Hallo! Meine Tochter ist 3 Monate und ich muss Sie seit ca 2 Wochen zufüttern. Also erst stille ich Sie und dann bekommt Sie die Flasche. Es funktioniert auch bestens.
Allerdings wird meine Milch immer weniger, zumindest hab ich das Gefühl, dass es so ist.
Ich möchte noch nicht abstillen bzw würd gerne weiterstillen.
Meine Hebamme ist der Meinung, dass durch das anlegen die Milchproduktion aufrecht erhalten bleibt. Da Sie ja aber länger satt ist und ich Sie daher weniger anlege (und wohl vorher auch schon wenig Milch hatte, sonst müsst ich ja nicht noch die Flasche geben...) kann ich das nicht glauben!!
Was soll ich also tun? Abpumpen? Globuli, wenn ja was und in welcher Potenz?
Danke im Voraus!
von
Rebecca
am 23.11.2012, 09:49
Antwort auf:
Stillen und zufüttern?
Liebe Rebecca,
es passiert leider oft, dass mit dem Zufüttern das Abstillen eingeleitet wird.
Wird nämlich zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein.
Außerdem passiert es manchmal, dass ein Baby an der Brust nicht mehr effektiv trinkt und mit der Zeit immer weniger an die Brust mag.
Da Du ja bereits zusätzliche Nahrung gibst, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.11.2012
Antwort auf:
Stillen und zufüttern?
Hallo Rebecca,
ich hab bei meinem großen Sohn damals auch diesen "Fehler" begangen und habe nach 4 Wochen zugefüttert. Leider war es bei mir auch so, dass ich abgepumpt habe und die Milch immer mehr zurückging. Auch die beste Milchpumpe ersetzt nicht das Saugen deines Babys. ;-)
Ehrlich gesagt, würde ich an deiner Stelle, wenn Du es dir wirklich wünschst weiter zu stillen, mit häufigerem anlegen probieren. Ich weiß aus Erfahrung mit meinem Kleinen ( geb. 14.07.12) dass es anstrengend ist, aber geht. Bei uns hat es sich eingependelt, allerdings stille ich auch nach Bedarf und nicht nach Uhr. Hast Du schon mal darüber nachgedacht, es mit einem Ernährungsset für Neugeborene zu versuchen? Da hängst du Dir so ne art Flasche um den Hals aus der ein dünner Schlauch führt und in der nähe der Brustwarze fixiert wird. Ich würde auch keine 1er Milch geben, greife zu Pre Milch und der Sättigungsgrad ist ungefähr genauso hoch wie der der Muttermilch. Ist das vielleicht eine Alternative den Milchfluss bei dir zu steigern?
Gruß Knatschie
von
Knatschie
am 23.11.2012, 10:36
Antwort auf:
Stillen und zufüttern?
Von diesem Set hab ich bisher noch nichts gehört. Werd's mir aber mal merken!
Eure Vorschläge (ausruhen, häufig anlegen ...) versuch ich umzusetzen! Ich finds nur etwas schwierig, da ich ja meine Kleine nicht "hungern lassen" will :/ aber es leuchtet mir schon ein, das Angebot und Nachfrage passen müsse ... Allerdings hab ich schon vor dem zufüttern alle 2 Stunden angelegt - von Beginn stillen bis zum nächsten Beginn stillen. Was ja auch daran lag, dass meine Süße immer geweint hat ... Ich stille übrigens auch nach Bedarf und nicht nach der Uhr :) Mein Körper scheint des aber nicht auf die Reihe zu bekommen :/
Ich versuchs jetzt jedenfalls weiter !! Und danke für eure Tipps :D
von
Rebecca
am 23.11.2012, 13:58
Antwort auf:
Stillen und zufüttern?
Liebe Rebecca,
die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Denke immer daran, wenn Du unsicher bist, dann wird es dir leichter fallen :-).
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.11.2012