Stillt sich ein Baby irgendwann selbst ab?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillt sich ein Baby irgendwann selbst ab?

Hallo. Ich habe eine 10,5 Monate alte Tochter. Ich stille sie ca 10x am Tag/Nacht. In der Nacht wollte sie sonst immer alle 2,5- 3h gestillt werden. Seit ein paar Tagen meldet sie sich alle 3,5-5 Stunden. Ich bin etwas durcheinander denn nun sagen mir alle. Das sie Nachts schon längst durchschlafen müsste. Sie bekommt seit dem 8-9 Monat Brei. Jeden morgen, ab und zu mittags und abends nagt sie an diversen Fressalien. Vor 2 Tagen, hab ich sie nicht sofort gestillt als sie abends nach mir gerufen hatte. Sondern gab ihr einen Nuckel und hilft ihre Hand. Sie schlief wieder ein allerdings nur 30 Minuten. Ich möchte sie auf keinen Fall zwingen und sie soll auch nicht weinen. Könnte es sein, dass sie aus Gewohnheit an der Brust trinkt? Mittlerweile habe ich es schon geschafft das sie alleine in ihrem Bett einschläft. Ich liege aber immer neben ihrem Bettchen, bis sie fast eingeschlafen ist. Sobald sie mitbekommt das ich einfach rausgehe bekommt sie Angst und weint "ängstlich". Haben sie vllt ein paar Tipps was ich machen könnte? Weiter normal stillen oder doch vllt Wasser anbieten? Wie sieht es mit gemeinsam schlafen aus? Ich liege bei ihr im Kinderzimmer wenn sie nicht schlafen kann, bzw meine Nähe braucht. Ansonsten versuche ich das Zimmer zu verlassen, damit sie in Ruhe schlafen kann.

von DoofeBlaueEnte am 21.10.2016, 18:20



Antwort auf: Stillt sich ein Baby irgendwann selbst ab?

Liebe DoofeBlaueEnte, würde sich das Menschenkind an sich nicht von allein abstillen, dann wäre die Menschheit vermutlich schon lange ausgestorben, oder? Ganz ehrlich: Es ist ein Ammenmärchen, dass ein Baby ohne Stillen einschlafen können muss. Oder dass das Stillen in den Schlaf eine schlechte Gewohnheit sei. Das Gegenteil ist der Fall: Es sind natürliche Bedürfniss, die -wenn sie adäquat befriedigt werden- zur gesunden Entwicklung eines Kindes beitragen. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, die keinesfalls "unnatürlich" wäre, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! "In Ruhe schlafen", wie du schreibst, wird dein Kleines nur, wenn es deine Gegenwart spürt... Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft, darum kämpfen die Instinkte eines Säuglings auch immer dagegen an - sie wissen nicht, dass wir nicht mehr in Höhlen leben und es keine bösen Säbelzahntiger mehr gibt, die ein allein liegendes, schlafendes Baby als Leckerbissen verspeisen wollen. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Im Laufe ihrer Reifung jedoch werden sie lernen können, dass sie sicher sind. Das Verhalten der Eltern, vor allem deren Fähigkeit, die Bedürfnisse des Babys anzuerkennen statt sie zu unterdrücken oder gar zu strafen, spielen hier eine große Rolle! Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Aber das sind sie nicht... Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 22.10.2016



Antwort auf: Stillt sich ein Baby irgendwann selbst ab?

Also mit 10 Monaten war meine tochter längst nicht soweit. Ich habe sie in den Schlaf gestillt und nachts nach bedarf. Dafür hat sie bei uns geschlafen. Ich bin ehrlich gesagt selber keine langzeitstillerin und jeder muss seinen eigenen Weg finden. Dadurch das meine tochter zum schlafen einen schnuller hat kann sie ihrem saugbedürfniss nachgehen. Meist regelt es sich meiner Meinung nach von selbst. Irgendwann nach ihrem 1. Geburtstag wollte ich morgens ausschlafen. Mein Mann sich am überlegen was soll er jetzt machen wenn kind Hunger hat? Also hat er ihr morgens ein Brot mit Milch aus dem Becher angeboten und seitdem war die Mahlzeit weg. Irgendwann fing sie nachts an der brust nur zu spielen und kurz zu saugen. Nachdem das länger so ging habe ich sie nachts zu mir geholt und gekuschelt, nähe gegeben. Nach keiner Woche hat sie nachts durchgeschlafen. Aber auch jetzt gibt es Nächte wo es mal nicht ist und sie die nähe sucht. Aber stillen tue ich sie nicht mehr seitdem sie 15 Monate alt ist. Aber wann dein Kind soweit ist wird sich zeigen.

Mitglied inaktiv - 24.10.2016, 10:11