Übergang von Brust zur Flasche

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Übergang von Brust zur Flasche

Hallo noch einmal, ich hatte gestern die Anfrage mit dem Betreff "Wie stille ich richtig ab" gestellt. Alles, was Sie als Antwort geschrieben haben, habe ich ausprobiert. Mein Sohn (20 Wo.) bekommt wie folgt die Brust: 6.00 / 10.00 / 13.00 / 17.00 / 20.00 Uhr und dazwischen nach Bedarf. Ich wollte jetzt die 13.00 Uhr-Mahlzeit durch Flasche ersetzen. Ich habe das Gefühl, das ich um "das Hungern" lassen nicht herumkomme. Er bekommt um 10.00 Uhr die Brust und 13.00 Uhr versuche ich mit der Flasche mit Muttermilch, die er allerdings ablehnt. Bis 17.00 Uhr verlangt er auch nicht nach der Brust. Zwischendurch biete ich ihm immer wieder eine Flasche mit Fertigmilch oder Wasser an. Nimmt er auch nicht. Wenn er um 17.00 Uhr die Brust bekommt, ist alles in Ordnung für ihn. Nur hat er noch immer nicht die Flasche genommen. Er hat seinen Schalfrhythmus komplett verschoben. Vorher hat er von 22.00 - 06.00 Uhr durchgeschlafen. Jetzt kommt er nachts 2 mal und bekommt die Brust, um auf seine Nahrungsmenge zu kommen. Wie mache ich es richtig? Vom Abpumpen schmerzen die Brustwarzen bereits richtig doll. Lange halte ich es nicht mehr durch mit dem Abpumpen. Der Milchspendereflex setzt auch nicht ein. Wie lange dauert es für gewöhnlich ein Kind in seinem Alter komplett von der Brust an die Flasche zu bekommen? Vielen Dank für Ihre Hilfe Maki

Mitglied inaktiv - 25.06.2010, 09:27



Antwort auf: Übergang von Brust zur Flasche

Liebe Maki, es braucht vor allem eines: Geduld und Flexibilität. Dein Kleiner ist "klug" genug, dass er die Flasche ablehnt und statt dessen lieber einige Stunden wartet, bis er die Brust wieder bekommt. Hast du denn auch schon verschiedene Sorten von Saugern probiert? Gibt es einen Grund dafür, dass er um 13 Uhr nicht mehr gestillt werden soll? Mit 20 Wochen ist Stillen für die Kinder noch sehr wichtig, nicht nur aus Ernährungsgründen, denn es wirkt sich auch auf vielen anderen Ebenen der Entwicklung aus! Es geht also nicht nur darum, wann dein Kind welche Art von Milch auf welchem Weg zu sich nimmt, sondern um viel viel mehr. Oft fällt das Abstillen darum leichter, wenn man seinem Baby einfach noch ein paar Wochen "Schonzeit" zugesteht. So schnell, wie sie sich entwickeln, kann es in 2 Monaten schon viel leichter laufen. Wenn deine Brustwarzen vom Pumpen weh tun, ist irgendwas nicht korrekt. Vielleicht hast du zuviel Druck drauf, oder der "Trichter" ist zu eng und deine BW reiben am Kunststoff. Wenn der Milchspendereflex nicht ausgelöst wird, bringt auch stärkeres Pumpen nichts!! Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Einige der folgenden Vorschläge, die Biggi mal zum Thema "erfolgreiches Abpumpen" zusammengestellt hat, können eventuell auch dir helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). o Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 25.06.2010



Antwort auf: Übergang von Brust zur Flasche

Liebe Kristina, vielen Dank für Ihre Antwort. Ich muss abstillen, da ich in 6 Wochen wieder arbeiten gehe und auch gleich eine Woche komplett von zu Hause weg sein werde. Ab August nimmt mein Mann 8 Monate Elternzeit. Einen ersten Versuch haben wir vor 3 Wochen gemacht und es mit Karottenbrei versucht. Leider hat es nicht geklappt. Nun haben wir letzte Woche mit der Flasche begonnen. Wir haben bereits verschiedene Sauger, Trinklernflasche und Löffel probiert. Mit der Trinklernflasche spielt er und bekommt die Flasche auch leer. Den Inhalt lässt er aus dem Mund laufen. Wenn er den Löffel sieht, fängt er an zu weinen. Wir haben verschiedene Sorten Fertigmilch probiert. Meine Hebamme sagte, dass ich mittags mit der Flasche beginnen soll. Das Ergebnis habe ich bereits geschildert. Was soll ich tun, damit mein Kind die Flasche mit Fertignahrung nimmt und ich in Ruhe und entspannt wieder arbeiten gehen kann? Liebe Grüße Maki

Mitglied inaktiv - 25.06.2010, 09:52



Antwort auf: Übergang von Brust zur Flasche

Liebe Maki, es gibt dazu keine "Bedienungsanleitung", aber ich kann dich insofern beruhigen, als dass es oft unmöglich erscheint, und dann -wenn es ernst wird- doch problemlos funktioniert! Und glaub mir, 6 Wochen sind für dein Kind wirklich eine sehr lange Zeit! Wenn dein Kind noch nicht bereits ist für Beikost, dann lässt sich dass nicht ändern. Zwingen geht nicht, zu viel Drängen bringt nur Widerstand. Ich empfehle dir aufgrund unserer Erfahrung, jetzt erst mal wieder alle Versuche, dein Kind zur Flasche zu bringen, zu lassen. Es reicht, wenn du in 4 Wochen erneut den Versuch startest - und bis dahin allen Druck aus dem Thema rausnimmst. Sei zuversichtlich - du kannst nicht den Ernstfall proben, aber wenn es dann soweit ist, wird es klappen! LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 25.06.2010



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