Hallo,
ich stille meinen 6 Wochen alten Sohn voll und habe seit gestern Abend in der rechten Brust Schmerzen.Bei Berührung tut es sehr weh (außen, nicht die Brustwarze) und beim Stillen sticht es richtig. Es ist sehr unangenehm und tut teilweise richtig weh. Was könnte das sein? Da mein Kleiner seit ein paar Tagen irgendwie weniger trinkt, also meist nur eine Brust oder höchstens 5-6 Min. pro Brust, habe ich heute dann mal die Brust nach dem Stillen massiert und dann abgepumpt. Da kam aber nicht mehr viel und es tut immernoch weh.
Muss ich mir Sorgen machen oder geht das wohl so wieder weg?
Lg Tanja
von
tdhille
am 20.07.2012, 13:15
Antwort auf:
Stillen und Brustschmerzen
Liebe Tanja,
könnte es sein, dass dein Büstenhalter zu eng ist? Wäre es eine beginnende Entzündung, dann würdest du vermutlich mehr spüren als "nur" die eine schmerzhafte Stelle.
Oder hat dein Baby dich beim Wickeln vielleicht in die Brust getreten?
Ansonsten könnte es sich auch um einen beginnenden Milchstau handeln.
Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und/oder schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu.
Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen)
Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten der oben genannten Symptome ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind.
Eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 20.07.2012