hallo!
mein kind nimmt nicht richtig zu, ich mache mir sorgen. sie ist jetzt 11 wochen, zurückgerechnet 7 wochen (geboren 36. ssw) alt.
sie trinkt bei jeder mahlzeit (6 mal am tag) rund 100 gr. mal 10 bis 20 mehr, mal weniger.
im moment wiegt sie 3300 gr. (geburtsgewicht war 2460, abgenommen nach geburt auf 2190). wieviel muss sie am tag trinken und wieviel sollte sie pro woche zunehmen? wie ist das mit dem zufüttern?
ganz lieben dank
Mitglied inaktiv - 17.03.2008, 06:50
Antwort auf:
trinkmenge und gewichtzunahme
Liebe Osterkind,
Muttermilch reicht im Regelfall völlig aus für die ersten 6 Lebensmonate.
Was meint denn euer Kinderarzt zum Gewicht deines Babys? Deine Kleine nimmt in der Tat mit durchschnittlich 100 Gramm pro Woche nicht so sehr viel zu - aber immerhin nimmt sie zu. Im Schnitt sollte ein Säugling in diesem Alter ca. 120 Gramm oder mehr pro Woche zunehmen.
Du solltest jetzt jedoch nicht sofort zur Flasche greifen - das ist nur der "letzte Ausweg".
Vielmehr gilt es herauszufinden, warum dein Baby nicht mehr zunimmt. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst mit ihr darüber, wie du deine Milchmenge steigern kannst.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich schreibe dir hier mal das Wichtigste zum Thema "Steigern der Milchmenge" auf:
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. 6 Mal in 24 Stunden ist einfach zu selten, ihr solltet wenigstens 8 oder mehr Stillmahlzeiten haben, bis die Gewichtsentwicklung zufriedenstellend ist.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden
Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen (die dabei gewonnene Milch kann dann auch deinem Baby mit einer Pipette, Spritze oder einem Löffelchen zugefüttert werden). Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen)!
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Und sollte es doch mal erforderlich sein, dass du deine Tochter zufütterst, so sollte die Zusatznahrung mit einer alternativen Fütterungsmethode (Becher, Löffel, Spritze, Tropfer o.ä.) gegeben werden.
Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt (weil das korrekte Saugen die Milchbildung anregt). Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Auch darum empfiehlt es sich, Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort zu suchen.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 17.03.2008
Antwort auf:
trinkmenge und gewichtzunahme
muss man einem stillkind eigentlich noch weitere flüssigkeit wie tee geben oder reicht die mumi?
Mitglied inaktiv - 17.03.2008, 07:12