Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo, seit ca. 6 Wochen leide ich an einer subakuten Thyreoditis de Quervain und nehme 3-4 x täglich Ibuprofen 400mg. Meine Tochter ist 5 Monate und ich habe sie bisher weitergestillt, da meine Ärztin mir nicht davon abgeraten hat. Diese Form der Schilddrüsenentzündung dauert im Normalfall bis zu einem Jahr! Kann ich trotzdem weiterstillen oder soll ich jetzt doch lieber abstillen?

von Tanja24 am 02.08.2012, 21:19



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Liebe Tanja24, außer dem Ibuprofen nimmst du keine Medikamente ein? Ibuprofen wird von der Embryotox als eines der Mittel der Wahl in der Schmerztherapie während der Stillzeit aufgeführt (siehe Webseite http://www.bbges.de/content/index889a.html und http://embryotox.de/ibuprofen.html). Da du es jedoch längerfristig einnehmen wirst, würde ich in deinem Fall dazu raten, dass deine Ärztin bei der Embryotox ein individuelles Gutachten einholt. Das geht unkompliziert und schnell, kostet nichts und wird dich sicher am besten beruhigen können. Deine Ärztin sollte dazu entweder den online-Fragebogen ausfüllen (hier findet sie ihn: http://embryotox.de/impressum.html) oder anrufen unter Tel. 030 / 30308-111 (Beratung). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 03.08.2012



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo Leidensgenossin ;o) ich staune auch, dass Du nur Ibuprofen einnimmst ... Warst Du denn schon bei einem Endokrinologen oder Nuklearmediziner zur Untersuchung (Blut-Antikörper, Ultraschall)?

von Zafon am 03.08.2012, 10:36



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo Zafon, ja, das hab ich alles schon durch. Meine Ärztin hat mir auch eine 3-tägige Kur mit Cortison verschrieben. In der zeit habe ich keine Schmerzen gehabt und die Muttermilch abgepumpt. Ich halte die Schmerzen kaum aus, trotz Ibuprofen, aber für zwei drei Stunden ist es dann erträglicher. Außerdem war ich bei einer Homöopathin und heute beim Osteopathen; kein Erfolg... Wahrscheinlich komme ich jetzt nicht ums Cortison herum, was ich aber vermeiden wollte, da ich sehr gerne stille. Aber so kann es nicht weitergehen! Vor allem nachts sind die Schmerzen kaum auszuhalten und ich wandere durch die Wohnung, bis das Ibuprofen etwas hilft. Dazu habe ich Fieberschübe, Schmerzen im Zahn, im Ohr...Ehrlich gesagt, halte ich es nicht mehr aus. Ja, beim Nuklearmediziner war ich schon und beim Endokrinologen auch. Ermeinte nur, wenn das Ibu nicht reicht, muss ich Cortison nehmen. Und ich wollte meine Kleine so gerne weiterstillen. Momentan gebe ich ihr immer zwischendurch eine Flasche, damit zwischen der Einnahme von Ibuprofen und Stillen eine Pause von ca 5-6 Stunden ist. Hast du das auch? Was nimmst du? LG Tanja

