Stillen und Brei - geht das gut?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillen und Brei - geht das gut?

Hallo, ich bin eigentlich schon am Ende des Stillens angelangt, aber offenbar gehe ich aus Augen meines Sohnes etwas zu schnell vor und deshalb meine Frage: Mache ich alles richtig, wenn ich ihm Mittags Brei gebe und abends Brei + MuMi sowie morgens und 2x nachts MuMi? Zur Situation: Mein Sohn ist knapp 6 Monate alt, schläft im eigenen Bett im Kinderzimmer, hat gerade 2 Zähnchen bekommen und ist eigentlich sehr pflegeleicht. Nachdem er bereits seit vielen Wochen erfolgreich Mittags Brei isst, habe ich schrittweise angefangen, ihn abends abzustillen bis ich die Mahlzeit komplett durch Brei ersetzt hatte. Ich hatte das Gefühl, dass er von meiner Milch nicht mehr satt wird. Ich dachte ich müsste dafür Sorge tragen, dass er allmählich nachts durschschläft. Doch trotz Brei wachte er nachts weiterhin 2x auf und wollte gestillt werden, was ich dann natürlich auch gemacht habe. Nun haben wir festgestellt, dass er zum Einschlafen doch noch die Brust benötigt, auch wenn ich die Breimenge erhöhe. Ich habe den Brei nun also wieder reduziert, stille ihn abends anschließend sowie 2x nachts (und 1x morgens). Ist das ok so? Oder "überfüttere" ich ihn, wenn ich ihn so oft stille und dann noch Brei gebe? Vielen Dank für ihre Antwort und Danke, dass sie sich für dieses Forum die Zeit nehmen!!!

von JakobsMama am 03.05.2013, 19:51



Antwort auf: Stillen und Brei - geht das gut?

LIebe JakobsMama, gibt es einen konkreten Grund, dass du Jakob jetzt schon abstillen möchtest? Wir Mütter werden ja leider oft hinters Licht geführt von der Babynahrungsindustrie, die uns weismachen will, dass der Brei das Stillen ersetzen müsste. Dem ist aber gar nicht so, im Gegenteil: Es sollte möglichst weitergestillt werden, weil die Muttermilch für den kleinen Organismus noch eine ganze Weile lang das wichtigste Nahrungsmittel ist, das gesündeste obendrein, und weil extrem viele wertvolle Stoffe sonst nirgends enthalten sind. Jakob ist ja wirklich SEHR pflegeleicht: Kaum ein Kind schläft mit 6 Monaten (freiwillig) im eigenen Zimmer und Bett; die meisten brauchen Mamis Nähe vor allem in der Nacht noch ganz dringend, und auch das häufige Stillen - und daran ist auch nichts verkehrt. Es könnte auch gut passieren, dass dein kleiner Mann plötzlich seine Gewohnheiten ändert, wie es ja auch schon passiert ist. Das ist dann kein Alarmzeichen, sondern wirklich absolut "normal"... Übrigens hängt die Qualität des Schlafes unserer Kinder nicht mit der Fülle ihres Magens zusammen - ebensowenig wie bei uns. Und, wie du selbst gemerkt hast, geht es beim Stillen auch nicht nur um die Milch, sondern ganz arg auch um die Nähe, Geborgenheit, um den Hautkontakt und das gute Gefühl, das dabei entsteht und das für die gesunde Entwicklung eines Menschenkindes (das ja keinesfalls ein Nestflüchter sondern eben ein SÄUGE-wesen ist) ebenso wichtig ist wie die Milch selbst! Mit Muttermilch wirst du ihn NIE überfüttern, du kannst - und solltest- ihn also auch jetzt weiterhin nach (seinem) Bedarf stillen und ja, lieber die Beikost reduzieren als die Muttermilch!! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 03.05.2013



Antwort auf: Stillen und Brei - geht das gut?

Liebe Kristina, vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich bin jetzt etwas beruhigter. Zum Thema Abstillen: Ich habe mich entschieden, mich an die Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu halten. Dort heißt es, ausschließliches Stillen ist für die Dauer von 4 bis 6 Monaten empfohlen, ab dem 5. Monat sollte schrittweise die Beikost unter dem Schutz der Muttermilch eingeführt werden. Auch Jakobs Kinderärztin gab mir diesen Rat auf meine Frage hin. Außerdem hatte ich schnell festgestellt, dass ihm meine Milch nicht mehr ausreichte - der 4-Stunden-Rhythmus verkürzte sich irgendwann immer mehr. Wir fahren gut mit der Beikost, nur eben abends ist es wohl noch zu früh. Stichwort eigenes Bett: Jakob schläft seit dem er 4 Monate alt ist in seinem eigenen Bett im KiZi, weil wir festgestellt haben, dass er dort sehr viel ruhiger schläft als bei uns, wo er anfangs bei jeder Bewegung aufwachte und hochschreckte. Die Umstellung aufs eigene Bett war kein Problem. Liebe Grüße und Danke nochmal!

von JakobsMama am 04.05.2013, 19:14