Frage: Stillprobleme

Liebe Biggi, ich hoffe du kannst mir helfen. Ich habe nämlich ein echt schwieriges Problem. Mein Sohn Lukas ist jetzt 18 Wochen alt und wehrt sich jetzt seit ca. 2 Wochen beim Trinken aus der Brust. Ich hab schon alles ausprobiert, aber nichts hat geholfen. Beim Kinderarzt war ich auch schon. Doch gesundheitlich fehlt ihm nichts. Jedesmal wenn ich ihn anlegen will, fängt er fürchterlich an zu weinen und hört erst auf, wenn ich ihn hochnehme. Mit Mühe und Not kann ich ihn wenigtens an einer Seite "zwingen", ein paar Minuten zu trinken. Meistens muss ich ihn dabei die ganze Zeit umherschunkeln oder umherlaufen. Die restliche Milch pumpe ich amschließend immer ab und gebe sie ihm. Die nimmt er auch ohne zu murcksen an. Doch jetzt merke ich schon, dass meine Milch langsam zurückgeht. Was soll ich machen? Warum macht der Lukas das? Das mit dem Abpumpen ist echt schrecklich!!!

Mitglied inaktiv - 29.11.2001, 14:35



Antwort auf: Stillprobleme

? Liebe LuckyLuki, das klingt sehr nach Stillstreik, dafür kann es viele Ursachen geben und nicht immer lässt sich die Ursache herausfinden. Du kannst versuchen Dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge es aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass es wieder an Deiner Brust trinkt, solltest Du Dich darauf einstellen, Dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Deinem Kind zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es Dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Dir zu trinken. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass deine Brust übervoll wird, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen (was Du ja bereits tust). Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Flasche ist ungünstig, da der künstliche Sauger das Saugbedürfnis deines Kindes befriedigt und es geschickter ist, dieses Saugbedürfnis auszunutzen, um das Kind an die Brust zurückzuführen. Ich wünsche dir viel Geduld und dass dein Sohn sich möglichst bald besinnt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.11.2001