von Tanja24 am 03.08.2012, 22:41



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Liebe Tanja, auch Cortison kannst du trotz Stillen nehmen, es ist in der Stillzeit nicht generell kontraindiziert. Ich zitiere dir dazu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006: "4.11.7 Corticosteroide Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Glucocorticoide. Therapeutisch verwendet werden die nicht fluorierten Corticoide Prednison (z.B. Decortin®), Prednisolon (z.B. Solu-Decor-tin®), Methylprednisolon (z.B. Urbason®) sowie Deflazacort (Calcort®), Hydrocortison (z.B. Hydrocortison Hoechst®), Prednyliden und die fluorierten Derivate Amcinonid (Amciderm®), Beclometason (z.B. Sanasthmyl®), Betamethason (z.B. Celestamine®), Budesonid (Pulmicort®), Cloprednol (Syntestan®), Dexamethason (z.B. Fortecortin®), Flunisolid (Syntaris®), Flumetason (z.B. Cerson®), Fluocortolon (Ultralan®), Fluticason (z.B. Flutide®, Flutivate®), MOMETASON (z.B. Ecural®), Triamcinolon (z.B. Volon®). Einige Präparate werden ausschließlich inhalativ zur Behandlung obstruktiver Atemwegserkrankungen verwendet. Die M/P-Quotienten von Prednison und Prednisolon liegen zwischen 0,05 und 0,25. Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa 9 Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden entsprechend der 9fach höheren Dosis etwa 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war das Corticoid nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen). Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10-80 mg) einen entsprechend geringeren Übergang für den Säugling ermittelt (Übersicht in Bennett 1996, Greenberger 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1-2% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1-g-Dosis hätte der Säugling mit der ersten Mahlzeit eine Stunde nach Injektion 0,2 mg Prednisolon/kg Körpergewicht erhalten, über 24 Stunden wären es 0,32 mg/kg. Das ist selbst bei dieser mütterlichen Höchstdosis nur etwa ein Sechstel einer üblicherweise gut verträglichen therapeutischen Kinderdosis (2 mg/kg/Tag). Für den Säugling ergibt sich kein Risiko durch eine kurz dauernde Hochdosisbehandlung, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt wird. Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/Tag wird mit der Muttermilch nur eine Prednisolonmenge übertragen, die weniger als 10 % der körpereigenen Cortisol-Produktion entspricht. Zu den übrigen Corticoiden liegen keine ausreichend dokumentierten Transferdaten vor. Empfehlung für die Praxis: Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Corticoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z. B. beim Asthmaanfall oder bei multipler Sklerose, erfordern keine Einschränkung des Stillens. Bei wiederholter Gabe solch hoher Dosen sollte, wenn es sich einrichten lässt, 3-4 Stunden mit dem Stillen gewartet werden. Wirkungsgleiche Mengen der anderen Corticoide sind wahrscheinlich auch verträglich. ..." Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 04.08.2012



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo Tanja, mich hat die Diagnose auch ganz schön umgehauen, weil ich auch noch stille. Meine Kleine ist fast 7 Monate und ich möchte (eigentlich) so lange stillen, bis sie es nicht mehr braucht. Die letzten Tage (ich hatte Montag Diagnosestellung nach 2 Wochen Fieber, Schmerzen, extremen Gewichtsverlust) habe ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um zu wissen was ich habe und wie es meiner Kleinen damit geht. Wenn Du solche Schmerzen hast, wirst Du wahrscheinlich nicht um eine Cortisonbehandlung herumkommen. Wir müssen ja auch irgendwie gesund werden, um für unsere Mäuse da sein zu können. Das Mittel der Wahl ist Prednisolon 0,5-0,8mg pro KörperKilogramm - das wird dann langsam ausgeschlichen, bis man ggf. nichts mehr braucht. Parallel dazu geht dann hoffentlich die Entzündung zurück - das kann Wochen bis Monate dauern. Dieser Fakt war für mich besonders schlimm. Du kannst selbst bei www.embryotox.de nachschauen - dort steht, dass das Medikament Prednisolon keine Folgen für unsere Kleinen haben soll. Ich nehme noch zusätzlich Propycil, weil meine Schilddrüse durch die Entzündung in extreme Überfunktion gekommen ist. Auch das Mittel ist in der Stillzeit okay. Deine Ärztin kann sich an das Embryonaltoxokologische Institut in Berlin wenden - Laien dürfen leider nicht anrufen. Außerdem hatte ich hier im Forum Kontakt mit Dr.Busse und habe gestern meine Kinderärztin angerufen. Wichtig ist, dass man ca. nach 3 Wochen die Kleinen selbst untersuchen lässt. Das bedeutet erstmalig Blut abnehmen *grusel* und Schilddrüsenwerte untersuchen. Ich drück mir jetzt schon die Daumen blau, weil ich so Angst hab, dass durch die Hormone auch bei meiner Kleinen was ausser Norm geraten ist .... Naja, da muss ich abwarten. Dann hab ich noch mit der Schilddrüsen Liga telefoniert, die mir den Tipp mit dem Nuklearmediziner gegeben haben. Dort wird fest gestellt, ob nicht noch was anderes ist. So hoffe ich, dass mir die Endokrinologin am Montag eine Überweisung gibt, weil ich Dienstag schon einen Termin beim Nuklearmediziner habe. Wie geht es bei Dir weiter? PS:Ibuprofen kann wohl auch in der Stillzeit genommen werden, schau mal bei embtyotox!

