Hallo,
Unsere Kleine (3Wochen) zeigt in letzter Zeit große Unruhe beim Stillen. Ich muss hierzu erwähnen, dass ich wohl lt. Meiner Hebamme sehr viel Milch in den Brüsten habe, sodass die Kleine seit Geburt schon 700 gr. Zugelegt hat. jedoch zeichnet sich in den Abendstunden ein merkwürdiges Verhalten bei Ihr ab, dies ist wie folgt zu beschreiben:
Es sind eindeutige Signale zum Stillen da wie z.B. Köpfchen drehen zur Brust , nuckeln....Bei Anlegen an meine Brust ( ist recht groß) saugt sie ein paar Sekunden und fängt dann sich dagegen zu wehren, sobald sie dann nicht mehr anliegt fängt sie an zu schreien und will erneut saugen, dann wiederholt sich das Ganze. Ich habe das Gefühl sie kann die Brustwarze nicht sofort erfassen und wir sehr nervös, wenn sie diese dann hat , ist sie auch nicht zufrieden.Wir sind ratlos und wären für einen Tipp dankbar.
Dieses Verhalten zeigt sich erst seit ein paar Tagen, ich habe Angst das Sie am Ende gar nicht mehr will?!
Danke und Lg
von
Happyone
am 25.07.2014, 13:33
Antwort auf:
Unruhe beim Stillen
LIebe Happyone,
wenn du zuviel Milch hast (passiert in den ersten Wochen bei vielen Frauen und pendelt sich so rund um die 10.-12. Woche spätestens gut ein), dann helfen dir hoffentlich diese Tipps:
· erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchgängen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter.
· biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du Dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.
· Stille Dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
· Versuche verschiedene Stillpositionen (beim "Berg-auf Stillen” hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Dein Baby auch schon an Deiner Brust trinken während es auf Deinem Bauch liegt. So könntest Du im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Deinem Bauch einschlafen lassen.)
· Lasse das Baby oft aufstoßen.
· vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
. Außerdem hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt.
In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Du Dich mit einer Stillberaterin in Deiner Nähe in Verbindung setzt und sich beim Stillen zuschauen lässt. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Dir dann gezielte Tipps geben. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 25.07.2014