Hallo,
bin neu hier, habe gestern Abend einen Beitrag (mein Problem) hier verfasst, nun kann ich es nicht finden. Und die Antwort auch nicht. Bekommt man auch per Mail eine Antwort? Sorry, vielleicht bin ich nur "zu blöd",aber ich brauche schon Hilfe.
Danke
Maria
von
Enziana11
am 11.04.2012, 11:56
Antwort auf:
stillen und gewicht des babys
Liebe Maria,
es tut mir so leid, dass es Ihnen so schlecht geht!
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird.
In Ihrer Situation ist eine Zusammenarbeit von Mutter, Kinderärztin und Stillberaterin zu empfehlen.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge:
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig.
Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken!
Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können.
Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen.
Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird.
Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt.
Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann.
Wenn Ihr Baby gar nicht mehr an die Brust mag, empfehle ich Ihnen das Brusternährungsset.
Mit dem
Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt,
so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält.
Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und
vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die
zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der
Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem
Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs
Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den
Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby
saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die
Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und
welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder
über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das
Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben.
Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer
Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles
Auch die notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen.
Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.04.2012
Antwort auf:
stillen und gewicht des babys
Ok. Ich glaube, ich habe gestern mein Beitrag nicht richtig gesendet. Ich habe aber quasi gestern meine Seele rausgelassen.
Ich Versuche es einfach erneut.
Ich habe eine kleine Sophia (morgen 8 Wichen alt). Und zur Zeit kämpfe ich bei ihr mit dem Stillen. Am Anfang hat alles super geklappt (schlieslich bin ich schon eine erfahrene Mama von einer 3-jährigem Tochter). Irgendwan wollte die Sophia nicht an meine Brust bzw. dad Stillen war immer eine Arbeit und dann hat Sie ständig geweint. Ich habe Sie dann schon mit dem Schnuller beruhigt gekriegt, aber nicht für lange. Nach einer Zeit, kam meine Hebamme zu mir und wir haben festgestellt, dass Sophia abgenommen hat.
Nun habe ich aus der APO eine Waage und Pumpe ausgeliehen und seit dem 28.03 habe ich hier volles Programm: stillen, abpumpen, wiegen, zufüttern, zwischendurch hole ich die große aus dem KiGa und dann wider von vorne. Ich sage Euch: das ist echt stressig und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es was bringt. Mittlerweile stille ich mit Stillhütchen (Sophia verweigert meine Brust) und es klappt. Ich Sitze jede 2-te Stunde fast eine Stunde und stille. Sophia hat schon was zugenommen, nun meint meine Hebi, dass es nicht so viel ist (am 28.03 wig Sie 4090 und heute 4540). Ich
bin verzweifelt. Bin kurz davor komplett auf die Flasche umzusteigen. Was soll ich bloß nur machen?
Danke
Maria
von
Enziana11
am 11.04.2012, 12:16
Antwort auf:
stillen und gewicht des babys
Hallo Biggi, danke für die rasche Antwort. Deine Tipps hätte ich ganz am Anfang unseres Problems gerne gehört. Weil ich denke, dass ich es nicht mehr schaffe Sophia zu stillen. Verstehe nicht, was passiert ist, die will enfach meine Brust nicht. Deswegen mache ich es zur Zeit mit Hütchen, aber die saugt halt nicht kräftig genug, bekommt zu wenig Milch. Wenn ich abpumpe (habe die große Pumpe von medela) Kriege ich manchmal fast 150 ml (beide Seiten) und manchmal nur 50. wenn die nur Wiede meine Brust mögen würde, hätte ich es mit dem abwechseln Stullen versucht (das klingt gut). Aber ich Pumpe. Meine Hebamme sagte mir heute, ich soll die nächsten 2 Tage nur Flasche geben und jede 3 Stunde pumpen (im Takt 8/5/3 min). Das mache ich, aber es macht kein Spaß. Wenn ich mir dieses Stillhilfeset von medela kaufe, meinst Du, es würde was bei Sophia bringen? Kannst du mir evtl, eine Stillberaterin in meiner Nähe raussuchen (wenn es geht) Meine PLZ ist 63911.
Danke
Maria
von
Enziana11
am 11.04.2012, 22:16
Antwort auf:
stillen und gewicht des babys
Liebe Maria,
es gibt einen Weg zurück, allerdings muss dir klar sein, dass es kein leichter sein wird.
Dein Baby muss lernen, wie es korrekt und effektiv an der Brust trinken kann und dazu musst Du auf künstliche Sauger verzichten!
Wenn Du zufütterst, dann solltest Du eine alternative Fütterungsmethode wählen und durch Abpumpen die Milchmenge weiter steigern.
Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, solltest Du häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuche etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Du nachts eine längere Pause einlegst (etwa sechs Stunden) oder nicht, musst Du ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt solltest Du auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger.
Wende dich an Frau Heike Bayerl, Tel.: 0163 – 5206626, sie kann dir im direkten Kontakt sehr viel gezielter helfen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.04.2012