von Zafon am 04.08.2012, 10:18



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Hallo Zafon, dann drück ich dir die Daumen, dass bei der Kleinen die Werte in Ordnung sind. Gib doch dann Bescheid, was bei euch herauskam. Heute Nacht war es so schlimm, dass ich mir morgens um 4 Uhr eine Cortison Tablette eingeworfen habe, ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Die Tabletten hatte ich noch übrig von der drei Tages-Kur. Morgen rufe ich meine Ärztin an, ob der Bericht vom Endokrinologen schon da ist. Bei dem habe ich erst wieder am 20. August einen Termin zur Kontrolle, ob die Werte schon besser sind. Aber so lange halte ich es einfach nicht mehr aus. Ich denke mal, dass ich jetzt abstillen werde. Mir ist das evtl. Risiko einfach zu groß. Aber ich bin sehr traurig darüber. Meine Größere habe ich viel länger gestillt und irgendwann wollte sie dann nicht mehr- und ich auch nicht ;-) Ich habe auch solche Angst, weil es heißt, dass man diese Krankheit bis zu einem Jahr haben kann. Oh Gott!!! Warum müssen wir so einen Sch.. kriegen? Zudem steht bei mir dringend eine Knie OP an, weil mein Kreuzband gerissen sit in der Schwangerschaft und momentan kann ich mein Bein mal wieder nicht ganz durchstrecken, wahrscheinlich ist jetzt der Meniskus eingeklemmt, das Kreuzband kann´s ja nicht mehr sein. Die Op wird aber erst gemacht, wenn diese blöde Entzündung weg ist. Ich wünsche dir ganz, ganz viel Glück, dass du es bald überstanden hast! LG, Tanja

von Tanja24 am 05.08.2012, 21:44



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Ich nochmal, also, wenn du am Dienstag zum Nuklearmediziner musst und er die gleichen Untersuchungen macht wie bei mir, dann darfst du def. 24 Stunden nicht stillen! (Hatte Kontrastmittel gespritzt bekommen). Probier lieber gleich vorher noch ganz schnell, ob deine KLeine auch die Flasche nimmt! LG

von Tanja24 am 05.08.2012, 22:03



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Guten Morgen, ihr beiden, ist ein Szintigramm unumgänglich kommt es darauf an, welches Kontrastmittel verwendet wird. Der behandelnder Arzt soll sich schlau machen, welches für die vorgesehene Untersuchung Mittel die kürzeste Halbwertszeit hat und wie lange dann eine Stillpause mit Abpumpen und Verwerfen der Milch WIRKLICH notwendig ist. Sollte der Arzt sich nicht sicher sein, kann und sollte er sich bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-30308111 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 06.08.2012



