Stillkuddelmuddel-bin völlig durcheinander

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Stillkuddelmuddel-bin völlig durcheinander

Hallo,bin 41,habe jetzt mit meiner Jüngsten Scarlet,geboren 27.5.11 insgesamt 5 Kinder.Mein Großer ist 16,der nächste 8,dann 6 und 4 Jahre alte Söhne.Wir haben ein sehr turbolentes zu Hause und auch einige Baustellen mit den Jungs.Der Große hat ADS,der 8jährige ADHS,der 6jährige alles tutti und der 4 jährige eine Entwicklungsverzögerung (in derster Linie im Sprachbereich). Ich habe immer versucht meine Jungs zu stillen aber meist mit wenig oder mäßigem Erfolg.3x 3bis 4Wochen 1Xein knappes halbes Jahr,obwohl ich mir immer alle Mühe gab und mich viel damit beschäfftigt habe.Auch hab ich festgestellt das sich viele Dinge im Lauf der Jahre geändert haben,was früher als richtig galt, ist heute ganz anders. Ich hatte mir jedenfalls fest vorgenommen meine Kleine diesmal-komme was wolle,so lange wie mgl.voll zu stillen.Alles Andere sollte hinten an stehen (natürlich nicht die Kinder wenn mgl. ;-) ) Im KRH hab ich Luftsprünge gemacht,weil ich ratzfatz brettharte Brüste hatte und das abpumpen auch gleich gute Werte brachte.Kaum war ich zu hause war die Euphorie verflogen und nix klappte mehr,wie es sollte.Meine Hebamme hatte auch nach dem 3ten Besuch Urlaub und war weg und die Stillberaterin aus dem KRH hatte mir ganz andere Dinge gesagt als meine Hebamme. Scarlet kam mit 2670g zur Welt und hatte ein Entlassungsgewicht von 2450g - heute sind wir lt.Hebamme bei 3050g(mit Zufüttern). In der Klinik noch, lief mein Wochenfluss nicht mehr,auch nicht nach der zweimaligen Spritze von dem Medikament (ME...weiß nicht mehr wie s hieß)Ich wurde dort und eine Woche später nochmal "abgesaugt".Meine Hebamme gab mir hierfür dann Pulsatilla (3x1tgl) da das andere Präparat schlecht für die Milchbildung sein soll. Es hieß,wenn der Wochenflß nicht fließt-kann auch die Milch ins Stocken geraten... Nachdem ich in den ersten zwei Wochen zu Hause ein schlechtes Gefühl bekam -sie schlief IMMER ein beim Stillen u. meine HE per SMS (Urlaub) die Werte schrieb,antwortete sie mir das die gestillte Milchmenge (Waage) für die Kleine zuwenig sei und sie abgepumpt o. zugefüttert mehr brauche.Das hab ich dann auch gemacht.Ich hab mir eine medela Symphonie Doppelpumpe geholt.Wenn ich nach dem Stillen aber auch nicht viel raus bekam (20-30 insges.),hab ich pre Nahrung (vom KRH mitbekommen) zugefüttert.Das mach ich jetzt 2 Wochen-aber manchmal schaff ich das zusätzliche Abpumpen auch nicht.Mittlerweile bin ich ganz schön k.o.Nach dem Zufüttern hat sie immer ruhiger und länger geschlafen,nur nach dem Stillen ist sie oft 10 min später wieder wach und weint.Zu oft anlegen soll ich sie lt. HA auch nicht-dabei würd ich mir ein Blähkind anerziehen,weil sie zuviel Luft schluckt... Genauso macht mir die Trinkerei zu schaffen.Normalerweise bin ich eh kein Vieltrinker-wenn ich auf 1L.am Tag kam-war das hochgegriffen-jetzt manipuliere ich mich mit allen Tricks auf mind. 3L am Tag zu kommen incl. des wiederlichen Stilltees (ca 1l. würg :-( ) Malzbier,alkoholfr. Weizen und was ich nicht alles versucht habe (früher hieß es sogar Nasenspray) Ich schreib genau auf was ich trinke,damit ichs nicht wieder vergesse und es zuwenig wird.Manchmal abends kommt es mir fast zu den Ohren raus... was ich auch komisch finde.. oftmals wird mir beim Abpumpen kurzweilig schlecht...ist das normal? Wenn ich morgens abpumpe komme ich (beidseitig,also insgesamt) auf 70-90ml tagsüber nur auf 50-70ml mit Pumppausen von 3-4 Std.,je nach dem wie ich es schaffe,aber meist ist das morgens gegen 8.30 dann mittags gegen 12 und abends nochmal.An den Mengen ändert sich irgendwie gar nichts mehr-die Hebamme meinte,vielleicht hab ich ein best. Hormon zuwenig im Körper-da könne man dann nix machen... Sie hat mir jetzt noch andere hom.Tabl. gegeben irgendwas mit L... zur Milchsteigerung (3X1),ich muß nochmal fragen wie die heißen... Dann hat sie mir gestern noch eine spezielle Milchflasche (medela) gegeben,da die aus dem KRH viel zu schnell laufen u Scarlet deshalb viell. auch nicht richtig an der Brust saugt-da die Flasche ja schneller geht. Auch hat die Kleine ganz fürchterliche Blähungen und ich weiß nicht wovon-ich achte wirkl. drauf das ich nix blähendes esse... Irgendwie hab ich mittlerweile voll dem Knoten im Kopf und weiß gar nicht mehr was richtig und was falsch ist. Ich hab Angst es dann hin zu schmeißen durch diese ganzen Unsicherheiten... Ich wollte es diesmal (ist ja def. das letzte Kind) wirkl. so gerne und seh es schon den Bach runter gehen,was mich echt traurig macht. Andererseits ist der Kopf ja auch nicht zu unterschätzen und ich versuche mich gleichermaßen nicht irre zu machen-was aber sehr schwer ist. Ich denke,brauche einen richtigen Plan an den ich mich halten kann,denn momentan ist das alles irgendwie ein Durcheinander-ich versuche zwar alles "angeordnete" zu machen,aber irgendwie ist das so viel,da gerät man durcheinander o. schafft es zeitlich nicht-denn ein wenig anderes muß ich ja nun dennoch auf die Reihe kriegen ;-) Hoffe, habe alles relevante erwähnt... Würde mich über Hilfe wirkl. freuen.

