Ungewollt abgestillt - es ging schneller als erwartet - TRAURIG

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ungewollt abgestillt - es ging schneller als erwartet - TRAURIG

Hallo Frau Welter, ich habe mich schon vorige Woche an Sie gewandt - nun ist es leider doch so gekommen wie ich es vermutet hatte, aber leider schneller als gedacht. Meine Tochter (4,5 Monate) verweigert seit 2 Tagen tagsüber die Brust komplett und will nur mehr das Fläschchen. Sie brüllt wie am Spieß wenn ich sie anlegen möchte und akzeptiert nur noch das Fläschchen. Ich habe in den 2 Tagen immer abgepumpt um die Milch nicht zu reduzieren, da ich hoffe es ändert sich wieder .. leider scheint es aber immer schlimmer zu werden. Ich bin schon komplett fertig und weine nur noch wenn ich sehe wie gern sie das Fläschchen nimmt und die Brust verweigert. Nachts habe ich weiterhin gestillt und es war kein Problem für die kleine Maus ... scheinbar nimmt sie die Brust nur noch im Halbschlaf. Mir war klar, dass Zwiemilch auf lange Sicht irgendwann zum abstillen führt, aber es ist nun einfach soo schnell gegangen. Habe ich noch eine Chance zumindest teilweise weiter zu stillen und die Kleine zurück an die Brust zu bekommen ? Ich will sie aber auch nicht quälen .. im Moment kommt mir jede Stillsitzung vor als ob ich sie damit quälen will...sie tut mir dann immer so leid... nach dem Fläschchen ist sie so gut aufgelegt und glücklich. Ich bin wirklich verzweifelt und weiss nicht ob ich das nun akzeptieren soll und mir denken soll "OK wir haben es bis hierher geschafft" oder ob ich es weiter versuchen soll ... aber wenn sie nun mal nicht mehr an die Brust will .. was soll ich bloß machen ? Danke!! LG

von newmum2014 am 11.11.2014, 14:05



Antwort auf: Ungewollt abgestillt - es ging schneller als erwartet - TRAURIG

Liebe newmum2014, das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Sie jetzt also WIRKLICH noch stillen möchten, müssen Sie auf alle künstlichen Sauger verzichten und mit viel Geduld versuchen, Ihr Baby wieder zu stillen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus mit der Sie dann in aller Ruhe besprechen können, wie Sie vorgehen können, um die Milchmenge zu steigern und Ihr Kind an die Brust zu führen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 11.11.2014



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