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo Tanja, Du brauchst eigentlich nicht abzustillen! Es gibt Medikamente, so dass das Stillen weiter möglich ist. Laut embryotox 1%, was an die Mäuse weiter geht. Das hat Kristina ja auch geschrieben. Meine Endokrinologin hat mir dies heute auch noch mal bestätigt, nachdem ich gesagt habe, dass ich meine Kleine untersuchen lassen werde. Wie alt ist denn Deine Tochter? Das Abstillen ist ja nun nicht innerhalb von ein paar Tage erledigt, oder willst Du es so schnell machen? Ehrlich gesagt, würde ich solche Experimente, wie einmal Cortison einnehmen, lassen. Damit es Dir besser geht, musst Du RICHTIG behandelt und medikamentös eingestellt werden. Mein Ultraschall heute (seit Mittwoch letzter Woche nehme ich die Medikamente) ist schon deutlich besser, die Entzündung rückläufig. Ab morgen kann ich das Prednisolon schon um 10mg herunterdrosseln. So wird das von Woche zu Woche entschieden und aller zwei Wochen Blutbild gemacht. Die Entzündung KANN uns bis zu einem Jahr begleiten, aber es kann auch schon nach 2 Monaten vorbei sein. Wichtig ist die kontinuierlich angepasste Behandlung. Bist Du bei Deiner HA sicher, dass Du gut aufgehoben bist? Wieso hast Du denn erst in zwei Woche einen Termin beim Endokrinologen - ist nicht er der Arzt, der Dich behandeln sollte??? Ich will Dir keine Angst machen, aber an Deiner Stelle würde ich mich morgen in die Praxis beim Endokrinologen setzen und erst mit einem neuen Bluttest gehen, um am nächsten Tag mit den Medikamenten anzufangen - zu Deinem und Deiner Tochter Wohle!!! Alles andere ist Kamikaze. Vorallem wenn Du eigentlich bald fit sein möchtest für den nächsten ärztlichen Eingriff. Überleg Dir das noch mal. Zum Nuklearmediziner gehe ich nun nicht, da meine Laborwerte sowie der Ultraschall eindeutig (und ja nun tendenziell positiv) sind und ich daher keine Zweitmeinung einhole. Beim Nuklearmediziner hätte ich nur Ultraschall und noch mal Blutwert machen lassen, um auszuschließen, dass es ein Mb. Basedow oder Hashimoto ist. Ich drück Dir die Daumen! LG Zafon

von Zafon am 06.08.2012, 15:33



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Hallo Tanja, Du brauchst eigentlich nicht abzustillen! Es gibt Medikamente, so dass das Stillen weiter möglich ist. Laut embryotox 1%, was an die Mäuse weiter geht. Das hat Kristina ja auch geschrieben. Meine Endokrinologin hat mir dies heute auch noch mal bestätigt, nachdem ich gesagt habe, dass ich meine Kleine untersuchen lassen werde. Wie alt ist denn Deine Tochter? Das Abstillen ist ja nun nicht innerhalb von ein paar Tage erledigt, oder willst Du es so schnell machen? Ehrlich gesagt, würde ich solche Experimente, wie einmal Cortison einnehmen, lassen. Damit es Dir besser geht, musst Du RICHTIG behandelt und medikamentös eingestellt werden. Mein Ultraschall heute (seit Mittwoch letzter Woche nehme ich die Medikamente) ist schon deutlich besser, die Entzündung rückläufig. Ab morgen kann ich das Prednisolon schon um 10mg herunterdrosseln. So wird das von Woche zu Woche entschieden und aller zwei Wochen Blutbild gemacht. Die Entzündung KANN uns bis zu einem Jahr begleiten, aber es kann auch schon nach 2 Monaten vorbei sein. Wichtig ist die kontinuierlich angepasste Behandlung. Bist Du bei Deiner HA sicher, dass Du gut aufgehoben bist? Wieso hast Du denn erst in zwei Woche einen Termin beim Endokrinologen - ist nicht er der Arzt, der Dich behandeln sollte??? Ich will Dir keine Angst machen, aber an Deiner Stelle würde ich mich morgen in die Praxis beim Endokrinologen setzen und erst mit einem neuen Bluttest gehen, um am nächsten Tag mit den Medikamenten anzufangen - zu Deinem und Deiner Tochter Wohle!!! Alles andere ist Kamikaze. Vorallem wenn Du eigentlich bald fit sein möchtest für den nächsten ärztlichen Eingriff. Überleg Dir das noch mal. Zum Nuklearmediziner gehe ich nun nicht, da meine Laborwerte sowie der Ultraschall eindeutig (und ja nun tendenziell positiv) sind und ich daher keine Zweitmeinung einhole. Beim Nuklearmediziner hätte ich nur Ultraschall und noch mal Blutwert machen lassen, um auszuschließen, dass es ein Mb. Basedow oder Hashimoto ist. Ich drück Dir die Daumen! LG Zafon

