Frage: Unruhige Nächte durch stillen?

Hallo, meine Kleine ist fast 17Monate und will bzw. braucht noch abends zum Gute Nacht sagen die Brust (wenn mein Mann sie ins Bett bringt geht es aber auch ohne :-)) Bisher habe ich sie auch nachts kurz gestillt wenn sie wach war und was trinken wollte. Bis vor zwei Monaten ist sie danach gleich wieder eingeschlafen. Nun macht sie nach dem Trinken die Nacht zum Tag und braucht oft bis zu 2Stunden bis sie wieder schläft. Ist das ein Zeichen, das ich auch nachts abstillen sollte? Eigentlich stört es (das stillen) mich nicht, aber die Wachphasen sind doch sehr anstrengend. Ich habe ihr schon versucht nachts was anderes zu trinken zu geben, aber sie "will" die Brust und ich war wohl auch bisher nicht konsequent genug. Hängt die Unruhe Ihrer Meinung nach mit dem Stillen zusammen oder ist das nur eine der berühmten Phasen? Danke im voraus für eine Antwort.

von rfausk am 11.02.2013, 15:16



Antwort auf: Unruhige Nächte durch stillen?

Liebe rfausk, das kann durchaus nur eine Phase sein, aber in diesem Alter ist es durchaus okay, Regeln einzuführen. In diesem Alter kann ein Kind schon sehr viel verstehen und Abmachungen treffen. Ich denke, dass der erste Schritt für euch sein sollte, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, könnt ihr einen Weg finden. Wie das funktionieren kann (aber nicht bei allen auch wirklich funktionieren wird, wenn sie eben noch nicht reif sind dafür), hat unter anderem Elizabeth Pantley einfühlsam erarbeitet. Ihr Buch "Schlafen statt Schreien" zeigt einen Weg auf, das Kind zum längeren Schlafen in der Nacht zu bewegen. Von ihr stammt etwa diese Idee zur Einführung einer "stillfreien Zeit": Mit 19 Monaten können manche Kinder es schon verkraften, ein paar Stunden lang in der Nacht nicht zu stillen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim deinem Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihm nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 11.02.2013



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Unruhige / schlaflose Nächte

Hallo ich brauche Ihre Hilfe. Mein Sohn ist nun 9,5 Monate alt und ist seit 3 Monaten ein miserabler Schläfer. Tagsüber ist er ein sehr neugieriger aufgeschlossene Entdecker, laut Kinderarzt ist er schon sehr weit entwickelt, er krabbelt, zieht sich überall hoch und läuft auch schon mit dem Lauflernwagen durch die Wohnung. Jetzt kommt das Pro...


Flasche, Blähungen und schlechte nächte

Hallo ihr Lieben! Ich habe ein paar Fragen bezüglich meiner Tochter (11 Monate). Sie schläft aktuell sehr schlecht. Sie ist gerade in der Umstellung von 3 auf 2 Tagschläfchen. Tagsüber wenn sie zweimal schläft, schläft sie meist insgesamt 2 Stunden tagsüber. Nachts ist sie sehr unruhig. Sie trinkt noch 2 Flaschen (jeweils ca. 120-150 ml). Sie...


Ständiger Seitenwechsel beim Einschlafstillen/unruhige Nächte durch Drehen

Hallo liebe Frau Welter, Meine Tochter ist 8 Monate alt. Unsere Nächte sind seit einer Woche echt super anstrengend. Nach dem Abendritual lege ich mich mit ihr ins Bett und beginne das Einschlafstillen. Normalerweise komplett problemlos - Stillen, ins Beistellbett legen, ca. 2-3 Std. schlafen, wieder stillen usw. Aktuell tut sie sich enorm sc...


Abstillen - besser ein paar Nächte zu Papa?

Hallo Biggi Ich versuche, nicht zu weit aufzuholen, aber ich muss ein bisschen Kontext mitgeben.. Du hast mir vor einem Jahr sehr geholfen, das Ruder für den nicht so gelungenen Stillstart noch mal rumzureißen und es hat bis zum ersten Geburtstag gut gepasst. Danke noch mal dafür, das war eine ganz tolle Hilfe < 3 Nun möchte ich mit 13 Monat...


Horror-Nächte

Liebe Biggi, eigentlich bin ich Stillprofi, aber nun brauche ich doch mal Hilfe. Mein Sohn ist 15 Wochen alt und von Anfang an sind die Nächte sehr schlecht. Bisher hat er maximal zwei Stunden am Stück geschlafen. In letzter Zeit wird er die ganze Nacht stündlich wach. Er meckert dann so lange, bis er die Brust bekommt, sonst würde er weinen. E...


Nächte

Guten Morgen, Ich habe eine Frage, ich bin vorhin ganz erschrocken wach geworden und fühle mich jetzt richtig schlecht. Meine Tochter hat jetzt mit 15 Wochen (sie ist bei 36+4 geboren und wiegt aktuell 5800g) 8 Stunden geschlafen. Ich vermute jedoch das ich einfach nicht wach geworden bin. Sie liegt neben mir. Ich bin zur Zeit aber sehr ersch...


Nächte mit großem Stillbaby

Hallo! Mein Sohn ist 12 Monate alt und wird noch gestillt. Schnuller und Flasche wollte er nie, allerdings hab ich es auch nicht sehr darauf angelegt. Mittlerweile ist es bei uns so, dass mein Sohn fast nur noch nach Bedarf nuckelt (Mittags und abends zum Einschlafen, nachts und tagsüber zur Beruhigung usw). Hunger ist selten Beweggrund. Ein pa...


Nächte plötzlich sehr unruhig und viel stillen

Hallo, mein Sohn wurde gerade drei Monate alt und seit ein paar Nächten ist er sehr unruhig und will stündlich an die Brust, hab angefangen im Liegen zu stillen-klappt wunderbar, allerdings würde er da am liebsten die ganze Nacht dann am Busen bleiben nur zum nuckeln und das möchte ich eigentlich nicht aus angst dass es zur Gewohnheit wird. Schnul...


Einschlafstillen - unruhige Nächte?

Hallo Frau Welter, unser Sohn ist 7 Monate alt und kennt - neben dem Einschlafstillen am Abend - auch das Einschlafen im Kinderwagen oder im Auto tagsüber. An manchen Abenden schläft er bei meinem Mann auf dem Arm ein. An anderen Abenden wird er einschlafgestillt. Je nachdem, was für ihn am Besten passt. Unser Sohn war noch nie ein guter Sch...


Zwei Nächte weg ohne Abstillen (Kleinkind)

Hallo, ich stille meinen Sohn (19 Monate) am Tag noch ein bis zwei mal und nachts nach Bedarf (meist noch 2-3mal). Nun steht im Sommer eine Dienstreise mit zwei Übernachtungen (drei Tage) an. Ich will nicht abstillen, frage mich aber ob ich dann die Reise antreten kann. Ich habe Angst vor einem Milchstau oder dass es dann mit dem stillen nich...