Hallo,
mein Sohn ist jetzt 1 Woche alt. Kam 37+3 mit 48 cm und 2660 Gramm. Momentan sind wir bei 2430 Gramm. Er trinkt mind. 8x täglich manchmal öfter, allerdings nie länger als 5 min, dann schläft er wieder ein. Reicht ihm diese kurze Zeit genügend Milch aufzunehmen? Er hat innerhalb von 3 Tagen kein Gewicht zugelegt.
LG Kerstin
Mitglied inaktiv - 14.08.2009, 14:50
Antwort auf:
Trinkmenge
Liebe Kerstin,
es ist schwer, von hier aus zu beurteilen, ob es deinem kleinen Mann reicht. Dazu müsste ich u.a. wissen, wie tief sein niedrigstes Gewicht nach der Geburt war (denn daran erkennt man, wie viel er schon wieder zugenommen hat).
Wichtig ist, dass das Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte das Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Soviel als Grundinformation für dich, das hilft dir sicher auch zu beurteilen, ob sich dein Kleiner im "normalen" Bereich bewegt.
Es kann sein, dass ihm die 8 x 5 Minuten ausreichen, das wirst du vor allem an der Anzahl der Ausscheidungen erkennen. Allerdings ist es in diesem zarten Alter recht ungewöhnlich, dass 3 Tage lang keine Gewichtszunahme erfolgt. Darum halte ich es für wichtig, dass du dir auch jemanden in deiner Nähe suchst, der dich und dein Kind z.B. im Rahmen eines Stilltreffens anschauen kann und gezielt unterstützen kann.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Das Super-Wechselstillen könnte euch helfen, dass dein Kleiner aktiver trinken lernt. Ich zitiere dazu mal aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL:
"»Super-Wechselstillen« soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen.
Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder
jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses »Wecken und Wechseln« wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase.
Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und
Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion."
Auch diese Tipps könnten für euch hilfreich sein:
Um ein schläfriges Baby zu wecken bzw. wach zu halten, kannst du folgendes probieren:
o Versuche das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achte auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck deines Babys.
o Dämpfe das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen.
o Lockere die Bettdecke oder nimm die Decke weg.
o Bei warmen Raumtemperaturen zieh das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab.
o Sprich mit dem Baby und versuche, Blickkontakt herzustellen.
o Halte das Baby aufrecht.
o Bewege das Baby sanft auf und ab, während Du es auf deinem Schoß hältst. Dabei hebst Du seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugst es in der Hüfte. Versuche niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden.
Zur Steigerung der Stimulation, so dass das Baby "wacher" ist:
o Reibe oder klopfe den Rücken des Babys oder lass deine Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren.
o Wechsele die Windeln.
o Massiere sanft Hände und Füße des Babys.
o Verstärke den Hautkontakt mit deinem Baby. Massiere das Baby oder bade es.
o Bewege die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen."
o Reibe die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab.
o Lass deine Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen.
o Tropfe etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys.
Um das Interesse des Baby am Stillen aufrecht zu erhalten:
o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen.
o Wechsele die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. Das heißt, Du nimmst es von der Brust ab, sobald es langsamer saugt und aufhört zu schlucken und legst es an der anderen Seite an. Diese Technik heißt Wechselstillen.
o Wenn Du die Brustseite wechselst, lass das Baby dazwischen aufstoßen oder wickele es, um sein Interesse wach zu halten.
o Versuche das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen.
o Massiere den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen.
Selbstverständlich musst Du nicht alle diese Dinge durchführen, suche dir aus, was Du für erfolgversprechend hältst.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 14.08.2009