Frage: stillen

Hallo Biggi, danke für die antwort aber ich meinte zum beispeil: Meine kleine hat um 14 Uhr hunger und ich lege sie an die brust an, dann lasse ich sie pro brust 15 minuten trinken und dann höre ich auf wenn sie dann noch hunger hat dann gebe ich ihr die flasche. -Meine frage ist aber ob ich sie länger als 15 minuten pro brust lassen könnte und wenn ja wie lange das maximum wäre pro stillen. -Dann wollte ich wissen, und zwar pumpe ich ab und zu ab ob dann die menge die ich abpumpe auch nur das ist was sich meine kleine beim stillen holt oder kann es sein das dasss mehr ist. - Meine andere frage wäre, ich habe ja zum stillen die pre ha nahrung zugefüttert doch in der nacht wie auch tagsüber hatte sie die ganze zeit hunger hat fast nicht mehr geschalfen und immer gegessen gegessen gegessen, dann haben wir angefangen die milch mit der ha1 zu mischen damit wir langsam umstellen können und so geht es jetzt besser, ich stille ja nachts nicht und so ist das dann auch in ordnung doch tagsüber da will sie fast die brust nicht mehr weil sie auch so satt ist. Könnte ich jetzt sie fertig an die ha 1 nahrung gewöhnen und die ihr dann nur nachts geben und tagsüber stillen und die ha pre nahrung also die dünnere ohne stärke geben? Oder ist das zu viel? Weil mir es so langsam vorkommt als ob mir die milch weggeht. lg deda

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 14:21



Antwort auf: stillen

Liebe deda, wie schon geschrieben, Du kannst den ganzen Tag stillen, ohne dass "etwas passiert". Natürlich kannst Du länger als 15 Minuten anlegen, denn nur so wird die Milchproduktion angekurbelt! Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Du kannst versuchen, die Milchmenge zu steigern, indem Du sehr oft anlegst. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.06.2009



Antwort auf: stillen

hallo biggi, danke für dir ausführliche antwort. das sind gute tipps die ich beachten werde. wegen dem zunehmen, das tut sie auf alle fälle sicherlich wegen der flaschen nahrung, das ist nicht meine sorge ichsehr ja auch wie sie gedeiht. Nur ich möchte noch etwas stillen und mir täte es jetzt leid wenn mir die milch abgeht. Aber was ich halt wissen möchte ist meine tochter ist ja jetzt 10 Wochen alt und ich stille 15 minuten auf der einen brust dann 15 minuten die andere brust hat sie dann noch hunger bekommt sie die flasche. Sie sagen jetzt das ich auch länger als 15 minuten pro brust stillen kann, aber wie lange tatsächlich am stück, ichmein ich kann ja nicht 20 stunden am tag mein kind an der brust ohne pause lassen, smile. was ist das maximum und wie kann ich mir den sicher sein das mein kind auch satt ist, nicht das ich denke nach einer brust sie ist satt beende das stillen und dann wollte sie noch . ld deda

Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 18:44



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Liebe deda, es gibt einfach keine Zeitbegrenzung und Du kannst ruhig 30 Minuten anlegen und dann eine Pause machen und in vielleicht weiteren 30 Minuten wieder stillen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Lass dich einfach auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.06.2009



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hallo biggi, noch eine letzte frage dazuund zwar: es heisst das bei dem stillmarathon die Prolaktinausschüttung angeregt wird, von was für eine, zeitraum sprechen wir bei dem stillmarathon, also wieviel wochen oder monate? lg deda

