Hallo Biggi,
ich habe mal wieder Probleme mit dem Stillen, und zwar seit mein Sohn (6 Monate) jetzt Beikost bekommt. Ich gebe ihm seit 4 Wochen Karottenbrei, seit 3 Wochen mit Kartoffeln, und zusätzlich seit 1 1/2 Wochen abends Getreidebrei, den ich mit abgepumpter Muttermilch zubereite (die hatte ich noch eingefroren vom Milchstau). Inzwischen isst er mittags ca. 50 mg und abends ca. 100 mg Brei und wird danach gestillt. In den letzten Tagen weint er tagsüber oft beim Stillen (unabhängig davon, ob er zuvor Brei hatte oder nicht), bäumt sich teils dagegen auf, trinkt dann aber doch. Nachts lässt er sich hingegen problemlos stillen. Durch die geringeren Trinkmengen muss ich nun leider wieder gelegentlich abpumpen, um nicht wieder einen Milchstau zu bekommen. Hast du einen Rat für mich, wie ich ohne Geschrei weiterstillen kann? Ich wäre dir sehr dankbar, denn ich möchte noch nicht abstillen.
Vielen Dank nochmals!
von
Jonamami
am 12.07.2013, 21:35
Antwort auf:
Stillprobleme wegen Beikost?
Liebe Jonamami,
am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 12.07.2013