Frage: Unruhe bein Stillen und nachts

Hallo Biggi, unsere 19 Wochen alte Tochter verhält sich seit ca. vier Tagen ganz anders als sonst. Wenn ich sie stille rudert sie mit dem Arm, der oben auf meiner Brust liegt, immer hin und her (scheibenwischerartig) und zappelt dabei. Da sie das früher nie gemacht hat, kann es ja eigentlich nicht am Milchspenderefelx liegen, oder? Sie hatte sonst auch ein Mal in der Woche Stuhlgang, seit vier Tagen aber teilweise drei-vier Mal am Tag (es riecht sehr stark und sie hat auch Blähungen dabei). Ist sie vllt krank? Temperatur hat sie nicht... Außerdem schläft sie nur noch bei uns im Bett. Legen wir sie in ihr eigenes Bett, so wird sie sofort wach und schreit. Das hatten wir vorher auch ab und zu, jetzt wird es aber zur Routine. Sie wird außerdem vermehrt nachts wach und schreit laut. Letzte Nacht war sie von 2 bis 4 Uhr putzmunter und ich hab sie auch mit Stillen nicht zum Einschlafen gekriegt. Ich habe tagsüber auch den Eindruck, dass sie gerne schlafen würde, beim Stillen döst sie immer weg. Aber wenn ich sie dann hinlege reißt sie die Augen auf, schreit und ist wach. Was kann denn das alles sein? Ich hab Angst, dass sie zu wenig Schlaf bekommt dadurch! LG Daniela

Mitglied inaktiv - 24.01.2011, 09:34



Antwort auf: Unruhe bein Stillen und nachts

Liebe Daniela, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder sechs Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte und ein vier bis fünf Monate altes Baby ist in aller Regel auch noch viel zu jung für Beikost. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema noch ein wunderbares Buch empfehlen von Sibylle Lüpold: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 24.01.2011



Antwort auf: Unruhe bein Stillen und nachts

Hallo Biggi, die Kleine bekommt weder Flasche noch Schnuller, daran kann es nicht liegen. Habe gestern probeweise in einem anderen Raum gestillt, der "langweilig" für sie war und das Zappeln wurde weniger. Ich denke, wenn ich das beibehalte schaffen wir das. DANKE für deine Hilfe! P.S.: Das Buch hab ich mir bestellt, freu mich schon aufs Lesen.

Mitglied inaktiv - 25.01.2011, 06:17



Antwort auf: Unruhe bein Stillen und nachts

Liebe Daniela, schön! Schreibst Du mir mal, wenn Du das Buch gelesen hast? Würde gerne wissen, wie Dui es findest. Ganz llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 25.01.2011



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