen. Ich habe einen fünf Monate alten Säugling, der fast noch ...


Stillen nach einwöchigen Krankenhausaufenthalt.

Hallo, demnächst muss ich für eine Woche ins Krankenhaus. Leider kann ich meinen 23 Monate alten Sohn nicht mitnehmen. Das Stillen wird in dieser Zeit auch nicht möglich sein, da das Krankenhaus weiter weg ist und der Vater (Betreuungsperson) nicht kommen kann. Außerdem werde ich wohl starke Medikamente bekommen, unter deren Einfluss ich sowieso...


Nicht stillen dürfen nach krankenhausaufenthalt

Liebe Biggi, liebe Kristina, Ich hoffe sehr, dass ihr einen Rat für mich habt. Ihr habt mir in den letzten Jahren schon so oft mit euren wertvollen Beiträgen geholfen, doch gerade finde ich für mich leider keine passende Antwort. Bis vor fast einer Woche habe ich meine 15 Monate alte Tochter noch so oft gestillt wie sie wollte und das sollte ei...


Abstillen? krankenhausaufenthalt.. Ich bin fix und fertig

Meine kleine ist 7,5 Monate alt und ist noch sehr an die Brust angewiesen. Beikost isst sie schon, jedoch sehr wenig. Mir geht es gesundheitlich leider garnicht gut.. eine stationäre Aufnahme habe ich wegen dem stillen und weil ich die kleine keinem Stress aussetzten wollte abgelehnt. Wir haben bereits 2 Krankenhaus Aufenthalte hinter uns jedoch wa...


Stillpause durch Krankenhausaufenthalt

Liebe Biggi, ich habe ein Anliegen. Ich befinde mich zur Zeit aufgrund einer Mandel-OP im Krankenhaus. Erst war mein 2-Jähriger Sohn 2 Nächte mit bei mir, nun empfohlen mir aber die Ärzte ihn nicht mehr zu stillen, da ich ein starkes Antibiotika und nicht stillfreundliche Schmerzmittel bekomme. Nun ist das natürlich für mein Kind und auch für mich...