Stillen trotz Medikamente??

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillen trotz Medikamente??

Hallo! Ich weiß nicht ob sie mir weiter helfen können, aber vieleicht ja doch. Ich würde sehr gerne mein Baby stillen wenn es geboren ist. (bin derzeit 28 ssw) Leider habe ich mit Asthma zu tun und komme ohne Kortisonspray einfach nicht mehr aus .Leider muss ich das Kortisonspray plus das Notfallpümpchen jeden Tag nehmen.(momentan morgens Kortison und abends jenachdem wie stark ich luftnot habe das Notfallpümpchen,auch manchmal morgens)Ich pumpe sogesagt jeden Tag mein Ungebohrenes mit Medikamenten voll ohne das ich es möchte :-( Überall steht das es in die Muttermilch über geht und man es nicht nehmen soll nur unter stränger beobachtung oder so. ABer ist es denn wirklich so schlimm oder hab ich mich da verlesen?? Ich möchte von ganzem herzen stillen und würde es nicht verkraften wenn ich es wegen dem sch.. asthma nicht kann. Hab bei meinem ersten kind nicht gestillt und beim zweiten nach 2 wochen auf gehört wegen der medikamente und der angst das es krank wird. Aber gibt es wiklich keine Lösung?? hoffe sie können mir irgendwie helfen oder nen typ geben. Danke schon mal im vorraus

Mitglied inaktiv - 13.03.2008, 21:30



Antwort auf: Stillen trotz Medikamente??

Liebe liebemaus, Kortison ist in der Stillzeit nicht generell kontraindiziert, vir allem bei lokalter und kurzfristiger Anwendung. Ich zitiere dir dazu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006: "4.11.7 Corticosteroide Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Glucocorticoide. Therapeutisch verwendet werden die nicht fluorierten Corticoide Prednison (z.B. Decortin®), Prednisolon (z.B. Solu-Decor-tin®), Methylprednisolon (z.B. Urbason®) sowie Deflazacort (Calcort®), Hydrocortison (z.B. Hydrocortison Hoechst®), Prednyliden und die fluorierten Derivate Amcinonid (Amciderm®), Beclometason (z.B. Sanasthmyl®), Betamethason (z.B. Celestamine®), Budesonid (Pulmicort®), Cloprednol (Syntestan®), Dexamethason (z.B. Fortecortin®), Flunisolid (Syntaris®), Flumetason (z.B. Cerson®), Fluocortolon (Ultralan®), Fluticason (z.B. Flutide®, Flutivate®), MOMETASON (z.B. Ecural®), Triamcinolon (z.B. Volon®). Einige Präparate werden ausschließlich inhalativ zur Behandlung obstruktiver Atemwegserkrankungen verwendet. Die M/P-Quotienten von Prednison und Prednisolon liegen zwischen 0,05 und 0,25. Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa 9 Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden entsprechend der 9fach höheren Dosis etwa 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war das Corticoid nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen). Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10-80 mg) einen entsprechend geringeren Übergang für den Säugling ermittelt (Übersicht in Bennett 1996, Greenberger 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1-2% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1-g-Dosis hätte der Säugling mit der ersten Mahlzeit eine Stunde nach Injektion 0,2 mg Prednisolon/kg Körpergewicht erhalten, über 24 Stunden wären es 0,32 mg/kg. Das ist selbst bei dieser mütterlichen Höchstdosis nur etwa ein Sechstel einer üblicherweise gut verträglichen therapeutischen Kinderdosis (2 mg/kg/Tag). Für den Säugling ergibt sich kein Risiko durch eine kurz dauernde Hochdosisbehandlung, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt wird. Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/Tag wird mit der Muttermilch nur eine Prednisolonmenge übertragen, die weniger als 10 % der körpereigenen Cortisol-Produktion entspricht. Zu den übrigen Corticoiden liegen keine ausreichend dokumentierten Transferdaten vor. Empfehlung für die Praxis: Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Corticoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z. B. beim Asthmaanfall oder bei multipler Sklerose, erfordern keine Einschränkung des Stillens. Bei wiederholter Gabe solch hoher Dosen sollte, wenn es sich einrichten lässt, 3-4 Stunden mit dem Stillen gewartet werden. Wirkungsgleiche Mengen der anderen Corticoide sind wahrscheinlich auch verträglich. Die regelmäßige inhalative Anwendung eines Corticoids bei Asthma ist ebenso unbedenklich wie andere lokale Corticoidanwendungen." Schau doch mal, welcher Wirkstoff in deinem Spray enthalten ist. Vielleicht bist du dann schnell beruhigt und kannst dich jetzt schona auf Eure Stillzeit freuen! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.03.2008



Antwort auf: Stillen trotz Medikamente??

Vielen dank für die schnelle Antwort. Jetzt bin ich schon was beruhigter das es nur in so geringen Mengen in die Muttermilch über geht. schönen Abend noch

Mitglied inaktiv - 13.03.2008, 21:47



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