Frage: Stillen

Hallo, ich möchte mich mit ein paar Fragen an Sie wenden. Meine Tochter ist 4 Wochen alt und wird voll gestillt, jedoch mit Stillhütchen, da meine Brustwarzen verletzt sind. Bei der U 3 letzten Freitag war alles okay, Gewichtszunahme liegt im Rahmen. Seit ein paar Tagen spuckt meine Tochter allerdings öfter nach dem Stillen, manchmal läuft auch lange nach dem Stillen noch Milch aus dem Mund. Nicht nach jeder Mahlzeit, aber mehrmals am Tag. Alle paar Tage bricht sie einmal schwallartig die ganze Mahlzeit heraus. Sie trinkt auch manchmal ziemlich hektisch. Als Mutter hat man natürlich Sorge, das Kind bekommt durchs Spucken zu wenig...daher folgende Fragen: 1. Behalten Babys trotz spucken genug der Nahrung im Bauch? 2. Wenn sie schwallartig erbricht, sollte man trotzdem im Stillrhythmus bleiben oder sie dann früher anlegen? 3. Solange sie zunimmt und es ihr sonst gut geht ist das Spucken okay? 4. Sie hat auch Schwierigkeiten ein Bäuerchen zu machen, kann es damit zusammenhängen? Dann hätte ich noch eine weitere Frage: Verändert sich die Milch, also wird sie gehaltvoller? Meine Tochter trinkt mitlerweile kürzer, vor allem an der zweiten Brust, die mag sie manchmal nur 3-5 Minuten (nachdem sie die erste so 10-12 Minuten hatte). Vielen Dank schonmal für die Beantworten meiner Fragen und einen schönen Tag. Snecki

von snecki am 22.11.2011, 11:48



Antwort auf: Stillen

Liebe Snecki, bei gutem Gedeihen ist davon auszugehen, dass das Spuckproblem zwar ein Wäscheproblem ist, aber kein Anlass zur Besorgnis. Wichtig ist dann vor allem, dass Sie immer genügend frische Kleidung für sich und Ihr Kind parat und eine Spuckwindel zum Auffangen und Aufwischen griffbereit haben. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Sprechen Sie auch einmal mit Ihrer Kinderärztin/arzt, ob sie/er es für sinnvoll hält, das Kind zum Schlafen etwas hoch zu lagern (zum Beispiel mit einem Keil unter der Matratze). Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet "mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld bewahren und "spuckfreundliche" Kleidung zu tragen. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Ihr Baby wird wahrscheinlich einfach gelernt haben, schneller und effektiver zu trinken ;-). Um nun aber sicher zu sein, dass Ihre Kleine die Milch bekommt, die sie braucht, sollten die folgenden Punkte kontrolliert werden: Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: o 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche o 4. Monat: 110 160 g/Woche o 5. Monat. 400 500 g/Monat o 6. Monat: 350 500 g/Monat o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 22.11.2011