Mitglied inaktiv - 19.06.2009, 00:02



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Liebe Deda, ohne Prolaktin gäbe es keine Milchbildung. Der Prolaktinspiegel ist selbstverständlich Schwankungen unterworfen. Langfristig sinkt im Verlauf der Stillzeit der Prolaktinspiegel langsam ab, bleibt aber über dem Wert einer nicht stillenden Frau so lange die Frau stillt, selbst wenn sie jahrelang stillt. Kurzfristig besteht eine Verbindung zwischen dem Prolaktinspiegel und der Häufigkeit des Saugens. Je häufiger die Frau anlegt, um so höher ist der Prolaktinspiegel im Serum. Stillt die Frau öfter als acht Mal innerhalb von 24 Stunden sinkt der Prolaktinspiegel bis zum nächsten Stillen nicht ab, stillt sie seltener, kommt es zu größeren Schwankungen. Nachdem sich die Stillbeziehung eingespielt hat (etwa nach vier bis sechs Wochen) besteht kein kurzfristiger Zusammenhang mehr zwischen der Milchmenge und dem Prolaktinspiegel. Die endokrine Steuerung der Laktation (hormonkontrolliert) wird relativ schnell von der autokrinen Steuerung abgelöst und nun ist es für die Milchmenge entscheidend, dass die Brust oft und effektiv entleert wird. Wenn Du dich für die hormonelle Steuerung der Laktation genauer interessierst, kann ich dir das (amerikanische) Buch "Breastfeeding and Human Lactation" von Jan Riordan und Kathleen G. Auerbach empfehlen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.06.2009



Antwort auf: stillen

"Sie sagen jetzt das ich auch länger als 15 minuten pro brust stillen kann, aber wie lange tatsächlich am stück, ichmein ich kann ja nicht 20 stunden am tag mein kind an der brust ohne pause lassen, smile." "was ist das maximum und wie kann ich mir den sicher sein das mein kind auch satt ist" Hallo Deda, ich mische mich mal kurz ein ;) Dein Kind wird alleine aufhören zu nuckeln, sobald sein Hunger gestillt ist! Ein Baby hat nicht 24 Stunden am Tag Hunger. Manche Babies trinken nur kurz, andere lange. Meine Tochter ist oft erst nach einer Stunde von der Brust abgefallen. Erst, wenn Dein Kind loslässt und es die andere Brust nicht mehr möchte, weißt Du, sein Hunger, sein Durst, sein Nähebedürfnis sind gestillt. Deine Brust ist von der Natur her so eingerichtet, dass sie genug Milch produziert, wenn Du nur Deiner Tochter die Zeit lässt, sich das zu nehmen, was sie braucht, und Du nicht mit der Stoppuhr dabei sitzt. Dann brauchst Du auch nicht mehr zuzufüttern. Damit Dir die Milch nicht "abgeht", musst Du nur eines machen: stillen, stillen, stillen und wenn es eine Stunde am Stück ist. Du brauchst dabei nicht einmal die Brust zu wechseln, wenn Deine Tochter nicht von alleine abdockt und Dir die Brustwarze nicht wehtut. "wegen dem zunehmen, das tut sie auf alle fälle sicherlich wegen der flaschen nahrung" Zunehmen tut Deine Tochter garantiert auch von Deiner Milch und das vielleicht sogar besser als von der Kunstmilch. Muttermilch ist für einen Säugling viel besser verwertbar als alles andere. Biggi hat es alles schon geschrieben, ich wollt's vielleicht nur noch in anderen Worten ausdrücken, weil ich den Eindruck habe, dass Du Einiges doch noch nicht ganz verstanden hast ;) Ich wünsche Dir viel Erfolg! Liebe Grüße, violawittrockiana

Mitglied inaktiv - 19.06.2009, 10:53



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Hallo biggi, danke für die antwot auch wenn ich nur die hälfte verstanden habe,smile. lg deda

Mitglied inaktiv - 21.06.2009, 19:23



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Hallo, also danke fürs einmischen, aber eigentlich möchte ich nur den Rat und Tipps von experten, verstanden habe ich alles was biggi mir geschrieben hat und wenn nicht dann ist das nicht dein problem. danke dir und viel erfolg beim einmischen weiterhin. lg deda

Mitglied inaktiv - 03.07.2009, 12:54