Frage: Stillen und Beikost

Hallo, Ich habe vor ca. 2 Wochen bei meiner Tochter (19 Wochen) mit Beikost angefangen. Mittags isst sie jetzt Gemüsebrei. Mittlerweile haben wir die Menge auch schon auf 120 ml gesteigert. Ich biete danach (teilweise zeitlich etwas verzögert) immer die Brust an. Wenn wir die Mahlzeit komplett ersetzen, würde ich ja keine Brust mehr geben. Wie funktioniert das dann weiter? Muss ich dafür dann abpumpen oder stellt sich der Körper um und weiß, dass er um diese Zeit keine Milch mehr produzieren muss? Die anderen Mahlzeiten wird sie weiter voll gestillt. Das möchte ich auch beibehalten, bis wir auch diese Mahlzeiten ersetzen. Vielen Dank.

von SaSo8012 am 08.04.2013, 20:01



Antwort auf: Stillen und Beikost

Liebe SaSo8012, sicher ist es richtig und gut, einem Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Falls Sie aus welchen Gründen auch immer Mahlzeiten unbedingt rasch vollständig ersetzen möchten, sollte immer ein Abstand von etwa vier Wochen zwischen jeweils zwei Mahlzeiten liegen. Die Brust ist ein eher träges Organ, das sich nur langsam auf Veränderungen einstellen mag, aber es ist tatsächlich möglich, dass sie sich auf unterschiedlich lange Stillintervalle einstellt. In der ersten Zeit werden Sie wohl um das Ausstreichen nicht ganz drumherumkommen, aber langfristig werden Sie ohne auskommen können. Wie lange es dauert, bis sich das bei einer einzelnen Frau eingependelt hat, ist jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich. Sie können ein wenig unterstützend eingreifen, indem Sie die Brust immer dann, wenn sie unangenehm voll wird, gerade so weit ausstreichen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Aber nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 08.04.2013



Antwort auf: Stillen und Beikost

Hallo Biggi, Danke für die schnelle Antwort. Es ist richtig, dass es eher das Ansinnen der Eltern ist z. B. im Sinne eines geregelten Tagesablaufs, die Mahlzeiten zu ersetzen. Auch habe ich das Problem, dass ich im Bekanntenkreis die einzige bin, die noch stillt/ so lange gestillt hat, so dass die anderen Flaschenmahlzeiten ersetzt haben. Man orientiert sich irgendwie immer an anderen. Ich merke immer wieder, dass der schnelle und komplette Übergang zur Beikost von vielen als positives Entwicklungsmerkmal ihrer Kinder gesehen wird. Ich gehe es bei unserer Maus ruhig an. Hatte nur zuletzt auch das Problem, das sie tagsüber schlecht an der Brust getrunken hat, aber den Mittagsbrei gut gegessen. Nachts kommt sie dafür momentan 3x und trinkt gut. Ist für mich zwar ganz schön anstrengend, aber da muss ich durch. Viele liebe Grüße SaSo

von SaSo8012 am 09.04.2013, 08:53



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