von Zafon am 06.08.2012, 15:34



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Hallo Zafon, nun, ich habe einfach Angst mit den ganzen Medikamenten. Aber ehrlich gesagt bin ich nur am heulen wg des Abstillens und keiner versteht es. 'Alle sagen, ja, sie hat ja jetzt 5 Monate am Busen getrunken, die wird auch so groß... Und ich heule mir die Augen aus... Gestern habe ich eine elektr. Milchpumpe aus der Apotheke geholt und die Cortison-Tabletten heute morgen- Ultralan. Jeztt muss ich mit 60mg anfangen. Oh Gott, ich bin so verzweifelt! Ich will das alles nicht, aber ich trau mich einfach nicht weiterstillen mit Cortison. Meine Ärztin hat am Montag nochmal Blut abgenommen und der Entzündungswert hat sich verdoppelt, ist jetzt auf 7,8. Und noch so ein anderer Wert, der eigentlich bei 33 sein müsste, ist bei mir auf über 100. Sie meinte, dass es mit Ibuprofen nicht einzudämmen ist. Der Endokrinologe hat Urlaub, deshalb erst am 20. August ein neuer Termin. Wir wohnen auf dem Land, da gibt es nicht so viele Spezialärzte in der Nähe. Ich wünsch dir alles Gute und freu mich für dich für deinen Mut zum Weiterstillen, ich habe ihn leider nicht. LG, Tanja

von Tanja24 am 08.08.2012, 08:53



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Ich nochmal. Wieviel Prednisolon musst du eigentlich nehmen? Ich bin so am hin und her wegen stillen , ich verzweifel noch. Stillst du noch voll, oder gibst du zwischendurch die Flasche? Und: Wegen was genau musst du das Blut der KLeinen untersuchen lassen? Wegen des Cortisons oder wegen des anderen Medikaments? Oder wegen deiner Schilddrüsenwerte (können die durchs stillen auch übertragen werden???) Ach Zafon, ich weiss einfach nicht mehr weiter...

von Tanja24 am 08.08.2012, 11:05



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo Tanja, ich kann Dich gut verstehen - man möchte gerade beim Kind nichts verkehrt machen. Nachdem ich mich über die Medikamente (Prednisolon und Propycil in meinem Fall) informiert hatte und meine Endokrinologin auch noch mal explizit gesagt hat, dass sie die Medikamente nach meinem Stillhintergrund ausgewählt hat, habe ich mich für das Stillen entschieden. Das plötzliche Abstillen hatte, meiner Meinung nach, viel mehr negative Wirkungen als die Einnahme der Medikamente. Laut embryotox nimmt das Baby ca. 1% der Wirkstoffe über die Muttermilch auf. Das ist für mich zu wenig, als das es ein Grund zum Abstillen wäre. Mir wurde auch gesagt, dass es doch nicht so schlimm mit dem Abstillen sei; meine Tochter hätte doch 7 Monate Muttermilch bekommen. Ich glaube, dass kann kein anderer entscheiden als die Mutter selbst und da muss man auf seinen Bauch hören. Viele sehen das Stillen nur als Nahrungsaufnahme und deshalb wollen sie uns evtl. die Sorge nehmen. Ich habe die ganze Zeit normal weiter gestillt, ohne Fläschchen. Das Hin und Her würde, meiner Meinung nach, auch nicht viel bringen (außer, dass unsere Mäuse nicht mehr wissen wie ihnen geschieht ;o). Das was der Körper an Medikamenten aufnimmt, geht zum gewissen Anteil in die Muttermilch – ich glaube nicht, dass man ein bisschen abpumpen kann und der „Rest“ ist in Ordnung. Versuch DEINEN Weg zu finden – und wenn Dir das Abstillen so schwer fällt, dann stille weiter!!! Es ist wichtig, dass Du zur Ruhe kommst, damit sich das nicht so auf Dein Kind oder ggf. auf die Milchproduktion legt. Propycil drückt meine extreme Schilddrüsenüberfunktion in eine normale Funktion. Da meine Kleine zu einem sehr geringen Anteil dieses Medikament über die Muttermilch aufnimmt, kann das bei ihr eine Unterfunktion zur Folge haben. Dies würde bei einem Säugling eine verzögerte Hirnentwicklung zur Folge haben. Um dies (falls es so wäre) rechtzeitig festzustellen und darauf zu reagieren, habe ich mich zur Untersuchung meiner Tochter entschieden. Meine Endokrinologin fand dies nicht notwendig, Kinderärzte jedoch bestätigten mich darin. Ich nehme seit gestern 20mg Prednisolon (davor 30mg). Das muss allerdings der Arzt entscheiden, denn jeder „Zustand“ ist anders. Bei mir gibt es zum Beispiel Gewebsschäden an der Schilddrüse und das wird bedeuten, dass ich mein Leben lang Medikamente wegen einer Schilddrüsenunterfunktion nehmen muss. Nimm das Cortison – es wird Dir schnell besser gehen und dann wirst Du langsam herunterdosiert (meist im 5 Tage Rhythmus). Deine Ärztin soll sich ruhig mit dem Embryonaltoxokologischen Institut in Berlin in Verbindung setzen, wegen dem Medikament. Kannst Du nicht zu einem anderen Endokrinologen fahren, auch wenn es für Dich ungünstig ist??? Blutwerte sind wichtig, aber ein Ultraschall wäre auch regelmäßig notwendig. Ein Spezialist kann das Ganze einfach auch besser einschätzen. Freut mich, dass Deine Ärztin endlich darauf gekommen ist, dass Ibuprofen sinnlos ist. Schreib mal, wie Du Dich entschieden hast!!! Viele liebe Grüße und hoffentlich geht es Dir recht bald besser! LG Zafon PS: Wir können uns ja auch im Elternforum weiter schreiben, bei: RUND UMS BABY!!

