Liebe Stillberaterinnen,
unser Sohn, heute 16 Wochen alt, wird erfolgreich voll gestillt. Allerdings ist meinem Mann und mir aufgefallen, dass er, wenn wir essen, der Gabel/Loeffel regelrecht hinterher starrt. Gestern hatten wir als Snack Karottenschnitze. Auch die haben grosses Interesse geweckt, wenn sie in unseren Mund wanderten. Ich hatte unserem Sohn dann einen Schnitz an die Nase gehalten, da ich ihn ab und an auch mal an Obst riechen lasse. Doch auf einmal at er angefangen daran herum zu lutschen und war, nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, begeistert. (Natuerlich war das Gemuese gruendlich abgewaschen)
Wenige Tage zuvor waren wir noch beim Kinderarzt U4 und er meinte noch, da das Stillen so gut klappt (unser Sohn wiegt bei einer Groesse von 67 cm, fast 8 kg), koennen wir es gern noch weiterfuehren bis zum vollendeten 6. Monat.
Doch scheinbar entwickelt er nun wirklich Interesse an unserem Essen.
Meine Frage ist nun, ob wir vielleicht jetzt schon mit dem 1. (Karotten:-))Brei beginnen koennen? Er ist allerdings, s.o., erst 16 Wochen alt. Leider ist unser Kia die naechsten 3 Wochen im Urlaub, so dass ich ihn nicht fragen kann.
Herzlichen Dank fuer Ihre Arbeit hier im Forum und danke fuer die Beantwortung der vielen Fragen.
Lieben Gruss,
Anne.
von
AnneB79
am 24.06.2013, 12:33
Antwort auf:
stillen und Beikost
Liebe Anne,
das Interesse am Essen der Erwachsenen ist ein Hinweise darauf, dass das Kind beginnt für Beikost bereit zu sein, doch es ist nicht der einzige Hinweise, es kann sich bei diesem Interesse auch um schlichte Neugier handeln. Schau dir daher dein Kind nochmals im Hinblick auf die anderen Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost an. Es gibt zwar Kinder, die bereits relativ früh (unter sechs Monaten) bereit für die Beikost sind, aber es ist eher die Ausnahme, dass ein vier Monate altes Kind so weit ist.
In der Beratung orientieren wir uns an den Richtlinien der WHO und der Nationalen Stillkommission (in der auch LLL Deutschland vertreten ist). Die spricht von der Einführung von Beikost so etwa ab Anfang des 5. Lebensmonats. Immer aber ist es abhängig davon, ob das jeweilige Kind schon soweit ist.
Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind:
• es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt),
• der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.06.2013