Frage: stillschwierigkeiten

hallo danke für die schnelle beantwortung meiner letzten frage. die ratschläge hab ich alle probiert, aber ich habe gemerkt dass sich das trinkverhalten einfach IMMER iweder ändert .. vermutlich ganz normal bei meiner 5 wochen alten maus. mittlerweile nimmt sie zwischen 300 und max. 500 gramm die woche zu, also sorgen dass sie nicht genug bekommt sind eindeutig keine mehr da. dass sie aber das stillen geniessen kann, glaub ich nicht so recht. das bäuchlein krampft und sie muss zwischendurch immer wieder hochgehoben werden, da mein MSR wenn er mal ausgelöst ist, recht stark ist. ausstreichen funktioniert nicht, da meine brust 2 sekunden nach dem sie weg ist, wie versiegelt ist. und harte brüste habe ich auch nie. seit einer woche haben wir das problem dass sie die brust nicht mehr richtig zu fassen bekommt, es hört sich an als ob ein strohhalm an einem fast leeren glas saugt und dabei schluckt sie sehr viel luft. ich bin ganz traurig, da bei uns das stillen so schön funktioniert hat und meine hebamme ganz begeistert war und wir deswegen auch nach 5 besuchen das abschlussgespräch hatten. es wäre einfach schön wenn meine kleine wieder entspannt dabei sein kann und sich zeit lassen kann (ein stillen konnte bei uns schon mal bis zu 3 std dauern) das macht mir aber nichts, solange sie dabei entspannt ist. nun sinds immer höchstens 25 min, sie zieht die schultern bis an den kopf, krümmt sich dabei und schluckt viel luft. zur besserung, habe ich versch. stillpositionen ausprobiert und auch wie ich meinen busen halten kann. mäßig erfolgreich. da ich alle 1-3 std stille (nach bedarf) stimmt es mich traurig wenn sie es nicht geniessen kann und sich dabei plagt. ich möchte einfach alles für sie tun und nicht noch dazu beitragen dass sie sich plagt. wie gesagt genug bekommt sie eindeutig. immer volle windeln. zuviel kann es nicht sein oder? stuhlgang bei so gut wie jedem windelwechseln (alle 2-4std) heute haben wirs ohne viel luft geschafft, aber es war knochenarbeit, da ich die unbequemste haltung einnehmen musst, die man sich vorstellen kann und meinen busen unangenehm drücken muss, das macht mir auch nicht unbedingt was, aber bei 9 bis 14 stillmahlzeiten geht das ganz schön ans kreuz. ich habe "leider" einen sehr großen und schweren busen und meine brustwarzen formen sich auch nach 5 wochen nicht schön. nach dem stillen ist meine kleine auch recht verschleimt. man "hört" die milch sozusagen überall. sie röchelt ein bisschen, aber das legt sich nach einiger zeit immer und da der kinderarzt meint das wäre in ordnung, mach ich mir auch keine sorgen. ich möchte einfach dass sie das baby sein in vollen zügen geniessen kann und sich nach dem stillen nicht so plagen muss. wir hatten auch eine sehr schwere geburt und mein körper will noch nicht so ganz, was dazu führt dass ich ein schlechtes gewissen und ich das gefühl habe ihr nicht gerecht werden zu können. 1-3 mal am tag schläft sie auf meiner brust für mind2 std bei jedem nickerchen und ich trage sie im durchschnitt tgl 3-5 std (das stillen nicht mitgerechnet und dann muss ich sie aber hergeben weil mein körper versagt. papa kümmert sich so gut um sie, aber ich denke immer dass sie jede sekunde bei mir sein müsste. achja und im schlaf hustet sie manchmal kurz auf so wie wenn man sich verschluckt und da schreck ich mich immer. was kann ich also wegen dem stillen noch tun? und kann es sein dass sie sich vernachlässigt fühlt wenn sie mal nicht bei mir ist? glg sabine

von amrasa am 07.02.2012, 15:28



Antwort auf: stillschwierigkeiten

Liebe Sabine, Du machst so viel für dein Kind und es ist sicher nicht schlimm, wenn dein Mann sein Baby auch mal nimmt – auch er liebt es und sollte ihm nahe sein dürfen. Manchmal tut es einfach nur gut, wenn DU DICH mal ausruhen kannst und einfach auf der Couch lümmeln kannst, ohne Rücksicht zu nehmen. Ich kenne das Gefühl, dass man IMMER da sein möchte, aber wir haben das damals so gelöst, dass mein Mann einfach im Zimmer geblieben ist und ich entspannt sehen konnte, dass es der Maus gut geht. Du schreibst, dass deine Tochter sehr gierig trinkt und viele Geräusche macht. Ich nehme daher an, dass sie wirklich sehr viel Luft schluckt. Wenn sie die dann nicht wieder los wird indem sie aufstößt, können ihre Probleme auch dadurch entstehen. Achte auf eine korrekte Stillhaltung und korrektes Saugen seinerseits und versuche, sie öfter aufstossen zu lassen. Vielleicht wird es dann besser. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Leider kann ich weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 07.02.2012