Mitglied inaktiv - 23.06.2011, 01:11



Antwort auf: Stillkuddelmuddel-bin völlig durcheinander

Liebe OHara, da ist einiges schief gelaufen und Sie brauchen DRINGEND kompetente Hilfe vor Ort! Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Auch stimmt es nicht, dass das Kind deshalb Blähungen bekommt! Ein korrekt angelegtes Kind schluckt keine Luft und hat deshalb nicht mehr Blähungen! So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Auch befürchte ich, dass Ihr Kind durch die Flasche saugverwirrt sein könnte. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für der Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal "es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Da Sie ja bereits zusätzliche Nahrung geben, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde Ihnen jetzt allgemeine Tipps geben, wie Sie Ihre Milchmenge steigern können. Haben Sie ein wenig Mut und Geduld und Sie werden sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (DH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Meist liegt es am Oxytocin, wenn es zu Übelkeit im Zusammenhang mit dem Auslösen des Milchspendereflexes kommt. Oxytocin löst den Milchspendereflex aus und wirkt auch auf die Verdauung, gemeinsam mit anderen Hormonen, die Übelkeit auslösen können. Viele Frauen berichten, dass sich dieses unangenehme Gefühl durch folgende Maßnahmen lindern lässt: Kurz vor oder während des Stillens etwas trinken und etwas kohlehydratreiches essen (z.B. ein Stück Brot, eine Banane...) Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einnehmen, um einen Blutzuckerabfall zu vermeiden. Ausgewogene Ernährung. Weniger Weißmehlprodukte und Zuckerhaltiges, dafür mehr Vollwert und Vollkornprodukte, die den Blutzuckerspiegel nicht so stark auf und abschwellen lassen. Mehr Wasser trinken (Wasser ist besser als andere Flüssigkeiten) Mehr schlafen. Das mag höhnisch klingen, doch oft hätten wir die Möglichkeit, uns mit unseren Babys zum Schlafen zu legen, und tun es doch nicht, sondern versuchen die Zeit seiner Nickerchen zu nutzen, um etwas "sinnvolles" zu tun. Doch gibt es Sinnvolleres als Mutters Gesundheit? Im Regelfall bessert sich die Übelkeit übrigens, wenn das Baby ca. 6 8 Wochen alt ist. Ich hoffe, diese Tipps helfen Ihnen weiter. Wenden Sie sich bitte so schnell wie möglich an eine Beraterin vor Ort. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 23.06.2011



