Frage: Stillprobleme seit 2 Monaten

Hallo, Mein Zwerg ist 5 Monate alt und seit ca 2 Monaten wird das Stillen immer schwieriger. Es fing damit an dass er sehr leicht abzulenken war. Durch stillen im Liegen und ruhige Umgebung konnte ich darauf eingehen. Doch dann kam der Protest. Schreien bei jedem Anlegen, ansaugen und wegdrehen Dutzende Male, klägliches jammern vis der Milchspendereflex kommt und er trinkt maximal 5 Minuten bis er die Geduld verliert und selbst in diesen Minuten muss ich 3 oder 4 mal die Brust wechseln. Abends bringe ich ihn mit stillen ins Bett und auch hier jammert er immer wieder bevor er sich endlich beruhigt. Nach dem ablegen wacht er noch 2 bis 6 mal auf und lässt sich ausschließlich durch die Brust beruhigen. Die Nächte sind extrem unruhig und ich stille nahezu stündlich. Diese Situation dauert nun schon 2 Monate. Ich stille immer noch voll aber stoße an meine Grenzen, emotional und körperlich . Tagsüber kann ich nur stehend oder laufend stillen, mein Rücken macht bald nicht mehr mit. Gängige Tipps à la verschiedene Positionen, ruhiger Raum etc helfen nicht. Könnte es sinnvoll sein mit Beikost zu beginnen um etwas Ruhe rein zu bringen? Woran kann es liegen, dass der Kleine so einen Stress hat? Ich sehne mich nach der Zeit zurück wo das Stillen eine schöne und entspannte Zeit zu zweit war. Jetzt ist jedes Anlegen ein Krampf ...

von Ysawa am 18.09.2018, 22:43



Antwort auf: Stillprobleme seit 2 Monaten

Liebe Ysawa, ein Brei wird die Situation nicht sehr entspannen, da Milch ja noch lange die Hauptnahrungsquelle sein sollte. Ich kenne dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst. Eben so wenig wie ein Arzt, dem Du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob sein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Es könnte auch sein, dass Dein Baby saugverwirrt ist, falls es einen Schnuller bekommt oder aber es kommt mit einem starken MIlchspendereflex nicht zurecht…. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Tut mir leid, wenn ich nicht mehr helfen kann…. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 19.09.2018



Antwort auf: Stillprobleme seit 2 Monaten

Guten Morgen, Trotzdem danke. Zur Ergänzung: Schnuller oder Flasche bekommt er nicht. Er saugt kräftig und effektiv und wenn die Milch fließt, trinkt er fleißig ohne Probleme ein paar Schlucke. Daran kann es also nicht liegen. Nachts trinkt er auch problemlos und auch länger als 5 Minuten. Zunehmen tut er gut und ist munter. Generell ist er sehr bewegungsintensiv und ständig am entdecken. Wir sind bei Kleidergröße 74 mit 5 Monaten .. Gibt es vielleicht potentielle Ursachen, die ich prüfen könnte? Da wir derzeit verreist sind, ist das mit der Stillberatung vor Ort schwierig.

von Ysawa am 19.09.2018, 07:17



Antwort auf: Stillprobleme seit 2 Monaten

Liebe Ysawa, vielleicht ist Dein Sohn gerade in einer Phase, in der er sich leicht ablenken lässt? Das Mantra aller Eltern „es ist nur eine Phase“ ist sicher hier auch anwendbar. Es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Sie wirken dann wie kleine Hektiker und ihr Verhalten führt gerne dazu, dass die Mütter hektisch werden. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. In diesem Alter wird die Welt entdeckt! Dein Baby beginnt sich mehr für seine Umwelt zu interessieren und ist deshalb beim Stillen leicht ablenkbar. Mit rund vier Monaten können die Katze die vorbeiläuft, eine Bewegung am Fenster, ein Geräusch aus dem Radio und viele andere Dinge so viel wichtiger sein als das Trinken an der Brust. Bei einigen Babys hat es sich bewährt, sie während des Stillens von möglichst allen störenden Reizen abzuschirmen. Diese oft leicht erregbaren Kinder brauchen (zumindest vorübergehend) Ruhe zum Stillen, eventuell auch eine etwas abgedunkelte Umgebung. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.09.2018