von Zafon am 08.08.2012, 17:12



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo, mir fällt gerade noch was ein: mein Endokrinologe hat gesagt, dass bei der de Quervain keine Medikamente helfen wie bei einer sonstigen Überfunktion. Und im www hab ich das auch schon ein paar mal gelesen: Die Schilddrüsenüberfunktion, die manchmal vorübergehend im Rahmen der Thyreoiditis auftritt, spricht auf die übliche Behandlung der Hyperthyreose nicht an. Behandelt werden kann mit Beta-Blockern. sh auch: http://www.toppharm.ch/gesundheit/ratgeber/krankheitsbilder Frag doch nochmal deine Endokrinologin... Meld mich heut abend nochmal, die kleine lässt micg gerade nicht so...

von Tanja24 am 09.08.2012, 11:07



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo Tanja, das stimmt - eigentlich gibt man keine Thyreostatika bei einem de Quervain. In meinem Fall war allerdings die Überfunktion so extrem, dass sie mir das Medikament verschrieben hat, damit ich zur Ruhe komme. Außerdem hatte ich so enorm Gewicht verloren, dass es deshalb schon behandlungsbedürftig war. Das Medikament hat mir sehr geholfen und morgen nach der Blutuntersuchung wird geschaut, ob ich damit auch runter gehen kann ... hoffentlich!!! Das Prednisolon gibt man auch "nur", um die Symptome (Schmerzen, Fieber) zu behandeln. Die Entzündung bleibt bestehen und heilt sich selbst irgendwann aus. Häufig hat man eine Schilddrüsenentzündung und weiß es gar nicht, weil keine Symptome auftreten. Das eine Entzündung bestand, merkt dann evtl. nur, weil man irgendwann eine Schilddrüsenfunktionsstörung bekommt. Ich versuche deshalb auch so viel (wie möglich) Ruhe zu halten. Bei mir ist ja nun definitiv ein Teil des Gewebes zerstört. Das bedeutet, dass die SD nicht mehr ohne unterstützende Medikamente klar kommen wird, ich in eine Unterfunktion komme :-( Aber das möchte ich auch erst einmal abwarten. Es gibt auch Wunder in der Medizin ;o) vielleicht haben wir zwei ja auch Glück ;o) Wie geht es Dir inzwischen? LG

