Frage: Stillt sich mein Baby selbst ab?

Hallo liebe Stillberatung Meine Tochter wird nächste Woche 1 Jahr alt und wird immer noch von mir gestillt, beschränkt auf 2x täglich. Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem schafen. Seit einer Woche ist die Kleine nicht mehr so intressiert, vorallem abends. Sie trinkt höchstens eine Minute an jeder Brust, mit vielen Unterbrüchen, wo ich sie dann auffordere weiter zu trinken, und geht dann ihrer Wege. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie abgelenkt ist, sondern eher nicht mehr wirklich intressiert ist. Morgens freut sie sich aufs Stillen, aber auch nur für eine sehr kurze Zeit. Ich wäre schon bereit abzustillen, wenn sie das möchte, Muss ich ihr nun eine Flasche anbieten damit sie genügend Milch erhält? Oder kann es sein, dass ich weniger Milch produziere und sie somit zwangsläufig weniger lange und intressiert trinkt? Essen findet sie übrigens super und trinkt auch viel Wasser tagsüber.

von Askari am 06.05.2013, 21:11



Antwort auf: Stillt sich mein Baby selbst ab?

Liebe Askari, es gib Frauen, die mit ein- oder zweimaligem Stillen innerhalb von 24 Stunden problemlos die Milchmenge weiter bilden, die sie für Ihr Kind benötigen, bei anderen Frauen reicht eine nur mehr ein oder zwei Mal tägliche Stimulation der Brust nicht mehr unbedingt aus, um die Milchproduktion weiterhin auf dem erforderlichen Niveau aufrecht zu erhalten. Es kann also tatsächlich sein, dass die Milchmenge sich verringert hat und das Kind so auch immer weniger Interesse an der Brust hat. Sie können jetzt entweder wieder vermehrt anlegen, um die Milchmenge zu erhöhen oder aber Sie stillen langsam ab. Die Flasche müssen Sie nicht mehr anbieten. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 06.05.2013