Hallo liebes Stillteam,
ich habe einen 11 Wochen alten Sohn, den ich bis vor 2 Wochen gestillt habe. Er kam seit Wochen alle 1-2 Stunden, tag und nacht, aus dem Grund hab ich dann angefangen zuzufüttern (Pre-Nahrung von Alete), bis ich vor 2 Wochen ganz abstillte. Im Anschluss daran hab ich gleich mit der Kombinationspille angefangen (Aida, mit Östrogen).
Jetzt bin ich aber traurig ihn gar nicht mehr anlegen zu können und denke ihn was vorzuenthalten.
Ist es möglich, die Stillpille Cerazette wieder zu nehmen und ihn wieder anzulegen?
Wie lange bleiben eigentlich die Östrogene im Körper und was sind die Auswirkungen für den Säugling? Natürlich möchte ich mein Kind nicht einem gesundheitlichen Risiko durch die vorher eingenommenen Hormone aussetzen.
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.
Gruß
Jessica mit Joshua
Mitglied inaktiv - 26.07.2010, 14:28
Antwort auf:
Stillen und Pille
Liebe Jessica,
ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006:
"Gestagene (Norethisteron, Levonogestrel, Medroxyprogesteron) als Bestandteil einer Mini- oder Kombipille oder eines Depotpräparates beeinträchtigen die Milchmenge kaum und haben - wenn überhaupt - nur einen sehr geringen Einfluss auf die Zusammensetzung. Manche Untersucher beobachteten sogar eine längere Stillperiode unter Depot-Medroxyprogesteron gegenüber Müttern ohne hormonale Kontrazeption (Übersicht in Bennett 1996).
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Bei täglicher Einnahme von 0,05 mg ist Ethinylestradiol in der Muttermilch nicht nachweisbar.
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Die Gestagenaufnahme des Säuglings liegt zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis kontrazeptiver Zubereitungen. Dies wurde für "Pillen" mit Desogestrel (in Cerazette), Megestrol (Megestat), Norethisteronacetat, Noretynodrel und Norgestrel nachgewiesen.
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Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden."
Was nun den eventuellen Übertritt von Hormonen aus Verhütungsmitteln wie der Antibabypille betrifft, zitiere ich dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001:
„Gestagene (Novethisteron, Levonogestrel, Medroxyprogesteron) als Bestandteil einer Mini oder Kombipille oder eines Depotpräparates beeinträchtigen die Milchmenge kaum und haben wenn überhaupt nur einen sehr geringen Einfluss auf die Zusammensetzung. Manche Untersucher beobachteten sogar eine längere Stillperiode unter Depot Medroxyprogesteron gegenüber Müttern ohne hormonale Kontrazeption (Übersicht in Bennett 1996).
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Die Gestagenaufnahme des Säuglings liegt zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis kontrazeptiver Zubereitungen. ...
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Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden."
Sprich am besten mit dem Arzt, ob Du wieder umstellen solltest.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.07.2010