von Zafon am 09.08.2012, 14:33



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo! Also, mir gehts schmerztechnisch ganz gut, weil ich jetzt auch Prednisolon nehme. Momentan allerdings 50mg! Das wird dann nach 5 Tagen auf 40mg runterdosiert. Der Endokrinologe meinte in seinem Schreiben, dass meine Thyreoditis hoch aktiv sei. Ehrlich gesagt, habe ich heute einen Telefon-Marathon hinter mir: habe den Kinderarzt angerufen und dann nochmal meine Hausärztin wg. des Stillens. Der Kinderarzt meinte, es wäre in Ordnung und meine HA will sich nochmal schlau machen (embryotox). Das hat mich fürs erste beruhigt, weil ich weiterstillen werde. Meine Mutter jedoch meinte, Sie würde auf jeden Fall aufhören, weil es ja nicht sein müsse, dass man der Kleinen jetzt schon Cortison verabreicht. Da ich das Cortison aber morgens nehme und dann nur noch abends vor dem Schlafen stille und dann morgens vor Tabletten-Einnahme, sage ich mir, dass dann so gut wie gar nix mehr in der Muttermilch ist. Das Argument meiner Mutter hat mich natürlich aber wieder ganz schön nachdenklich gemacht...Bin immer noch hin- und hergerissen, aber ich werde weiter stillen... Ich werde jetzt auch nochmal Kristina schreiben. P.S.: Ich bin auch in der Überfunktion, aber ich bekommen nix dagegen... LG,Tanja Ach ja, kann ich dich in dem Eltern-Forum direkt anschreiben? .

von Tanja24 am 09.08.2012, 21:12



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo Kristina, habe mich jetzt nach langem Zögern dazu entschlossen, weiter zu stillen. Nachdem ich ja bei der Einnahme des Ibuprofens schon z.T. auf Flasche umgestellt habe, betrifft das Stillen ja nur noch die Mahlzeit morgens (vor Einnahme) und abends (gegen 20Uhr) vor dem Einschlafen. Nun nochmal meine Frage: Du zitierst ja Spielmann mit der Gabe von 110mg Prednisolon und dass nach 9 Stunden nur noch 60 Mikrogramm pro Liter zu messen waren. Gilt das auch, wenn man zwischen Einnahme und erster Stillmahlzeit eine Pause von 9 stunden hat? Oder bleibt das Medikament dann konzentrierter in der Muttermilch, weil man in der Zwischenzeit nicht abgepumpt/gestillt hat? Und rechne ich jetzt richtig?? Eigentlich bekommt meine Kleine doch nur ganz wenig Kortison ab, denn wenn nach 9 Stunden nur noch 60 Mikrogramm in einem Liter Milch zu finden sind, dann müssten es ja nur 30 Mikrogramm sein, wenn man ca. 50mg Kortison einnimmt, oder? Und da die KLeine ja nicht einen ganzen Liter verspeist, so müssten sich diese 30 Mikrogramm ja nochmal durch ca 5 teilen, denn viel mehr als 200ml trinkt sie ja nicht. Dann wären das für die Abendmahlzeit ja nur noch ca 6 Mikrogramm, die sie da abbekommt, oder???. Und da nach 24 Stunden nichts mehr vom Kortison zu finden ist, hieße das doch, dass in der Milch morgens kein Kortison mehr zu finden ist. Danke für deine Antwort!! LG,Tanja

von Tanja24 am 09.08.2012, 21:23



Antwort auf: Stillen trotz subakuter Thyreoditis de Quervain

Hallo, das klingt aber gut - schön, dass Du erstmal schmerzärmer bist!!! Du wirst bestimmt auch schnell gar keine Beschwerden mehr haben. Meine Mutter hatte zufällig heute ein Gespräch mit einer Apothekerin - die sagte auch, dass Cortison geht so gut wie überhaupt nicht in die Muttermilch. Ich habe mich auch von allen Seite abgesichert und habe ein gutes Gefühl beim Stillen. So wie Du das machen willst, finde ich das gut!!!! Lass es Dir ruhig noch mal von Kristina bestätigen. Ja, mit dem Medikament gegen die Überfunktion war/ bin ich auch nicht so glücklich, aber da hab ich mich jetzt einfach mal der Ärztin gefügt, frage aber Montag nach, ob wir es richtig runter fahren können. Wir fahren jetzt erst einmal eine Woche in den Urlaub. Würde mich freuen, bald noch mal von Dir zu hören. Man kann im Elternforum einen Beitrag schreiben und daraufhin eine persönliche Nachricht an denjenigen schicken. Von hier aus, im Expertenforum, geht das nicht. Lass es Dir gut gehen!!! LG Zafon

von Zafon am 10.08.2012, 11:53