Liebe Biggi,
mein Sohn Dominic kam letzten Mittwoch mit 3.640 g und 50 cm auf die Welt. Von Samstag zu Sonntag hatte ich den Milcheinschuss und seit dem stille ich unseren Sohn.
Nun hat meine Hebamme den Kleinen gestern gewogen und er hat wieder, trotz immer wieder anlegen, wenn er nach der Brust sucht, abgenommen. Er wiegt jetzt 3.200 g, hat also über 10 Prozent an Gewicht verloren.
Aber was soll ich denn tun?
Ich lege manchmal schon nach 1 1/2 Stunden wieder an, zufüttern soll ich nicht, er hat auch jede zweite Windel voll Stuhl. Dies ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass er genug trinkt.
Nun führe ich ein Stillprotokoll, wie es im KH auch gemacht wurde, damit meine Hebamme sehen kann, wie oft Dominic trinkt.
Man sagt, nach 2 Wochen müssen die Kinder ihr Geburtsgewicht erreicht haben. Das schaffen wir jedoch nicht.
Ich bin wieder total verunsichert und ich möchte auch nicht, dass mein Sohn hungern muss und noch mehr abnimmt.
Aber wie soll ich das verhindern? Eventuell doch mit Pre-Nahrung nachfüttern?
Bei allen meinen vorigen 3 Kindern hatte ich dieses Problem der rapiden Gewichtsabnahme nach der Geburt. Und alle haben sich prima entwickelt, halt nur nicht in diesem schnellen Zeitfenster.....
Bitte helfen Sie mir.
LG von Nelli.
Mitglied inaktiv - 31.03.2011, 11:20
Antwort auf:
Trotz Stillen Gewichtsverlust
Liebe Nelli,
spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben.
In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann.
Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht.
Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen.
Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden
Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden.
Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 31.03.2011
Antwort auf:
Trotz Stillen Gewichtsverlust
Saugprobleme hat Dominic sicher keine. Er zieht so stark an der Brust, dass es mir fast die Schädeldecke abhebt :))
Auch das wechselseitige Anlegen, wie du es beschrieben hast, praktiziere ich bereits seit dem KH. Ich habe auch ein Stillkissen, wo ich den Kleinen plaziere, einmal vor der Brust, einmal seitlich von mir. Er kann somit alle Milchgänge gut austrinken. Nur abgepumpt habe ich noch nicht. Das werde ich nun zusätzlich mal versuchen. Nach meinem Empfinden besteht mein Tag nur noch aus der Fütterung des Kleinen.....
Ein guter Trinker war ich bisher nie. Aber in der Stillzeit trinke ich eine Kanne Kräutertee oder Stilltee täglich im Wechsel, zwischendurch stark verdünnten Saft oder ab und an ein Glas Wasser. Mein Urin ist so klar wie nie :)
Meine Postleitzahl lautet: 02906
Ich danke dir erstmal für deine Meinung. Meine Hebamme kommt heut Nachmittag wieder zur Kontrolle und mal sehen, ob sie noch ein paar hilfreiche Tricks auf Lager hat.
Ganz liebe Grüße, Nelli.
Mitglied inaktiv - 31.03.2011, 12:19
Antwort auf:
Trotz Stillen Gewichtsverlust
Liebe Nelli,
wende dich einmal an Frau Dr. Undine Schultz, Tel.: 03581 – 667380, sie kann dir sicherlich weiterhelfen.
Schreib doch bitte noch einmal schnell, was die Hebamme gesagt hat und was sie vorschlägt.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 31.03.2011
Antwort auf:
Trotz Stillen Gewichtsverlust
Gestern sagte sie, dass sie Dominic jetzt jeden 2. Tag wiegen wird zur Kontrolle. Dann fragte sie, ob ich auch nachts stille.....Natürlich! Oder meint sie, ich lasse mein Kind hungern??! Wie gesagt, ich lege so an, wie Dominic wach ist oder nach meiner Brust sucht.
Bis jetzt war sie noch nicht da. Aber sobald ich Neues erfahren habe, schreibe ich dir wieder.
Lieben Dank. Nelli.
Mitglied inaktiv - 31.03.2011, 13:08
Antwort auf:
Trotz Stillen Gewichtsverlust
:-)
Danke
von
Biggi Welter
am 31.03.2011
Antwort auf:
Trotz Stillen Gewichtsverlust
...hat sich nur meinen Bauch angeschaut, hat mir eine Übung gezeigt, wie mein Wochenfluss wieder in Gang kommt (der läuft nämlich seit gestern nicht mehr) und fragte nur, ob mit dem Stillen alles klappt. Naja, so wie üblich halt.....meinte ich. Ich lege an, so oft es Dominic will.
Morgen soll ich nochmal ins KH fahren. Dort soll ich den Kleinen wiegen lassen und es soll nochmal ein Billi-Check gemacht werden, da seine Augen gelb sind. Ich stell ihn schon raus in die Sonne. Hoffe, es hilft bald.
Also im Großen und Ganzen nichts Neues von mir :(
LG von Nelli.
Mitglied inaktiv - 31.03.2011, 17:29
Antwort auf:
Trotz Stillen Gewichtsverlust
Liebe Nelli,
schreibst Du mir morgen noch einmal, wenn Du von der Klinik kommst?
Ich drücke dir die Daumen.
Biggi
von
Biggi Welter
am 31.03.2011