stillen und beikost bei "übergewichtigem" baby

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: stillen und beikost bei "übergewichtigem" baby

guten tag Unser Sohn ist fünfeinhalb Monate alt. Er ist 71 cm gross und wiegt 11,5 kg (Geburtsgewicht 4,4kg). Er wurde seit der Geburt voll gestillt, seit einigen Wochen isst er am Mittag ca. 100g Gemüsebrei, dazu stille ich noch. Die Mütterberaterin sagte mir, er sei deutlich zu schwer, ich solle in der Nacht nicht mehr stillen. Mein Sohn zahnt, beruhigt sich an der Brust und schläft so wieder ein. Normalerweise trinkt er alle3-4 h (am Tag wie in der Nacht, ich hab immer nach Gefühl, nie nach der Uhr gestillt). Ich bin verunsichert, weiss nicht, wie ich die von der Mütterberatung vorgeschlagenen 5 Mahlzeiten einteilen soll. Mein Mann und ich sind beide schlank und ich hätte Schuldgefühle, wenn ich meinem Sohn für die Zukunft mit dem Gewicht viel "beschwerliches" auf den Weg geben würde.

Mitglied inaktiv - 01.12.2011, 22:08



Antwort auf: stillen und beikost bei "übergewichtigem" baby

Liebe lu80, Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 01.12.2011



Antwort auf: stillen und beikost bei "übergewichtigem" baby

Hallo lu80, hierzu kann ich Dir ein Beispiel quasi aus der Praxis geben: das Baby unserer Freundinwar immer sehr schwer und wurde auch immer nach Bedarf gestillt, und jetzt mit 1 1/4 Jahren ist es schlank geworden, es läuft jetzt ca. 3 Monate. Wir haben den gleichen Kinderarzt, und er sagte auch immer, gestillte Babys, auch mit Beikost, können nicht zu schwer sein. Man sollte doch mal der Mütterberaterin sagen, sie wäre keine Stillberaterin, auch wenn das jetzt böse klingt. 5 Mahlzeiten, unsere Kleine hat mindestens 10, und das mit 7 Monaten. Sollst Du Deinen Sohn hungrig weinen lassen??? Schuster bleib bei Deinem Leisten! Kopf hoch!

von brittawirdmama am 02.12.2011, 05:37



Antwort auf: stillen und beikost bei "übergewichtigem" baby

danke für die antworten! ich hab nämlich heute einen ganzen tag lang versucht die mahlzeiten rauszuschieben....ist einfach kaum möglich und ich selbst hab eben auch das gefühl, es könne doch nicht einfach immer alles nach schema x abgehandelt werden. danke!

Mitglied inaktiv - 02.12.2011, 21:15



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