Urlaub im Ausland und Nesselsucht HILFEEE

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Urlaub im Ausland und Nesselsucht HILFEEE

Hallo, ich bin mit meinem 5 Monate alten Sohn der noch voll gestillt wird gerade in Marokko im Urlaub bei der Familie meines Mannes. Ich esse hier taeglich Dinge die ich normalerweise nicht esse. Vor 3 Tagen bekam mein Sohn das erste Mal nach dem Stillen Nesseln an Koerper. Seitdem ist es immer schlimmer geworden. Merkwuerdig ist, dass die Nesseln, kurze Zeit nach dem Stillen verschwinden, Sobald ich ihn stille, kommen die Nesseln wieder. Vor 2 Tagen bekam ich einen Magen!Darm Infekt mit Fieber und habe erst gedacht, dass der Ausschlag von meiner Krankheit kommen koennte. Nun habe ich aber im Internet gelesen, dass Nesseln ein Anzeichen einer Allergie sind. Mein Sohn hat seit gestern Nacht auch den Magen Darm Infekt mit Fieber und die Nesseln sind noch schlimmer geworden. Ich weiss einfach nicht, ob wir zum Arzt gehen sollen oder ob ich das Problem ueber die Ernaehrung in den Griff kriegen kann - dann koche ich fuer mich alleine normal wie zu Hause? Ich bin ratlos und mache mir grosse Sorgen und beide medizinischen Ansprechpartner hier im Forum beantworten zur Zeit keine Fragen. Ich hoffe Sie koennen mir Tipps geben fuer mein Baby! Gruss Nicole

Mitglied inaktiv - 30.09.2008, 20:10



Antwort auf: Urlaub im Ausland und Nesselsucht HILFEEE

Liebe Nicole, ich würde das Kind vorsichtshalber vom Arzt ansehen lassen, es kann gut sein, dass der Ausschlag vom Fieber kommt. In den nächsten Tagen können Sie vorsichtshalber auf Nahrungsmittel verzichten, die neu für Sie sind, dann können Sie sehen, ob Ihr Kind wirklich auf etwas reagiert, was Sie gegessen haben. Auch bei einer Magen Darminfektion ist Stillen für Ihr Kind weiterhin die optimale Form es zu ernähren. Muttermilch ist die beste Heilnahrung, die es gibt und gleichzeitig bekommt Ihr Kind Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Nun noch ein bisschen Wissenschaft, ich zitiere Ihnen aus dem "Breastfeeding Answer Book", 1997: "Von seltenen Ausnahmen abgesehen, ist es für ein Baby mit Durchfall von Vorteil, wenn es weiter gestillt wird. Normalerweise sind bei einem gestillten Baby mit leichtem Durchfall keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Möchte ein Baby etwas trinken, so gilt wie üblich, dass es Muttermilch erhalten sollte (Ruuska, 1992). Da Muttermilch so schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht und unter Durchfall leidet, etwas von der Flüssigkeit und den in der Milch enthaltenen Nährstoffen auf (Riordan und Auerbach, S. 487). Nur bei Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, kann es manchmal von Vorteil sein, bei Durchfallerkrankungen die Milch (vorübergehend) wegzulassen (Brown, 1991). Bei mäßigem bis schwerem Durchfall hält der Arzt es vielleicht für notwendig, dem Baby zusätzlich zum Stillen eine oral zu verabreichende Elektrolytlösung zu geben (z. B. Oralpädon). Bei einem gestillten Baby ist dies aber selten erforderlich. Ist der Flüssigkeitsverlust des Babys so groß, dass es ernsthaft dehydriert ist, kann es sein, dass der Arzt Flüssigkeit intravenös zuführen muss. Auch unter diesen Umständen kann weiterhin gestillt werden." Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.09.2008