Hallo!
Mein Sohn ist jetzt 15 Tage alt. Er hatte nach der etwas früheren Geburt Anpassungsprobleme und wurde mit der Flasche gefüttert. Ich habe abgepumpt und habe genug Milch. Allerdings geht mein Sohn nicht an die Brust, er nimmt die Brustwarze gar nicht richtig in den Mund, nur mit Stillhütchen. Am Stillhütchen leckt er aber auch nur ein bißchen und wartet, daß ihm die Milch in den Mund läuft. Abgepumpt und aus der Flasche trinkt er mittlerweile gut. Ich würde aber gern ganz normal stillen.
Wie mache ich meinem Sohn die Brust schmackhaft und motiviere ihn zum Saugen (er scheint mir etwas faul zu sein...)?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv - 14.01.2008, 11:31
Antwort auf:
Umstellung von Flasche auf Brust
Liebe Köhlerliesl,
ein gesundes, voll ausgetragenes und gut gedeihendes Baby kann auf die folgende Art wieder an die Brust zurückgeführt werden:
1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust
An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden.
2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten
Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es "gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden.
Übergang zur Brust:
Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im Allgemeinen das Stillen.
Dieser "Plan" ist meist erfolgreich, doch es wäre auch hier gut, wenn Du auf die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort zurückgreifen könntest.
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst.
Die nächsten Tage werden sicher nicht einfach für euch beide werden. Du wirst einiges an Geduld und Beharrlichkeit brauchen. Es wäre gut, wenn Du jemanden finden könntest, der dich in der Alltagsarbeit unterstützt.
Ich wünsche dir, dass dein Sohn bald problemlos an der Brust trinkt.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 14.01.2008