hallo liebes stillberatungsteam,
mein kleiner ist bald sieben wochen alt und eigentlich hat das stillen sofort super geklappt.
leider hat sich das nun seit ca. zwei wochen geändert. während dem stillen dockt der kleine oft ab, sucht dann aber wieder nach der brust (obwohl sie ja direkt vor der nase ist) und beginnt dann zu weinen weil er es nicht mehr schafft anzudocken. manchmal hilft es wenn ich sein köpfchen mit leichtem(!!!) druck wieder zur brust zu führen bzw. die brust zum mund, manchmal hilft es die seite zu wechseln. manchmal hilft garnichts mehr und wir müssen die stillmahlzeit beenden.
er wird voll gestillt und ich möchte dies unbedingt beibehalten. an zu wenig milch kann es mMn nicht liegen, er nimmt gut zu und ist auch sonst sehr vergnügt, spucken tut er auch relativ viel.
einzig mit bauchweh hatte und hat er von anfang an zu kämpfen und oft glaube ich dass er während dem trinken schon bauchweh bekommt. er wird auch oft sehr unruhig und macht angestrengte „press/drück geräusche“ während dem stillen.
teilweise beginnt er nach 2min trinkzeit die brudt auszuspucken und schaut in der gegend umher, da kann er ja aber noch nicht satt sein?
er ist eher ein schneller trinker und wir brauchen pro seite maximal 6min. im abstand von tagsüber 1,5-2h und nachts 3-4h - nachts gibt es übrigens keine probleme beim trinken.
ich hoffe sie haben eine idee was mit meinem kleinen los sein könnte/woran dieses stillproblem liegt.
danke und lg
von
einhornzirkuss
am 08.01.2018, 09:45
Antwort auf:
unruhe beim stillen
Liebe einhornzirkuss,
auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind.
Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen.
Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein.
Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche (selbst wenn sie abgelehnt wird) sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.01.2018