seit samstag ist mein sohn ein monat alt wir hatten zuerst probleme beim stillen da er oft nur dran nuckelte und alles rauslaufen lies nur damit er dabei windchlafen kann und seit sonntag bekamm er dann einen schnuller sobald ich merkre er nuckelt nur .. nur jetzt ist es so das er seit gestern von 22.00 zuletzt getrunken hat und dann erst um 7.00 in der früh aber die ganze nacht durchgeweint hat er wollte aber die brust auch nicht und danach habe ich ihn um 9 nochmal gestillt und jtz um 18.00 und dann kochmal um 21.00 jedesmal ca 30 min .. so da er auch noch nicht sein geburtsgewicht von 3650g erreicht hat mach ich mir schon sorgen.
von
mama2404
am 25.05.2021, 21:29
Antwort auf:
trinkt mein kind zuwenig?
Liebe mama2404,
bei den von Ihnen genannten Gewichtsangaben gehen bei jeder Stillberaterin die Alarmglocken an. Ihr Baby braucht jetzt DRINGEND Nahrung. Die allerwichtigste Regel für alle Stillberaterinnen in einer solchen Situation ist „füttere das Kind". In manchen Situationen ist das Zufüttern zumindest für einige Zeit unumgänglich und Zufüttern muss nicht automatisch das Ende des Stillen bedeuten.
Bitte gehen Sie morgen zur Kinderärztin/arzt und lassen Sie Ihr Kind anschauen und besprechen Sie mit ihr/ihm, ob und welche Zusatznahrung (HA oder normale Pre-Nahrung) für Ihr Kind sinnvoll ist.
Es ist wirklich absolut notwendig, dass Ihr Kind zunimmt und dazu braucht es Milch. Muttermilch wäre optimal, wenn diese jedoch noch nicht ausreichend zur Verfügung steht, dann zusätzlich künstliche Säuglingsnahrung. Wenn möglich geben Sie die zusätzliche Nahrung mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. mit dem Becher). Parallel dazu sollten Sie Ihre Milchproduktion steigern.
Versuchen Sie in den nächsten Tagen ihr Baby häufig anzulegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und falls Ihr Baby einen Schnuller bekommt, vermeidenSie den Einsatz des Schnullers. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Babys, ohne dass er dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Bitte keinen Tee oder Wasser geben. Diese Flüssigkeiten braucht ein gestilltes Kind nicht und sie können zu massiven Gedeihstörungen und (falls sie mit der Flasche gegeben werden) zu Saugverwirrung führen. Ihr Baby sollte möglichst nur an Ihrer Brust saugen.
Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen, Nase und Kinn berühren die Brust. Nicht selten liegt eine mangelhafte Gewichtszunahme an einer ungünstigen Anlegetechnik oder falschem Saugen.
Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen.
Geben Sie Ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nach. In vielen Fällen hat es sich bewährt, wenn die Mutter sich für ein paar Tage mit dem Baby ins Bett legt und sich nur um die Versorgung des Babys kümmert. Vielleicht kann Ihnen ja Ihr Partner oder eine andere Person den Haushalt abnehmen.
Zusätzlich können Sie mit einer vollautomatischen elektrischen Kolbenpumpe (möglichst mit Doppelpumpset) abpumpen, um die Milchbildung zu steigern. Da bei Ihnen eine medizinische Indikation vorliegt, kann Ihr Kinderarzt oder Frauenarzt ein Rezept für die Pumpe ausstellen (achten Sie darauf, darauf vollautomatische elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset steht), dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Lassen Sie sich die Pumpe genau erklären. Am besten wäre es, wenn Sie eine Pumpberaterin durch eine Stillberaterin bekommen könnten.
Falls Sie noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin haben, sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor
Ort wenden, die sie beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Ihr Baby korrekt an der Brust
saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Liebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 25.05.2021