tochter weint an der brust

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: tochter weint an der brust

hallo, ich habe 10 wochen alte zwillinge und seit ein paar tagen weint meine tochter ständig an der brust. sie trinkt einige minuten sehr gut, wie immer, und fängt dann irgendwann an zu weinen. im gegensatz zu ihrem bruder, hat sie eigentlich trinkabstände von 5-7 std. hieran hat sich auch nichts geändert. ich denke also, dass sie immer noch genug trinkt. trotzdem irritiert mich dieses weinen sehr und wir kennen sie eigentlich so gar nicht. ihr bruder ist eigentlich mehr die "heulboje". sie ist bisher ein sehr ausgeglichenes und ruhiges baby gewesen. stuhlgang hat sie übrigens auch sehr viel seltener als ihr bruder. sie macht nur alle paar tage die hose voll und die letzten male habe ich ihr kümmelzäpfchen gegeben, weil ich meinte, sie hat bauchweh. ich musste ihr allerdings 2x ein zäpfchen geben (an 2 tagen) bevor dann am 3. tag mal die hose voll war. was kann mit ihr los sein ? mache mir wirklich sorgen. lg stephanie

Mitglied inaktiv - 02.05.2008, 00:03



Antwort auf: tochter weint an der brust

Liebe Stephanie, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deiner Tochter. Zum einen erlebt deine Tochter jetzt ihre Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig "Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann "erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Als nächstes kannst Du einmal eine Stillzeit ganz genau beobachten. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit "Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch veringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deiner Tochter die von dir bevorzugte Haltung nicht. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße Kristina

von Kristina Wrede am 02.05.2008



Antwort auf: tochter weint an der brust

hallo, vielen dank für deine antwort. also zu schnell fliesst die milch nicht denke ich. ich habe schon meine grosse tochter 1 jahr lang gestillt und es mal mit abpumpen versucht und keinen tropfen rausbekommen. überhaupt läuft meine brust sehr selten aus. meine tochter verschluckt sich auch nicht oder macht den eindruck, dass sie mit dem trinken nicht nachkommt. saugverwirrung schliesse ich eigentlich auch aus, weil sie ja erstmal 10 min. feste trinkt. ausserdem weint sie nicht bei jedem stillen. heute nacht zum beispiel und auch heute morgen hat sie nicht geweint. ganz normal getrunken, obwohl die brust heute morgen sehr voll war. ich stille normalerweise in der fussballerhaltung, da ich eine sehr grosse brust habe und so nicht die brust wegdrücken muss, damit die nase frei ist. ich werde das aber auf jedenfall weiter beobachten. an "verarbeiten des tages" hatte ich auch schon gedacht. ist wohl möglich, dass sie jetzt viel mehr vom tag mitbekommt und das abends verarbeitet, als es noch vor kurzem der fall war oder ? vielleicht machen die beiden auch grade einen schub und sind deswegen etwas "unrund". ich habe schon bei euch auf der homepage geguckt. leider haben wir in bremerhaven (27570) scheinbar keine beraterin. wenn doch, freue ich mich über die nummer. vielen dank und liebe grüsse stephanie

Mitglied inaktiv - 02.05.2008, 12:24



Antwort auf: tochter weint an der brust

Liebe Stephanie, es kann schon sein, dass deine Kleine gerade einen Schub durchmacht oder viel von außen aufnimmt und deshalb so unruhig ist. Sollte es nicht besser werden, wende dich einmal an Frau GIELNIK Marion, Tel.: 04221 2989575, sie kann dir sagen, ob es eine nähere Beraterin gibt. Auch kannst Du einmal nachsehen, ob es eine Still und Laktationsberaterinnen IBCLC in deiner Nähe gibt. Das sind professionelle Stillberaterinnen (d.h. ihre mit medizinischem Grundberuf, die entweder in Kliniken oder in freier Praxis arbeiten und ein internationales Stillberaterexamen abgelegt haben. Du kannst nachschauen, ob eine in deiner Nähe ist unter www.bdl stillen.de. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 02.05.2008



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Warum will er Abends nicht an die Brust und weint nur

Hallo, mein Sohn ist heute genau 8 Wochen alt und will seit 5 Tagen Abends nicht mehr an die Brust. Den ganzen Tag trinkt er gut und schön an der Brust. Abends so gegen 18 Uhr leg ich ihn wieder an und er trinkt. Meist macht er dann eine kurze Pause, döst oder schaut etwas und wenn es dann weiter gehen soll, schreit er nur noch. Er fängt schon ...


