Stündliches Stillen mit 4 Monaten - Wie damit umgehen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Stündliches Stillen mit 4 Monaten - Wie damit umgehen

Hallo, Mein kleiner Sohn ist heute 4 Monate alt geworden. Seit ca. 3 Wochen will er stündlich gestillt werden, so dass ich bei weitem auf über 12 stillmahlzeiten komme. Dies laugt mich besonders Nachts sehr aus. Ich weiß dass dies „normal“ sein kann in der Zeit von 4-6 Monaten, aber ich habe nun schon seit 4 Monaten kaum Schlaf und ‚funktioniere‘ deshalb auch Tags nicht mehr richtig. Ich habe den kleinen nachts neben mir liegen, jedoch wurde mir im Krankenhaus direkt ein Stillhütchen ‚aufgedreht‘ und dieses wieder abzugewöhnen haben wir nicht geschafft. Was für mich bedeutet, dass ich Nacht nicht einfach im Halbschlaf stillen kann, denn ich muss mich aufsetzen, dass Stillhütchen anlegen und kann dann erst stillen. Dann fällt es auch immer mal wieder zwischendurch ab, so das ich es von neuem anlegen muss. Dadurch bin ich natürlich dann auch richtig wach und bekomme noch weniger Schlaf denn nach kurzer Zeit will der junge Mann ja schon wieder gestillt werden, oder ich muss die windel wechseln da er ein Geschäft gemacht hat, was sehr häufig ist wenn er so oft und viel trinkt. Wie kann ich mit der Situation umgehen? Sollte ich zufüttern, oder mit Beikost beginnen, oder es weiter ‚ertragen‘. Jedoch macht sich mein Mann schon große Sorgen dass ich krank werde durch den andauernden schlafentzug und drängt mich mit Fläschchen anzufangen. Ich weis nicht was ich noch machen soll. Vor einem Monat hat er wenigstens ab und an mal 4 h am Stück geschlafen, aber dies ist nicht mehr der Fall.

von Eileen_muhs am 11.11.2019, 18:54



Antwort auf: Stündliches Stillen mit 4 Monaten - Wie damit umgehen

Liebe Eileen_muhs, selbst wenn Du jetzt mit Beikost beginnst, wird Dein Baby wahrscheinlich nicht besser und länger schlafen und wenn Du die Flasche gibst kann es passieren, dass Dein Baby die Brust irgendwann ganz verweigert. Wenn das für Dich okay ist, dann könnte Dein Mann in der Nacht die Flasche geben und Du kommst ein wenig zur Ruhe. Wenn Du das nicht möchtest, kannst Du immer noch versuchen, die Stillhütchen zu verbannen. Das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen, 20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Die folgenden Vorgehensweisen haben sich bewährt: Schrittweises Abschneiden der Spitze des Stillhütchens. Einige Mütter entwöhnen ihre Babys erfolgreich von den Stillhütchen, indem diese umstülpen und dann jeden Tag (oder vor jedem Stillen, wenn das Baby dies akzeptiert) einen dünnen Streifen aus der Mitte herausschneiden, bis nichts mehr übrig bleibt. Zum Schneiden wird eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge verwendet. Bei einem Stillhütchen aus Silikon darf diese Methode nicht angewendet werden, weil beim Schneiden scharfe Kanten entstehen. Das Stillhütchen schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt. Das Stillhütchen mit Stoff ausstopfen. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen. Probiers doch mal ohne Stress. Eine Kollegin vor Ort kann dir auf alle Fälle im direkten Kontakt sehr viel besser helfen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 11.11.2019



Antwort auf: Stündliches Stillen mit 4 Monaten - Wie damit umgehen

Liebe Biggi Welter, danke für deine umfassende Antwort. Ich möchte noch kurz darauf eingehen. Ich möchte gern vermeiden, die Flasche zu geben, da ich auch unter der Woche die ganze Zeit alleine bin, auch nachts und somit keine Entlastung hätte durch das Flasche geben. Ich habe mehrmals versucht, dass Stillhütchen abzugewöhnen, was aber immer in einer Saugverwirrung meines Sohnes geendet hat und er dann die Brust angeschrien hat. Dies war nicht schön und seit dem habe ich es gelassen. Vom Stillhütchen abschneiden kann ich leider nichts, da diese aus Silikon sind, diese einfachen eben die man im Krankenhaus und sonst überall bekommt. Jedoch war mir auch nicht bewusst, dass es für ihn anstrengender ist. Denn er trinkt momentan auch immer nur 5 Minuten am Stillhütchen und dann will er nicht mehr und bäumt sich richtig auf. Aber dann will er eben nach kurzer Zeit schon wieder an die Brust. Ich mache mir auch Gedanken, dass ich seine Signale nicht richtig deute manchmal, zumindest tagsüber. Sollte ich das als Mutter nicht können nach 4 Monaten? :,-( Nachts will er aller 1-2h an die Brust und das will er auch wirklich denn nur beruhigen hilft nicht, dann weint er bis er an die Brust darf. Was ich natürlich immer umgehend tue. Ich hatte auch schon einmal versucht eine Stillberaterin zu finden und kontaktiert, aber leider kommt niemand aus meiner Gegend und somit bin ich wieder alleine. Leider ist es mir auch nicht möglich 50km oder mehr bis zur nächsten Stillberaterin zu fahren. Ich weiß nicht was ich noch machen kann. Ich will ja bloß dass es dem kleinen gut geht. Jedoch braucht er auch eine Mutter die nicht total entkräftet ist den ganzen Tag weil sie seit Monaten keinen Schlaf bekommt.

von Eileen_muhs am 12.11.2019, 13:48



Antwort auf: Stündliches Stillen mit 4 Monaten - Wie damit umgehen

Liebe Eileen_muhs, Du brauchst Hilfe vor Ort, das Saugverhalten Deines Kindes sollte überprüft werden. Gerne kannst Du mich auch anrufen, allerdings kann ich aus der Ferne nur allgemeine Tipps geben :-(. Frag doch mal in Deiner Geburtsklinik nach, ob es dort eine Kollegin gibt! Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 12.11.2019



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