Antwort auf: Stillkuddelmuddel-bin völlig durcheinander

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Vor dem Lesen dieser,nach Rücksprache mit meiner Freundin,die 2 Kinder nacheinander 3 Jahre gestillt hat,habe ich mich gestern Nacht zu einer "Umerziehung" entschlossen und meine Kleine fast rund um die Uhr an der Brust gehabt.Abgepumpt hab ich gar nicht und zugefüttert nur 1xnachts halb 5 ,1x mittags 14 Uhr je 50ml.Vorher hab ich das ja nach jeder Malzeit (alle 3 Std. ) gemacht. An eine Saugverwirrung glaub ich noch nicht,sie geht nach wie vor gerne an die Brust und saugt auch richtig,d.h. sie schluckt auch gut - okey ob da etwas viel Luft (durch falsche Technik) mit rein kommt,kann wasch. nur eine Expertin vor Ort erkennen,die es sieht.Aber die Blähungen waren heute fast verschwunden.Allerdings war das ein heftige Nacht/ Tag-die Brustwarzen sind jetzt auch froh über jede nuckelfreie Minute. Ich muß mal versuchen die Stillberaterin,die im KRH war ans Tel. zu kriegen-wenn ich deren Prospekt mit Tel.Nr. gefunden habe ;-) Mein Milchspendereflex war die letzten Tage auch schon weniger geworden-hat vor allem meist nur an der rechten Brustseite angelegt eingesetzt.Das war heute dann auch schon wieder besser und kam wesentlich häufiger. Auf jeden Fall fühl ich mich grad mächtig ausgesaugt :-) Ich hoffe nun inständig,das ich nichts verkehrt mache (was für die Kleine schlecht wäre-Entwicklung/Gewicht/Wasserhaushalt) wenn ich sie zu 98% nur noch anlege und nur im Notfall (wenn ich das Gefühl habe) nochmal zur Flasche greife. Was heute nicht geklappt hat,war komplett auf den Nuckel zu verzichten-den 10 min zwischendurch brauchte ich natürlich auch mal und damit sie dann keinen Topsuchtsanfall bekam (das versetzt mich sofort in mass. Stress und ich krieg gleich Megaschweißausbrüche),hat sich Oma mit ihr hin gesetzt und den Nuckel immer wieder gereicht (Spezialmininuckel aus Apo. der Fa.Frank brustwarzenform) Sie wirkl. nur kurz damit auszutricksen hat gut geklappt. Nachmittags haben wir dann 2 1/2Std. Pause gemacht-ich war auch k.o.und sie hat mit der Brust im Mund bei mir geschlafen,wie die Nacht übr. auch. Ich werd Ihrem Rat auf jeden Fall folgen, was die Stillberaterin angeht und werd meiner Hebamme erstmal nix sagen-da sie mir ja immer das komplette Gegenteil (meiner Freundin damals auch) erzählt. Eine digitale Babywaage hatte ich mir gekauft -damit werd ich ab u. zu gucken was das Gewicht angeht und die Pumpe die ich hab ist aus der Apo. geliehen,die medela Symphonie Doppelpumpe. Ich hoffe jetzt einfach mal das Beste.. und das das so in die richtige Richtung geht. Was muß ich für eine UNGEFÄHRE Zeit rechnen,bis sich meine Brust jetzt wieder auf die richtige Menge einpendelt,die ich vorher zugefüttert hatte-so das die Kleine dann auch wieder zufriedener ist und dieses Dauerstillen nachläßt? Lieben Dank und liebe Grüße OHARA

