Frage: Stillen zu fixen Zeiten

Hallo Biggi! Danke für deine Antwort. Ich hab das bis jetzt so gehandhabt, wie du geschrieben hast. Deine Kollegin hat mir letzte Woche aber eben dazu geraten, fixe Zeiten einzuführen. Deshalb wollte ich noch mal nachfragen, wie ich das machen soll. Ist es ein Problem, wenn einmal morgens die linke Seite dran ist und am nächsten Tag die rechte? Wenn er mal wieder eine "Super"-Nacht hat und bis 3 Uhr schläft, hab ich immer getastet, welche Seite sich voller anfühlt. Dann hab ich ihn erst auf der "leereren" Seite angelegt - für 2-3 Minuten (länger trau ich mich nicht, damit die Milchproduktion nicht noch mehr angeregt wird) und dann wechsle ich zur volleren Seite und lass ihn dort trinken, so lang er will. Ist das falsch? Viel Abpumpen oder ausstreichen will ich eh nicht, weil ich weiß, dass dann nie weniger wird. Das Problem ist aber, dass ich jetzt dauernd Milchstaus hatte und natürlich bestrebt war, diese wieder weg zu bekommen. Deshalb hab ich dann natürlich immer versucht, so viel Milch auszustreichen, dass sich der gestaute Teil ein wenig weicher anfühlt. Ich hoffe wirklich sehr, dass mein Busen bald mal merkt, dass er nicht mehr so viel produzieren braucht. Ich trau mich z.B. abends keinen Getreidebrei zu füttern, weil ich viel zu viel Angst habe, dass er dann schon satt ist. Da die Pause in der Nacht ohnehin schon lang ist - zumindest manchmal, wär das dann wirklich blöd. Jetzt hab ich mir halt gedacht, wenn ich meinem Sohn am Vormittag und Nachmittag auch schön langsam ein paar Löffelchen zuzufüttern beginne, müsste ich es doch schaffen, dass ich die Produktion ein wenig eindämmen kann - aber auf möglichst sanfte Weise. Naja, ich werd´s halt weiter probieren. Ich würde mich eben sehr gern uneingeschränkt freuen, wenn mein Sohn gern auch zu essen beginnt und das Stillen allmählich "ersetzt" wird. Ursprünglich war mein Stillziel 6 Monate voll stillen. Nun ist mein kleiner Schatz schon 7 Monate alt und ich stille immer noch - auch sehr gern. Im August heiratet jedoch mein Bruder und ich habe mir als Ziel gesetzt, dass ich bis dahin (dann ist mein Sohn 1 Jahr alt) abgestillt habe. Wir werden ja sehen, ob sich das in die Tat umsetzen lässt, bzw., ob ich das dann überhaupt will. :-) Salz esse ich übrigens ohnehin nicht besonders viel, aber ich werd jetzt noch ein wenig mehr aufpassen. So, das ist jetzt der volle Roman geworden - tut mir leid! LG, mfmf

von mfmf am 07.02.2012, 21:32



Antwort auf: Stillen zu fixen Zeiten

Liebe mfmf, es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt „Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Du machst also alles richtig :-). So lange Du nur so viel Milch ausstreichst, dass der Schmerz vergeht, wird sich die Milchmenge dadurch nicht erhöhen und so vermeidest Du eben einen erneuten Stau. Es ist also schon richtig (und wichtig), dass Du immer dann, sobald die Brust zu voll wird, etwas Milch ausstreichst. Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Lass dich nicht hetzen und warte einfach ab, wie sich alles entwickelt und wenn Ihr an der Hochzeit noch nicht so weit seid, dann stillst Du eben immer noch ;-))). Und wenn dem eben nicht so ist, dann wirst Du andere Wege finden, dein Kind in Ruhe abzustillen! Ganz liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.02.2012