Hallo Frau Heindel,
meine Tochter ist jetzt 8,5 Monate alt. Sie wurde in der 34.SSW geboren. In den ersten3 Wochen bekam sie abgepumpte Muttermilch, weil sie noch im Krankenhaus war. Dann habe ich normal gestillt, 6 Monate voll. Da ich bereits seit September wieder an 2 Nachmittagen arbeite, hat sie in der Zeit von meiner Mutter ebenfalls abgepumpte Milch bekommen. Das hat super geklappt.
Mit 6 Monaten haben wir mit der Beikost bekommen.
Jetzt will sie aber seit Anfang des Jahres keine Milch aus der Flasche, nur noch aus der Brust.
Wie kann ich sie wieder an die Flasche gewöhnen?
Zum Brei trinkt sie Wasser aus einem Trinklernbecher. Aber auch daraus nimmt sie keine Milch.
Sollte ich evt. aus der Flasche/Becher nur HA-Milch geben, damit der Unterschied klar ist?
Ich möchte noch nicht ganz abstillen. Da ich aber beruflich auch mal abends oder einen ganzen Tag unterwegs sein könnte, wäre es für mich beruhigend zu wissen, das meine Tochter auch Milch aus der Flasche nimmt.
Es ist etwas länger geworden, vielen Dank schonmal fürs Lesen und für Ihre Mühe,
Viele Grüße,
I.Krawehl
Mitglied inaktiv - 30.01.2008, 09:10
Antwort auf:
Stillkind -wie wieder an Flasche gewöhnen?
Liebe l. Krawehl,
da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt.
Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren
o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden.
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
Herzlichen Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 30.01.2008