Mitglied inaktiv - 23.06.2011, 22:10



Antwort auf: Stillkuddelmuddel-bin völlig durcheinander

Liebe OHara, Sie sollten sich unbedingt an eine Kollegin vor Ort wenden, denn auch wenn Sie viel und lange stillen, sollte die Brust NICHT schmerzen. Das deutet eindeutig auf eine falsche Anlegetechnik! Auch auf den Schnuller sollten Sie im Moment verzichten, auch wenn das schwer fällt. Auch wenn so manche Werbung das Gegenteil behauptet: Jeder Schnuller/künstliche Sauger kann zu einer Saugverwirrung führen. Ich zitiere aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga: „Viele Stillexperten haben beobachtet, dass ein Neugeborenes auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren kann (Neifert, 1995). Diese Verwirrung kann dadurch verursacht werden, dass das Baby seine Zunge, seinen Kiefer und seinen Mund beim Stillen anders bewegt als beim Saugen an einer Flasche, einem Beruhigungssauger (Schnuller) und den meisten Formen der Stillhütchen (Newman, 1990). In einer Studie zeigte sich, dass 30 % der Mütter, deren Babys im Krankenhaus Flaschen erhalten hatten, von ernsthaften Stillproblemen berichteten, gegenüber 14 % der Mütter, deren Babys keine Flasche erhalten hatten (Cronenwett, 1992). Kittie Frantz, eine frühere LLL Stillberaterin, Kinderkrankenschwester und Ausbilderin für Stillberatungskurse an der Universität von Kalifornien, Los Angeles, schätzt, dass künstliche Sauger während der ersten drei bis vier Wochen bei 95 % der Babys zu einer Saugverwirrung führen. Manche Babys reagieren nach einer Woche, während der sie mit der Flasche gefüttert wurden, mit einer Saugverwirrung, andere bereits nach ein oder zwei Flaschen – oder anderen künstlichen Saugern. Ein Baby, das in den ersten drei oder vier Wochen gut an der Brust trinken gelernt hat, ist weniger anfällig für eine Saugverwirrung. ... Dr. Ruth Lawrence warnt vor dem Gebrauch eines Beruhigungssaugers während der ersten Lebenswochen, weil die Möglichkeit besteht, dass das Baby auf den Sauger »geprägt« werden kann. Diese »Prägung« kann dazu führen, dass das Baby eine Vorliebe für feste und unnatürlich geformte Sauger entwickelt. Der Begriff »Prägung« wird auch benutzt, um die Bindung zu beschreiben, die manche Tiere zu dem ersten Objekt oder Lebewesen aufbauen, das sie zu Gesicht bekommen. »Das Saugen am Daumen oder Beruhigungssauger stellt eine Ersatzhandlung dar für etwas, was normalerweise zu einer Prägung auf die mütterliche Brustwarze führt. ... Auch wenn der Begriff ›Saugverwirrung‹ noch keinen Eingang in die medizinische Literatur gefunden hat, gibt es eindeutige psychosomatische Beweise dafür, dass die Prägung eines Menschen durch die Einführung eines Fremdobjektes während der Prägephase verändert werden kann« .“ Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch einLutschetuch an. Schnuller sind auch nicht „kiefergerecht“, wie es immer wieder behauptet wird. Es ist wichtig dass Ihre Kleine lernt, die Brust richtig zu erfassen, und ich würde ihr keine Flasche geben, solange sie die Brust nicht wirklich beherrscht. Wenn es wirklich ist, dass sie zugefüttert wird, dann könnt ihr das auch mit einem Becherchen machen. Ihre Kleine wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis sie den Dreh raus hat, wie sie die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dir dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v= G NJGerSZY&feature=related und http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden! Sie fragen, wie lange das Dauerstillen anhält. Ein so kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 24.06.2011