Liebe Biggi,
aus beruflichen Gründen soll ich mich gegen Mumps impfen lassen (in der Schwangerschaft wurde festgestellt, dass ich nicht imun dagegen bin). Leider ist das nur als MMR-Impfung möglich. Mein Arzt möchte, dass ich bis Ende November abstille, da er Bedenken wegen des Rötelnimpfstoffes hat, der ja eine Lebendimpfung ist. Mein Sohn ist inzwischen zweimal MMR geimpft - daher frage ich mich, ob wirklich etwas gegen das Impfen spricht?
Zum anderen werde ich es wahrscheinlich gar nicht schaffen, bis dahin abzustillen. Kim ist zwar mittlerweile 14 Monate alt, aber er denkt noch gar nicht ans Abstillen und ißt auch noch keine großen Mengen.
An dieser Stelle möchte ich Dir noch für Deine letzte Antwort (ist schon ein paar Monate her) DANKE sagen! Es hat noch eine Weile gedauert, aber jetzt kann ich es wieder lockerer sehen.
Ich habe Kim erklärt, dass nur noch daheim gestillt wird und das kann er gut akzeptieren.
Lieber Gruß
Kerstin
Mitglied inaktiv - 21.09.2009, 21:21
Antwort auf:
Stillen und Impfen
Liebe Kerstin,
laut "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006 gilt folgendes:
"Impfungen
Entsprechend der Verlautbarung des amerikanischen Advisory Committee on Immunization Practice (ACIP) von 1994 dürfen Frauen sowohl mit Tot als auch Lebendimpfstoff in der Stillzeit geimpft werden. Alle bei der Mutter verwendeten Impfstoffe und Immunglobuline gelten während der Stillzeit als sicher für den Säugling. Bei manchen Impfstoffen, z.B. gegen Meningokokken, Pneumokokken (Shahid 195 & 2002) und Cholera, wurde diskutiert, ob relevante, das Kind schützende Mengen der mütterlichen Antikörper in der Milch erscheinen. Es gibt keine Impfung, die eine Einschränkung des Stillens erfordert."
„Erfahrungen“
Der Rötelnwirkstoff enthält attenuierte Lebendviren.
Wird eine Frau in der Stillzeit geimpft, sind anschließend die Viren in der Muttermilch nachweisbar (Losonsky1982,Isacson 1973).
Trotz dieser häufig durchgeführten postpartalen Impfung wurde bislang nur in zwei Fällen der Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen der Rötelnerkrankung des Säuglings und der Impfung der Mutter geäußert (Landes 1980). Demnach ist eine Erkrankung durch Impfviren über die Muttermilch wenig wahrscheinlich, außerdem sind Röteln, auch in der Säuglingszeit, keine das Kind ernsthaft gefährdende Erkrankung.
Empfehlung für die Praxis: Falls erforderlich, darf eine Frau in der Stillzeit gegen Röteln geimpft werden.
Ich hoffe, ich konnte dich gleich beruhigen!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.09.2009