Teilweise alle 10-15Minuten wach

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Teilweise alle 10-15Minuten wach

Hallo-;) Mein Baby ist bald 8 Monate alt, sie ist ein sehr unruhiges, wibbeliges Kind, dass motorisch recht weit entwickelt ist. Schlafen und Essen scheint für sie nur eine lästige Notwendigkeit, sie läßt sich schnell ablenken und wird bei Geräuschen schnell wach. Es ist so, dass sie seit über 5 Monaten mindestens stündlich wach wird. Meistens wird sie alle 30Minuten wach und über einige Stunden pro Nacht wird sie alle paar Minuten wach. Tagsüber schläft sie ebenfalls nur 30Minuten am Stück (2-3mal). Sie wird hauptsächlich noch voll gestillt, dass mit dem Brei klappt noch nicht so toll. Sie schläft nachts nur an der Brust wieder ein (tagsüber auch oft im Arm, aber niemals alleine). D.h. ich kann gar nicht rechnen, wie oft ich sie nachts an der Brust habe. Also, ich kann nicht mehr! Ich weiß gar nicht mehr was Schlaf ist, ich hab Kreislauf und Schwindel, Kopfschmerzen, bin nur noch ein Zombie, mit den Nerven an manchen Tagen wirklich am Ende. Ich kann mich tagsüber nie ausruhen, da meine Kleine kaum schläft und ich noch ein Kindergartenkind habe. Zudem muss ich das Haus in Schuss halten, einkaufen, kochen, etc. Auch, wenn man immer schnell sagt, lass den Haushalt liegen.....bei mir kann man sicher nicht vom Boden essen, aber das gröbste muss einfach gemacht werden, und wenn ich 2 Tage nicht wasche, hab ich die dreifache Arbeit dann am 3. Tag. Sie schläft direkt bei mir, ich mach es mir schon so einfach wie möglich (alles andere haben wir allerdings auch schon ausprobiert, ist genauso). Nach dieser langen Zeit hab ich zusätzlich noch Schlafstörungen bekommen und schlafe oft gar nicht mehr ein. Ich liege dann stundenlang wach und kurz bevor ich wieder eingeschlafen bin, ist die Kleine wieder wach und holt mich an die Oberfläche zurück- das Ganze geht von vorne los. Ist echt Folter. Ich lese natürlich, dass es anderen genauso geht (vielleicht auch nicht ganz so extrem) und ich glaub, es gibt wohl nichts, was Abhilfe schafft? Meine Frage ist aber auch, ob Du glaubst, dass es nur noch Gewöhnung ist und dass es sinnvoll wäre, die Kleine jetzt mal nicht mehr permanent anzulegen, sondern sie nachts von meinem Mann oder mir wieder in den Schlaf zu tragen? Wir wollen das mal ausprobieren, ich muss wirklich mal wieder ne Stunde am Stück schlafen. Wir wollen sie aufkeinenfall schreien lassen, durch Tragen beruhigt sie sich auch immer. Wäre es vielleicht ne Lösung? Liebe Grüße Tarja

von tarja am 13.05.2014, 14:59



Antwort auf: Teilweise alle 10-15Minuten wach

LIebe Tarja, solche unruhigen Kinder sind sehr sehr anstrengend und bringen uns Mütter oft an den Rand der Belastungsgrenze. Also ich würde jetzt gern neben dir sitzen, einen Arm um dich legen und dir bestätigen, dass du es schwer hast und es mir nicht besser gehen würde, wäre ich an deiner Stelle. 24-Stunden-Babys brauchen uns wirklich 24 Stunden am Tag, und wir sind doch auch 'nur Menschen' mit dem Bedürfnis, hin und wieder Ruhe und Entspannung zu finden. Mit einem so hochbedürftigen Säugling ist es völlig klar, dass du irgendwann am Ende bist. Trotzdem: Dein Kind wirst du kaum ändern können, und auch die Flasche würde sie wohl nicht länger schlafen lassen... Aber es spricht natürlich nichts dagegen, dass ihr probiert, ob sie nicht auch ohne Stillen in der Nacht klarkommt, zumindest ein Weilchen lang. (Siehe dazu am Ende ein Text zum Thema "stillfreie Zeit in der Nacht"). Bei manchen Kindern funktioniert das, aber ganz ohne Weinen klappt es vielleicht nicht. Was auch nicht schlimm ist, denn an sich darf ein Baby schon auch mal weinen, solange es damit nicht allein gelassen oder gar bestraft wird dafür! Sprich doch auch mal mit eurem Hausarzt. Wenn du gesetzlich versichert bist, könnte er dich krankschreiben und dir eine Haushaltshilfe verschreiben. Dann schaust du bei den Stellen, die das bei euch anbieten (Nachbarschaftshilfen, BRK etc.), ob es jemanden gibt, der auch gut mit Babys kann und die holst du dir dann zur Unterstützung. Wenn die gute Frau sich dein Kind ins Tragetuch packt (OK, zur Not geht auch der Kinderwagen...) und mit beiden Kindern spazieren geht, oder auf den Spielplatz gehen, wo sich dein Älterer ein wenig austoben kann. Sie kann auch etwas Hausarbeit erledigen, und du kannst zumindest mal eine Stunde schlafen. Du kannst es meist so einteilen, dass diese Haushaltshilfen stundenweise kommen, dann wäre eine Entlastung am Vormittag und Nachmittag über einen längeren Zeitraum möglich... Gibt es sonst noch jemanden, der DICH unterstützen und entlasten kann? Hast du mal geschaut, ob es eine Stillgruppe in eurer Nähe gibt? Dort findest du nicht nur zuverlässige Informationen sondern auch viel Zuspruch und Ermutigung, sowie hilfreiche Tipps von Frauen, die ähnliches durchgemacht haben wie du. Du findest sie unter: http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina Vielleicht kann es ja schon helfen, wenn du eine Stillfreie Zeit in der Nacht einführst? Die Pantley-Methode funktioniert meist ganz gut. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du - oder der Papa, wenn er für dich diese Nachtschichten übernimmt - ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Auch Milch ist möglich, und sie muss auch nicht unbedingt eine Flasche nehmen. Wenn Sie Hunger oder Durst hat, geht auch ein Trink(lern)becher. Nur, wie gesagt, zunächst wird dein Kleiner alles ablehnen, was nicht Mama heißt! Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du bzw. der Papa ihr wirklich beisteht und ihr eure Kleine nicht "straft" für ihre natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass sie damit überfordert ist und ihr einen anderen Weg finden bzw. noch etwas warten solltet.

von Kristina Wrede am 13.05.2014



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