Warum weint Baby abends an der Brust?

Liebes Expertenteam:-) Mein Sohn ist jetzt genau 1Monat alt, geborem bei 38+0 SSW. Er wird voll gestillt und nimmt gut zu, er hat keinen Schnuller, wenn er sich mal beruhigen muss und ich gerade nicht stillen kann nuckelt er an meinem kleinen Finger. Er hat manchmal etwas Bauchschmerzen, weil er sich beim Trinken verschluckt durch viel Milch....


Baby weint an Brust

Hallo Frau Welter, unser 3 Monate alter Sohn hat seit knapp 4 Wochen sehr unruhige Nächte. Meist beginnt er zwischen 2 und 3 Uhr nachts den Kopf hin und herzuwerfen und die Beine in die Luft zu schmeissen. Wenn ich ihm dann nicht die Beine an den Bauch dücke und den Schnuller ständig wieder in den Mund schiebe, dann beginnt er zu weinen. Zwischend...


Baby schreit die Brust seit einigen Wochen an und weint. Brustanschreiphase?

Hallo Ich bin so dankbar für dieses Forum und bedanke mich herzlich bei euch für eure Mühe und Zeit die ihr hierfür spendet. Ich habe wieder eine Frage: Seit einiger Zeit fängt unser Sohn an zu weinen, sobald ich ihn in egal welchr Stillposition lege. Wenn ich ihn hinlege so, dass er mich sieht und ich mit ihm spreche, weint er. Er ist dann ka...


Stillprobleme /einschlafen an Brust /Kind weint nach zweiter Brust

Hallo Unsere kleine ist 2 Monate alt. Sie ist 74 cm groß und wiegt schon 5.5 kg. D. H. Die ist eigentlich nicht klein :) Ich habe seit der Geburt mit Stillhut gestillt, obwohl meine Brustwarzen eigentlich gut sind. Aber man hat es mir ziemlich schnell im Krankenhaus angedreht. In letzter Zeit versuche ich davon weg zu kommen. Allerdings schaffe ...


Baby weint an der Brust

Hallo, Meine Tochter ist nun 3 Wochen alt. Bisher hat das Stillen gut geklappt. Seit einigen Tagen( aber nicht bei jeder Mahlzeit) saugt sie kurz bis sie plötzlich aufschreit und weint. Kurz danach beginnt sie wieder zu suchen und es wiederholt sich. Ich gebe nach einer Weile auf und beschäftige sie anderweitig, bis zum nächsten Versuch oder ...


Baby (13Wochen) strampelt und weint an Brust, Saugverwirrung kleiner Finger?

Hallo liebes Team, meine Tochter ist jetzt 13 Wochen alt und wird von Anfang an voll gestillt. Sie nimmt schon immer gut zu und konnte von Anfang an mit einer guten Technik problemlos an der Brust saugen, obwohl ich relativ flache Brustwarzen habe. Sie ist ein recht aktives Baby und hebt schon fleißig den Kopf in Rückenlage, seit drei Tagen dr...


Baby weint an Brust und trinkt nur noch kurz

Liebe Biggi, meine Tochter kam vor 8 Wochen mit knapp 2900g zwei Tage nach ET zwar zart, aber gesund zur Welt. Ich stille voll, allerdings von Beginn an mit erheblichen Problemen (wunde Brustwarzen, Milchbläschen, Milchstau, etc.), von denen wir viele mit Hilfe einer Stillberaterin bewältigen konnten. Meine Tochter hat anfangs 300g pro Woche...


Kind (15 Monate) weint meine Brust an und wechselt andauernd die Brustseiten

Hallo, meine Tochter ist jetzt 15 Monate alt, wurde das erste halbe Jahr voll gestillt und mittlerweile nur noch zum Schlafenlegen und ein paar Mal nachts. Sie isst und trinkt tagsüber völlig normal. Schon seit langer Zeit stillen wir nur noch im Liegen. Da ihr Beistellbett links von meinem steht, liege ich zum Stillen immer auf der linken Seite. ...


14 Wochen alt trinkt ungerelmäßig und weint immer wieder an der Brust

Hallo Meine kleine Maus ist jetzt 14 Wochen alt und ich tue Voll stillen. Sie hat bei der Geburt 2.780 Gramm gewogen aber hat diese schnell wieder aufgeholt. Sie hat in den ersten Wochen immer 300-350 Gramm pro Woche zugenommen. Jetzt ist sie bei ca 6.000 Gramm. Sie hat dementsprechend auch immer sehr viel und sehr lang getrunken. Seid einigen ...